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Szene<br />

Abb.: Helena Baumeister/Avant-Verlag<br />

Inmitten der Pandemie ist menschlicher<br />

Kontakt noch schwieriger zu erreichen als<br />

sonst. Für Helena könnte aus dem Online-<br />

Date etwas Größeres werden – aber will er<br />

das auch? In ihrem Debüt „Oh Cupid“<br />

(Avant-Verlag, 2023, 120 Seiten, 18 Euro)<br />

erzählt Helena Baumeister eine autobiografische<br />

Geschichte über Liebe in Zeiten<br />

des Internets – mit<br />

Ironie, leiser Melan -<br />

cholie und surrealen,<br />

expressiven Zeich -<br />

nungen. 2021 hat sie<br />

den Hamburger Lite -<br />

ra turpreis gewonnen.<br />

LITERATUR-TIPPS<br />

UND TERMINE<br />

So hochkarätig war das Programm der<br />

LIT.COLOGNE vielleicht nie zuvor: Vom 1. bis 11.<br />

März stellen Bret Easton Ellis, A.L. Kennedy, Siri<br />

Hustvedt, Mithu Sanyal, Ian McEwan, Arno Geiger,<br />

Antonia Baum und viele weitere Autor:innen ihre<br />

neuesten Veröffentlichungen in Köln vor.<br />

Nach „Der Morgenstern“ lässt Karl Ove Knausgård<br />

nun den zweiten Band seines neuen Roman-Zyklus<br />

folgen: In „Die Wölfe aus dem Wald der Ewigkeit“<br />

(Luchterhand, 2023, 1056 S., 30 Euro, aus d.<br />

Norweg. v. Paul Berf) geht er im Jahr 1986 der<br />

Frage nach, was geschehen ist, bevor dieser unerklärliche<br />

Stern am Himmel aufgetaucht ist und<br />

anscheinend sämtliche physikalischen Regeln außer<br />

Kraft gesetzt hat.<br />

Foto: Charlotte Goltermann<br />

Foto: Gloria Endres de Oliveira<br />

Nach dem gefeierten Debüt „Aus dem Dachsbau“ veröffentlicht<br />

Tocotronic-Sänger Dirk von Lowtzow sein zweites Buch: In<br />

„Ich tauche auf“ (Kiepenheuer & Witsch, 2023, 240 S.,<br />

22 Euro, ab 9. März) erzählt er vom Lockdown, von einem<br />

Jahr des äußeren Stillstands und des inneren Aufruhrs.<br />

Während die Außenwelt auf Orte wie Supermärkte und<br />

Testzentren reduziert wird, spielen sich in den Fugen und<br />

Ritzen seiner Wohnung wahre Phantas ma gorien ab. Was den<br />

Anschein eines Tagesbuches hat, verwandelt sich in so heitere<br />

wie melancholische, in so präzise wie poetische Literatur.<br />

Der doppelte<br />

Regener<br />

Es ist der perfekte Monat für Fans von<br />

Sven Regener. Zum einen erscheint endlich<br />

sein sechster Roman als Taschenbuch:<br />

„Glitterschnitter“ spielt 1980, ist somit<br />

Kreuzberg pur und schließt direkt an den<br />

Vorgänger „Wiener Straße“ an. Natürlich ist<br />

die trockene Situationskomik mittlerweile<br />

etabliert, mit der Regener von seinem<br />

Figuren ensemble um Karl Schmidt und<br />

Frank Lehmann erzählt, doch „Glitterschnitter“<br />

ist sein bisher bester Roman: In rasantem Tempo haut er entlarvende Wahrheiten über<br />

Freundschaft, Liebe und die Kunst raus. Und als Zugabe setzt Regener auch noch das<br />

Autobiografieprojekt mit Andreas Dorau fort. Ging es in „Ärger mit der Unsterblichkeit“ um<br />

„Fred vom Jupiter“ und Doraus Zeit als NDW-<br />

Star in den 80ern, verhandelt „Die Frau mit dem<br />

Arm“ nun nicht weniger lustig Doraus Werde -<br />

gang von den schwierigen 90ern bis heute. cs<br />

Andreas Dorau & Sven Regener<br />

Die Frau mit dem Arm<br />

Galiani Berlin, 2023, 192 S., 22 Euro<br />

Sven Regener Glitterschnitter<br />

KiWi, 2023, 480 S., 15 Euro<br />

„Ich will<br />

von diesem<br />

traurigen<br />

Jahr erzählen,<br />

als wäre es die<br />

schönste Zeit<br />

meines Lebens<br />

gewesen.“<br />

aus: „Ich tauche auf“<br />

<strong>kulturnews</strong> | 49

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