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Die Kanzlei strukturieren

Sie haben den Eindruck: Die Arbeit wächst um ein vielfaches an, nicht aber das Bankkonto. Weitere Gedanken beschäftigen Sie im Hinterkopf: Die Veränderung des Berufsstandes und die damit einhergehenden Veränderungen, der Fachkräftemangel, das Thema Digitalisierung, die EU-Datenschutz-Grundverordnung, und so weiter… Hier setzt die Broschüre „Die Kanzlei strukturieren“ an und gibt Ihnen Hilfestellungen, die alltäglichen Anforderungen zu meistern.

Sie haben den Eindruck: Die Arbeit wächst um ein vielfaches an, nicht aber das Bankkonto. Weitere Gedanken beschäftigen Sie im Hinterkopf: Die Veränderung des Berufsstandes und die damit einhergehenden Veränderungen, der Fachkräftemangel, das Thema Digitalisierung, die EU-Datenschutz-Grundverordnung, und so weiter… Hier setzt die Broschüre „Die Kanzlei strukturieren“ an und gibt Ihnen Hilfestellungen, die alltäglichen Anforderungen zu meistern.

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5.5 BESCHEIDPRÜFUNG UND RECHTSBEHELFE<br />

5.5.1 Prozessziele<br />

Klassisches aktuelles Prozessziel ist auch hier die Digitalisierung und die<br />

Nutzung von vorhandenem Datenmaterial. <strong>Die</strong> Stichworte lauten Steuerkontoonline,<br />

Vollmachtsdatenbank und elektronischer Bescheidabgleich. Über diese<br />

Methoden lässt sich die Durchlaufgeschwindigkeit von Steuererklärungen, aber<br />

und gerade auch von Steuerbescheiden zum Teil nennenswert verkürzen.<br />

Bedenken Sie den enormen Multiplikatoreffekt. Prüfen Sie doch einmal folgende<br />

Faustformel: Pro Mitarbeiter der <strong>Kanzlei</strong> (vollzeitäquivalent) bearbeitet die <strong>Kanzlei</strong><br />

ca. 160 Steuerbescheide pro Jahr. In einer <strong>Kanzlei</strong> mit beispielsweise 12<br />

Mitarbeitern sind dies fast 2.000 Bescheide.<br />

Nun überlegen Sie bitte, wie lange ein einzelner Steuerbescheid bei Ihnen im<br />

Hause unterwegs ist. Aus dem Bauch geschossen werden Sie sagen: Keine 5<br />

Minuten, wenn der Bescheid in Ordnung ist. Dem jedoch ist entgegenzuhalten,<br />

dass gerade die vor- und nachgelagerten Prozesstätigkeiten je nach Organisation<br />

aufwendig sein können. So wird der Bescheid im Fristenkontrollbuch eingetragen<br />

und dort überwacht. Der Bescheid wird dem Berufsträger zur Kenntnis vorgelegt.<br />

Es wird eine Kopie / ein Scann zu den Unterlagen genommen (vor oder nach der<br />

Prüfung). Der Bescheid wird zum Sachbearbeiter zur Prüfung weitergereicht.<br />

Nach der Prüfung wird ein Anschreiben angefertigt. Abschließend gibt der<br />

Berufsträger das Schreiben und den mit Prüfungsvermerken versehenen<br />

Bescheid durch Unterschrift frei, abschließend wird der Bescheid im<br />

Fristenkontrollbuch ausgetragen und es erfolgt eine Eintragung im<br />

Postausgangsbuch. Hier kann der Bescheid schon einmal 45 Minuten lang<br />

unterwegs sein. Reduzieren Sie dies auf 30 Minuten, bedeutet dies eine zeitliche<br />

Optimierung von 15 Minuten x 2.000 Bescheide, also 30.000 Minuten. In der<br />

Annahme, dass sich hier rund 1/3 Grundlagen und Folgebescheide überlappen,<br />

sprechen wir noch immer über 20.000 Minuten pro Jahr. <strong>Die</strong>s sind 333 Stunden<br />

oder 42 Arbeitstage zu 8 Stunden! Es lohnt sich also!<br />

5.5.2 Vorgelagerte Prozessschritte<br />

Nutzen Sie die Daten, die Sie bekommen können und denken Sie über die<br />

Annahme elektronischer Daten und einen elektronischen Bescheidabgleich<br />

nach. Organisieren Sie dies über ein elektronisches Fristenkontrollbuch.<br />

Lassen Sie möglichst viele Tätigkeiten durch den Support ausführen.<br />

5.5.3 Durchführung<br />

<strong>Die</strong> oben bereits beschriebene Durchführung beinhaltet in der Regel einige<br />

Potenziale. Beleuchten Sie den Prozess hierauf. Selbstverständlich werden Sie<br />

nachher keine Checkliste einsetzen. Es macht dennoch Sinn, die einzelnen<br />

Schritte Ihres Prozesses aufzuschreiben und letztlich zu definieren. Denken Sie<br />

daran: „Schreibe auf was Du tust und tue das, was Du aufgeschrieben hast“ ist<br />

die Basis und das Hilfsmittel des kontinuierlichen Verbesserungsprozesses.<br />

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