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Musik<br />

LIVE<br />

1.3. Dresden<br />

2.3. Berlin<br />

3.3. Bielefeld<br />

4.3. Schorndorf<br />

5.3. Köln<br />

A<br />

Städte mit<br />

Foto: Ebru Yildiz<br />

Ausgerechnet für ihr bisher weitläufigstes Album<br />

sind Algiers in die Heimat zurückgekehrt.<br />

Franklin, Ryan, ich würde sagen, euer neues<br />

Album klingt mehr nach HipHop als je zuvor. Ist<br />

das fair?<br />

Franklin James Fisher: Ich weiß nicht. Für<br />

Außenstehende mag es neu klingen, aber es ist<br />

schon von Anfang an ein Element unseres Sounds.<br />

Vielleicht war es früher nicht so deutlich, oder die<br />

Leute haben es nicht erkannt. Aber schon „Walk<br />

like a Panther“ auf unserer zweiten Platte ist ja<br />

eigentlich Trap.<br />

Ryan Mahan: Wir enthüllen auf dem Album<br />

Techniken, die wir schon immer benutzt haben,<br />

wie Sampling, Collage oder Drum Machines. Sie<br />

sind hier nur mehr im Vorder grund. In der<br />

Vergangenheit wurde unsere Musik oft nicht als<br />

HipHop erkannt, weil es keinen Rapper gab. Auf<br />

diesem Album sind ein paar MCs dabei, das<br />

ändert natürlich den Kontext.<br />

Auf „Shook“ tummeln sich mehr als zehn Gäste<br />

von Zack de la Rocha bis Billy Woods. Woher<br />

kam das Verlangen nach Mehrstimmigkeit?<br />

Fisher: Schon bei unserem letzten Album „There is<br />

no Year“ wollten wir eine Platte mit vielen Leuten<br />

und Stimmen darauf machen – also das, was jetzt<br />

„Shook“ geworden ist. Mich hat es gelangweilt,<br />

immer nur 500 mal meine eigene Stimme zu<br />

hören. Aber wir haben damals mit zwei Produ -<br />

zenten gearbeitet, die in eine sehr andere Richtung<br />

gehen wollten.<br />

Mahan: 2020 und 2021, als wir mit „Shook“<br />

begonnen haben, waren wir sehr abgeschnitten<br />

von anderen Menschen. Also wollten wir umso<br />

mehr Gemeinschaft auf dem Album haben. Wir<br />

haben uns gefragt: Wer wird auf welchem Track<br />

am besten klingen?<br />

Eure Heimatstadt, die Musikmetropole Atlanta,<br />

spielt eine große Rolle auf dem Album. Wie ist<br />

das passiert?<br />

Fisher: Wir waren seit Jahren zum ersten Mal wieder<br />

da. Ryan lebt ja in London, ich in New York.<br />

Als wir während der Pandemie plötzlich dort festsaßen,<br />

ist irgend wie alles zurückgekommen.<br />

Früher hat mich mein Cousin aus New York immer<br />

verprügelt und behauptet, wir hätten dort keinen<br />

HipHop – heute orientiert sich die ganze Welt<br />

musikalisch an Atlanta. Natürlich war Covid hart,<br />

aber für uns hatte diese Pause auch etwas Gutes.<br />

Ich glaube, ohne sie hätten wir uns getrennt. Wir<br />

waren immer nur auf Tour, ständig pleite und immer<br />

gestresst. In der Quarantäne konnten Ryan und ich<br />

zu unseren gemeinsamen Wurzeln zurückfinden.<br />

Shook ist gerade erschienen.<br />

Interview: Matthias Jordan<br />

18 | <strong>kulturnews</strong>

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