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Das Magazin für Popkultur
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Jazz + Klassik<br />
TOUR<br />
5. 5. Hameln, 7. 5. Karlsruhe, 9. 5. Berlin, 12. 5. Hamburg, 13. 5. Kiel, 14. 5.<br />
Bonn, 7. 7. Flensburg, 23. 10. Kassel, 27. 10. Viersen, 28. 10. Paderborn,<br />
18. 11. Illingen, 19. 11. Freiburg, 21. 11. Kassel<br />
Meer oder weniger<br />
Auch auf dem sechsten Album entkommt das Emil Brandqvist Trio der Natur nicht.<br />
Foto: Steven Haberland<br />
Emil, euer neues Album heißt „Layers of Life“. Was für Schichten meinst<br />
du damit?<br />
Emil Brandqvist: Nun, es gibt tiefe Schichten wie Familie oder Liebe,<br />
aber auch Schichten darüber, zum Beispiel die Sonne, die heute scheint.<br />
Du kannst entscheiden, über welche von ihnen du nachdenken willst,<br />
welche du fühlen willst. Außerdem hatte ich bei diesem Album das<br />
Gefühl, dass auch die Musik aus verschiedenen Schichten besteht.<br />
In der Vergangenheit stand oft die Natur im Zentrum eurer Alben, auch<br />
in den Titeln. Hast du dich von diesem Thema ein Stück entfernt?<br />
Brandqvist: Die Natur, die Sehnsucht nach dem Meer oder dem Wald, ist<br />
für mich immer eine Inspirationsquelle. Sie ist auch<br />
dieses Mal vorhanden, nur vielleicht nicht so<br />
deutlich. Aber die Nähe zu ihr wird immer Teil von<br />
mir bleiben.<br />
Muss man sich das so vorstellen: Du siehst ein<br />
Meer oder einen Wald, und zugleich hörst du eine<br />
Melodie?<br />
Brandqvist: Eigentlich inspiriert mich vor allem das<br />
Schreiben selbst. Ich setze mich zum Arbeiten hin<br />
und suche nach Klängen, die mir gefallen. Nach dem<br />
ich eine Idee gefunden habe, wächst sie und wird<br />
größer, bis ich den Rest des Trios dazu hole. Wenn<br />
das Stück fertig ist, höre ich es mir noch einmal<br />
ganz neu an. Oft erkenne ich erst dann, was ich<br />
darin sehe, was mich dazu inspiriert hat. Die<br />
Layers of Life<br />
erscheint am 3. März<br />
Reihenfolge kann also auch umgekehrt sein: Die Musik selbst ist die<br />
Inspiration, die Bilder kommen später.<br />
Das ist euer mittlerweile sechstes Album als Trio. Da kommt man sich<br />
ziemlich nah, oder?<br />
Brandqvist: Mit Tuomas A. Turunen, unserem Pianisten, habe ich gemeinsam<br />
in Göteborg studiert. Wir sind uns ungefähr 2005 zum ersten Mal<br />
begegnet. Max Thornberg ist auch schon seit „Breathe out“ dabei. Wir<br />
haben uns natürlich musikalisch weiterentwickelt, aber auch in unserer<br />
Freundschaft. Es ist wichtig, mit netten, freundlichen Menschen zu arbeiten.<br />
Das gilt insbesondere, wenn du mit jemandem lange Zeit unterwegs bist,<br />
weit weg von der Familie. Wir kennen uns inzwischen<br />
sehr gut – nicht nur was das Spielen angeht.<br />
Zum ersten Mal findet sich auf dem Album auch<br />
eine gemeinsame Komposition von Turunen und<br />
dir. Wie ist es dazu gekommen?<br />
Brandqvist: Ich habe Tuomas und Max zuvor immer<br />
gefragt, ob sie ein Stück oder zwei beisteuern wollten,<br />
und Tuomas hat auch ein paar für frühere Alben<br />
geschrieben. Aber hier haben wir zum ersten Mal<br />
etwas gemeinsam geschrieben. Ich habe ihnen die<br />
neue Musik geschickt, und beim Soundcheck sagte<br />
Tuomas: Ich könnte doch im Intro diesen Akkord<br />
spielen. Ich meinte: Wow, das ist großartig, arbeite<br />
weiter daran!<br />
Interview: Matthias Jordan<br />
28 | <strong>kulturnews</strong>