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Das Magazin für Popkultur
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Musik<br />
„Meine Band und ich<br />
haben es tatsächlich<br />
geschafft, unseren<br />
Livesound einzufangen“<br />
LIVE<br />
23. 4. Oberhausen<br />
27. 4. Frankfurt<br />
29. 4. Stuttgart<br />
20. 5. Hannover<br />
24. 5. München<br />
26. + 27.5 Berlin<br />
28. 5. Hamburg<br />
9. 6. Köln<br />
Hans Zimmer live<br />
erscheint am 3. März<br />
Foto: Lee Kirby<br />
und die daran erinnern, dass er selbst zwar den Fokus auf die Live -<br />
performance legt: Letztlich sind die Filme, aus denen die Stücke<br />
ursprünglich stammen, trotzdem immer präsent. Und es ist eine beachtliche<br />
Liste. Auch das ist Zimmer natürlich klar: „Nur wenige Menschen<br />
könnten ihr Set mit ,Der König der Löwen‘ abschließen und dann als<br />
erste Zugabe einen James-Bond-Track spielen.“<br />
Von „Dark Phoenix“ bis „Inception“<br />
Neben den bisher bereits genannten Filmen gibt es Musik aus „Last<br />
Samurai“, „Wonder Woman“ und „Dune“. Für den letztgenannten<br />
Soundtrack hat Zimmer erst kürzlich einen Oscar gewonnen, die<br />
Nachricht erreichte ihn auf Tournee: „Das war ein ziemlich guter Abend.“<br />
Und natürlich dürfen die vielen Kollaborationen mit Christopher Nolan<br />
nicht fehlen. Der Frage nach einem persönlichen Favoriten weicht<br />
Zimmer sonst immer aus. Dieses Mal nicht: „Der Liebling unter allen<br />
Soundtracks, die ich geschrieben habe, ist ,Interstellar‘. Oder ich habe<br />
ihn noch nicht geschrieben.“ Das Material ist damit noch lange nicht<br />
erschöpft. Die ursprüngliche Setlist war fünfeinhalb Stunden lang, aber<br />
das wäre wohl selbst den größten Fans nicht zumutbar gewesen.<br />
Schließlich hat Zimmer die Stücke nach dem Prinzip „Eines für mich,<br />
eines für euch“ kuratiert. „Ich habe versucht, Stücke auszusuchen, die<br />
die Menschen lieben, aber auch welche, die wir als Band gerne spielen.“<br />
So ist etwa die verhältnismäßig obskure Musik aus dem Flop „X-Men: Dark<br />
Phoenix“ im Programm gelandet.<br />
Im Laufe eines mehr als zweistündigen Sets werden Zimmers<br />
Markenzeichen besonders deutlich, die zahlreich kopiert wurden: das<br />
Anschwellen von Leise nach Laut, die kurzen Motive, die hämmernden<br />
Drums. Aber beschwert sich jemand nach einem AC/DC- oder U2-<br />
Konzert, dass die Bands einen wiedererkennbaren Sound haben? Und<br />
die Fans kennen ohnehin noch die kleinsten Facetten der Musik. Zum<br />
Schluss gibt es die letzte Zugabe: „Time“ aus dem Soundtrack zu<br />
„Inception“. Schon nach dem ersten sanften Klavierakkord bricht Jubel<br />
aus, um direkt danach von andächtiger Stille ersetzt zu werden. Den<br />
Applaus am Ende des Stücks haben Zimmer und Lipson geschnitten.<br />
Trotzdem ist klar, dass es ihn gegeben hat – und er wird dem einer<br />
Rockshow in nichts nachgestanden haben.<br />
Matthias Jordan<br />
<strong>kulturnews</strong> | 7