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Musik<br />

LIVE<br />

17.+18.3. Lingen<br />

24.3. Frankfurt<br />

30.3. Nürnberg<br />

31.3. Erfurt<br />

1.4. Rostock<br />

13.+14.4. München<br />

12.8. Stuttgart<br />

19.8. Berlin<br />

25.8. Hamburg<br />

26.8. Hannover<br />

27.8. Losheim am See<br />

1.9. Dresden<br />

9.9. Köln<br />

Wie die<br />

Rentner<br />

Foto: Martin Lamberty<br />

Beim Pendeln zwischen Lützerath und der heimischen Kuchentafel ist<br />

AnnenMayKantereit klargeworden, wohin ihre Reise noch gehen soll.<br />

Severin, Christopher, euer neues Album ist im Vergleich zum Vor -<br />

gänger „12“ deutlich unbeschwerter und weniger politisch. Dennoch<br />

seid ihr etwa zuletzt in Lützerath aufgetreten. Wie passt das zusammen?<br />

Severin Kantereit: Bei „12“ war viel Konzept dahinter. Durch die Situation<br />

sind uns Themen wichtig gewesen, die vielleicht etwas schwerer sind.<br />

Wie alle waren wir einfach nicht so happy eingestimmt, glaube ich.<br />

Dieses Album hat es jetzt möglich gemacht, viel unbeschwerter an die<br />

Songs zu gehen. Es ist für uns auch so, dass nicht immer alles in den<br />

Songs stattfinden muss. Zu politischen Themen beziehen wir etwa Stellung,<br />

indem wir an bestimmten Orten sind und dort Musik machen. Das ist der<br />

Weg, den wir für uns gefunden haben, um Sachen zu supporten, ohne<br />

diese ganz explizit in der Musik stattfinden zu lassen.<br />

Ohne Tiefgang ist euer Album aber nicht. Der Song<br />

„Heute Abend soll es regnen“ beschäftigt sich mit<br />

einer Suchterkrankung und damit auch mit mentaler<br />

Gesundheit.<br />

Kantereit: Also, das lief nicht nach Plan: Ah ja, Mental<br />

Health muss noch irgendwie auf’s Album! Wir haben<br />

den Song zusammen gespielt, und das hat bei uns<br />

total was bewegt.<br />

Christopher Annen: Voll. Wir sind befreundet, machen<br />

Musik zusammen, was sehr intensiv, kreativ und<br />

emotional ist. Wir haben zusammen eine Firma, und da<br />

ist es klar, dass wir über sowas sprechen müssen und<br />

in gewisser Weise eben auch aufeinander aufpassen.<br />

In vielen Songs geht es auch um euer Aufwachsen<br />

in Köln. Für den Aufnahmeprozess habt ihr euch im<br />

Es ist Abend und<br />

wir sitzen bei mir<br />

erscheint am 3. März<br />

Probenraum einquartiert, während immer wieder auch Freund: innen<br />

vorbeigeschaut haben. Was bedeutet Zu hause heute für euch?<br />

Kantereit: Für mich sind es auf jeden Fall die Menschen um einen<br />

herum. In Köln ist viel Freundeskreis, viel Familie, und deshalb ist es ein<br />

Ort, an den wir zurückkommen. Ob das jetzt für ein Album ist, ob das<br />

mal wieder für eine längere Zeit ist, oder ob das irgendwann wieder ganz<br />

ist – das weiß ich noch nicht.<br />

Annen: Als wir in Köln aufgenommen haben, war das fast schon wie ein<br />

privates Minifestival, bei dem die Leute nicht campen, sondern einfach<br />

so am Nachmittag vorbeikommen.<br />

Kantereit: Für Chrisi war es auch sehr wichtig, dass es regelmäßig nachmittags<br />

Kuchen gibt …<br />

Annen: Und dabei wird dann Tour de France<br />

geschaut! (lacht)<br />

Kantereit: Da haben wir dann nicht wehmütig in die<br />

Vergangenheit geguckt, sondern eher 30 Jahre in die<br />

Zukunft. Mit Kaffee und Kuchen haben wir es wie die<br />

Rentner gemacht.<br />

Wo seht ihr euch denn in 30 Jahren?<br />

Annen: In 30 Jahren … sehe ich mich genau so. Ich<br />

gucke raus, mache Musik, und dann gibt es Kaffee<br />

und Kuchen. (lacht) Alles perfekt so.<br />

Dann seid ihr ja quasi schon angekommen.<br />

Kantereit: Dazwischen darf gern noch viel passieren.<br />

Aber irgendwann zurückfinden, das ist schon gut.<br />

Interview: Julia Motschmann<br />

8 | <strong>kulturnews</strong>

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