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Aufsätze - GWDG

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112<br />

Kat. Nr. 10 recto:<br />

Aktstudien eines Mannes,<br />

mit einem Stock ausholend;<br />

Kopfstudie<br />

Bleistift,<br />

braunes Papier,<br />

304 x 251 mm<br />

oberer Rand in unregelmäßigen<br />

Abständen eingerissen,<br />

zwei stärkere Einrisse<br />

in rechter oberer Ecke, kleine<br />

Abschürfungen in rechter<br />

unterer Ecke sowie an<br />

der linken Kante, kleine<br />

dunkle Flecken verteilt auf<br />

dem gesamten Blatt, Gebrauchsspuren<br />

und leichte<br />

Knicke vom Greifen des<br />

Blattes im unteren Bereich<br />

Inv. Nr.: H 1977/17r<br />

1977 im Londoner Kunsthandel<br />

erworben<br />

Kat. Nr. 10 verso:<br />

Gewandstudien<br />

Bleistift<br />

Inv. Nr.: H 1977/17v<br />

Katalog<br />

Das Blatt zeigt wahrscheinlich eine Vorstudie zum Hammerschwinger<br />

des Stieropfers im Fries Blutige und unblutige Opfer (V) an<br />

der südlichen Längswand des Ballsaals. Dort sind in der Mitte zwei<br />

Götterpaare dargestellt, denen die Opfer – das Stieropfer sowie<br />

Wein und Früchte – dargebracht werden. Es soll sich hier um die<br />

vierte stehende Person von links handeln, direkt über dem Stierkopf.<br />

Der Mann blickt nach unten und holt mit einer Axt zum<br />

Schlag aus.<br />

Auf der Vorzeichnung erkennt man drei Studien zum Oberkörper<br />

eines nackten Mannes. Der Oberkörper erscheint in seiner<br />

Haltung jeweils fast gleich: Der Brustbereich ist angespannt, beide<br />

Hände umfassen einen Stock und holen zum Schlag aus. Dadurch<br />

entsteht eine leichte Linksdrehung im Körper. Die linke Hand<br />

umgreift den Stock von hinten und die rechte von vorn. Der Blick<br />

der Figuren ist ebenfalls vergleichbar, lediglich die Haare sind unterschiedlich<br />

ausgearbeitet. Am linken unteren Rand ist zudem eine<br />

Kopfstudie abgebildet, welche physiognomische Ähnlichkeiten mit<br />

dem Kopf des Hammerschwingers aus dem Fries aufweist. Der<br />

Kopf ist in Frontalansicht dargestellt. Am linken oberen Bildrand<br />

befindet sich überdies die flüchtige Skizze zu einer Person, die, auf<br />

Arme und Beine gestützt, an etwas entlang klettert.<br />

Alle Studien sind skizzenhaft angelegt, besonders die Gesichter.<br />

Lediglich die Muskelpartien sind etwas feiner ausgearbeitet.<br />

Katharina Timpe<br />

Auf diesem Blatt sind zwei Gewandstudien erkennbar, deren Zugehörigkeit<br />

unklar ist. Es handelt sich bei der größeren Studie um<br />

ein drapiertes Tuch, welches über die Beine einer knienden Person<br />

fällt. Das linke Bein ist nach vorne gestellt, während das rechte<br />

Knie aufliegt. Das Gewand spannt sich vor allem an den Knie- und<br />

Schienbeinpartien und wirft tiefe Falten zwischen den Beinen. Ein<br />

Stoffbausch liegt auf den Oberschenkeln am Übergang zur Hüfte<br />

auf. Links dieser Studie wird der vordere Teil dieser Skizze etwas<br />

verkleinert wiederholt. Da jegliche Angaben zu unbekleideten Körperpartien<br />

fehlen, scheint sich Bendemann hier auf das Gewand<br />

und seinen Faltenwurf konzentriert zu haben. Er benutzt dafür<br />

feine und genau gesetzte Linien und gestaltet die Studie trotz ihres<br />

skizzenhaften Charakters recht ausführlich. Durch helle Schraffuren<br />

und weiße Höhungen wird Plastizität angegeben. Die auf diesem<br />

Blatt gezeichneten Gewandpartien können nicht genau zugeordnet<br />

werden. Da die Studien auf der Vorderseite des vorliegenden<br />

Blattes (Kat. Nr. 10r) aber zum Opferfries über dem ersten<br />

Fenster auf der südlichen Längswand des Ballsaals gehören, kann<br />

auch bei den vorliegenden Gewandstudien von einem Dresdner<br />

Kontext ausgegangen werden.<br />

Claudia Amthor

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