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Das Magazin für Popkultur
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Platten<br />
Mira Mann<br />
Weich<br />
Kontrolle Records/Euphorie<br />
ARTPOP Bremsen Kinder die<br />
Karrieren von Künstlerinnen<br />
aus? Für ihre im Jahr 2016 in<br />
einem Interview mit dem Tages -<br />
spiegel geäußerte These hat die<br />
Performancekünstlerin Marina<br />
Abramovic viel Gegenrede provoziert, doch die überzeugendste<br />
Widerlegung folgt erst gut sechs Jahre später mit dem Solodebüt<br />
von Mira Mann. Nach dem Aus der Postpunkband Candelilla hat<br />
sich die Münchener Künstlerin auch als Autorin und Lyrikerin<br />
einen Namen gemacht, und die Songs auf „Weich“ basieren auf<br />
einem Langtext, den sie wenige Monate nach der Entbindung verfasst<br />
hat – nicht über Mutterschaft an sich, sondern über Themen<br />
wie Macht, Kontrolle, Verlust und sexuelle Gewalt. Meist sind es<br />
nur karge Beats und Synthesizer-Akkorde, die die mit Sprech -<br />
gesang vorgetragenen Lyrics flankieren, aufbrechen und mit<br />
zusätzlichen Bedeutungsebenen unterlegen. Die Veröffentlichung<br />
des kompletten Langtextes folgt demnächst, zusammen mit neuer<br />
Lyrik – und einem essayistischen Manifest für postnatale Literatur. cs<br />
ENTSPANNTE KEHRTWENDE<br />
Macklemore<br />
Ben<br />
Rykodisc<br />
HIP-HOP Macklemore wählt seinem<br />
Vornamen als Titel – verbergen<br />
sich auf dem neuen Album<br />
also ganz private Gedanken und<br />
Emotionen? Mit früheren Songs<br />
wie „Otherside“, „Same Love“<br />
und „Wings“ hat sich der Rapper<br />
reflektiert bis gesellschaftskritisch<br />
gezeigt, doch auf „Ben“ klappert er zunächst so machen Kalenderspruch<br />
ab. Songs wie „Day you die“ sollen tiefgründige Themen verhandeln,<br />
doch wirft er mit Pseudoweisheiten à la „No regrets“ und „Nothing’s permanent“<br />
um sich, die wohl dazu motivieren sollen, das Leben zu genießen.<br />
Einen düsteren Kontrast stellt immerhin „Faithful“ mit NLE Choppa dar,<br />
bei dem die beiden über Suizidgedanken und Depression rappen. Im<br />
letzten Stück „Tail Lights“ dann die Worte: „Just a right turn and I’ll find<br />
my way home.“ Bleibt zu hoffen, dass Macklemore tatsächlich den Weg<br />
zurück zu aussagekräftigeren Inhalten findet. Trotz solider, melodisch<br />
sanft-entspannter Macklemore-Klassiker fehlen auf „Ben“ einfach die<br />
tiefsinnigen Texte, mit denen „The Heist“ überzeugt hat. jm<br />
ne<br />
alb ew<br />
um<br />
Supported by Initiative Musik gGmbH<br />
with project funds from the Federal<br />
Government Commissioner for<br />
Culture and Media.<br />
www.kliffs.ca