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Das Magazin für Popkultur
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Musik<br />
Foto: Kalle Ahnlund<br />
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Wann wird’s<br />
endlich Sommer?<br />
Warum der Retropop von Dina Ögon<br />
seiner Zeit voraus ist<br />
Einerseits ist es ein wenig überambitioniert, sich schon im März<br />
um den perfekten Soundtrack für den Sommer zu sorgen, anderer -<br />
seits erscheint nun mal genau jetzt ein Album, das eine Playlist für die<br />
Sonnenmonate komplett überflüssig macht: „Oas“ nennt die schwedische<br />
Band Dina Ögon um Ausnahmesängerin Anna Ahnlund ihre<br />
zweite Platte, deren Easy-Listening-Feeling sich schwer auf den Punkt<br />
bringen lässt. Scandinavian Soul? Eine Funkvariante von Abba? Der<br />
große Pluspunkt von Dina Ögon ist ja gerade, dass sich die vier<br />
Mitglieder bereits seit mehr als zehn Jahren kennen und an den<br />
Aufnahmen, Tourneen und Projekten unzähliger Musiker:innen mitgewirkt<br />
haben. Sie haben in verschiedenen Konstellationen gespielt, sich<br />
gegenseitig unterstützt und in ganz unterschiedlichen Genres ihre<br />
Erfahrungen gesammelt.<br />
Natürlich ist „Oas“ voll Retropop – doch immer, wenn man meint, die<br />
passende Referenz aufgespürt zu haben, fügt das Quartett bereits ein<br />
weiteres Element hinzu. So unbeschwert und eingängig Songs wie<br />
„Bakom glaset“ und „Vi smälter“ auch klingen, sind sie doch komplex<br />
gebaut und speisen sich etwa aus Soul, Folk, Bossanova und immer<br />
wieder auch aus dem Jazz. Beim Titelsong „Oas“ taugen etwa Joni<br />
Mitchell, Carole King und Fairport Convention als Assoziationen – oder<br />
handelt es sich doch um einen Fleetwood-Mac-Klassiker aus den<br />
70ern? Inhaltlich geht es übrigens um die Liebe: um das Verliebt sein,<br />
aber auch um den Alltag, der auf den Rausch folgt. Und wer es<br />
genauer wissen will, kann sich dank der antizyklischen Musik planung<br />
auch entspannen: Bis zum Sommer ist noch ausreichend Zeit für<br />
einen Schwedischkurs.<br />
Carsten Schrader<br />
Oas ist gerade erschienen.<br />
<strong>kulturnews</strong> | 11