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Aufsätze - GWDG

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216 Katalog<br />

Kat. Nr. 57:<br />

Palme,<br />

vermutlich 1867<br />

Bleistift,<br />

Papier, 256 x 192 mm,<br />

Ränder dunkel,<br />

bez.: „Mentone 12/3“<br />

(unten rechts),<br />

diverse Nummerierungen<br />

mit den Zahlen „8“ und „9“<br />

sowie dem Buchstaben „a“<br />

Inv. Nr.: H 1996/2<br />

Provenienz: Friedrich<br />

Schöne Berlin (Stempel: FS<br />

in quadratischer Einfassungslinie<br />

mit abgerundeten<br />

Ecken, Anbringungsort:<br />

Rückseite unten rechts),<br />

C. G. Boerner GmbH<br />

Düsseldorf 1969, 1996;<br />

Galerie Gerda Bassenge<br />

Berlin Auktion 68/IV 1996,<br />

Stiftung der Georg-August-<br />

Universität Göttingen<br />

Diese Skizze einer Palme zeichnet sich insbesondere im Bereich der<br />

Zweige durch ihre detailgenaue Wiedergabe aus. Unterer Teil und<br />

Stamm sind nur leicht mit dem Bleistift angedeutet, die einzelnen<br />

Stränge des Baumes und die Blätter dagegen durch starke Kontraste<br />

herausgearbeitet. Daneben lassen sich rechts und links der<br />

Pflanze jeweils einzeln gezeichnete Palmenzweige erkennen. Gerade<br />

weil die Zeichnung aufgrund des begrenzenden Papierrandes<br />

nur den Ausschnitt der Palme wiederzugeben vermag, wirkt es, als<br />

würden die einzelnen Palmenzweige den weiteren Wuchs nach<br />

rechts und links demonstrieren.<br />

Palmen waren wichtige Staffageelemente für Bendemanns biblisch-alttestamentliche<br />

Gemälde. So ist dies nicht die einzige<br />

Zeichnung einer Palme. In dem bereits erwähnten Skizzenbuch im<br />

Besitz des Museums Kunstpalast Düsseldorf lässt sich eine Zeichnung<br />

mit dem Titel „In Menton“ finden, welche eine Palme als Teil<br />

einer Landschaft mit Figuren und Häusern zeigt.<br />

Das Blatt stammt ebenso wie die Doppelseite (Kat. Nr. 56r+v)<br />

aus dem aufgelösten Skizzenbuch von 1867. Darauf verweisen<br />

nicht nur die Maße der Zeichnungen im Vergleich, auch die Datierung,<br />

die als 12. März gelesen werden kann, sowie die lokale Zuordnung<br />

„Mentone“ auf der Skizze lassen auf eine Zusammengehörigkeit<br />

schließen (s. Skizzenbuch, Standort: Düsseldorf, Museum<br />

Kunstpalast, Inv. Nr. 1971/260).<br />

Es gibt eine weitere Zeichnung Bendemanns, die den gleichen<br />

Sammlungsstempel, die gleiche Datierung von 1867 und auch die<br />

(nahezu) identischen Maße wie die Landschafts- und die Palmenzeichnung<br />

vorweist. Zusammen mit den Zeichnungen in der Göttinger<br />

Sammlung stammt sie vermutlich aus dem gleichen aufgelösten<br />

Skizzenbuch. Dabei handelt es sich um die ebenfalls bei der<br />

Boerner-Auktion 68 versteigerten Zeichnung Gebirgslandschaft bei<br />

Gorbio, im Vordergrund drei Frauen und Kinder am Brunnen, versehen<br />

mit der Aufschrift „Gorbio (Mentone)“ (Auktionskatalog C. G.<br />

Boerner, 1969, Kat. Nr. 3). Sie befand sich zuletzt im H.W. Fichter<br />

Kunsthandel Frankfurt/Main (Kunsthandel Fichter, 2010, S.<br />

11/12), wurde dort unter dem Titel „Wäscherinnen in Gorbio<br />

1867“ verkauft und befindet sich nun in Privatbesitz.<br />

Kristina Baumann

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