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Aufsätze - GWDG

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114<br />

Kat. Nr. 11 recto:<br />

Studien eines Flöte blasenden<br />

Knabenaktes;<br />

Arm-, Hand- und Kopfstudien<br />

Bleistift, weiß gehöht, Kohle<br />

oder schwarze Kreide,<br />

graues Papier,<br />

294 x 227 mm,<br />

Ausriss an oberer rechter<br />

Kante, Schmutzrand an<br />

rechter Kante,<br />

dunkle Flecken, Schatten am<br />

unteren Rand, hellere Schatten,<br />

Flecken am linken Rand<br />

Inv. Nr.: H 1977/5r<br />

1977 im Londoner Kunsthandel<br />

erworben<br />

– siehe Farbtafel V<br />

Kat. Nr. 11 verso:<br />

Gewandstudien<br />

Bleistift, weiß gehöht,<br />

bez.: „23/24“ (links unten)<br />

Inv.-Nr.: H 1977/5v<br />

Katalog<br />

Das Blatt zeigt eine ausgearbeitete Vorzeichnung zu dem vorderen<br />

Flötenspieler aus der Opferszene (V) an der südlichen Längswand<br />

des Ballsaals. Der Körper ist im Rückenprofil zum Betrachter gedreht.<br />

Seine linke Hand stützt er in die Hüfte, während er mit seiner<br />

rechten Hand sein Blasinstrument an den Mund hält und darauf<br />

spielt. Droysen 1858, unpag., weist das fanfarenförmige Instrument<br />

als „bakchische Flöte“ aus. Die Zeichnung konzentriert<br />

sich auf die Haltung des Oberkörpers und auf die Stellung von<br />

Stand- und Spielbein, besonders aber darauf, wie die Flöte an den<br />

Mund geführt wird. Die Füße des Knabenaktes sind weggelassen.<br />

Ebenso wird die Flöte nur angedeutet.<br />

Desweiteren befinden sich auf dem Blatt links und rechts des<br />

Knabenaktes weitere Arm-, Hand- und Kopfstudien. Links von der<br />

Figur sieht man zwei Versionen eines linken angewinkelten Armes.<br />

Diese Studien gehören vermutlich zu einem weiteren Flötenspieler<br />

in der Opferszene. Weiterhin befindet sich auf dem Blatt eine Studie<br />

zu einer in die Hüfte gestützten Hand, die dem Flötenspieler<br />

zuzuordnen ist. Eine weitere Handstudie mit angedeutetem Instrument<br />

auf der linken Seite ist dem zweiten Flötenspieler in der<br />

Opferszene zuzuschreiben. Rechts von der zentralen Figur befinden<br />

sich zwei Detailansichten des Kopfes in größerem Maßstab<br />

und eine weitere Skizze zu der Hand, welche die Flöte hält. Zudem<br />

befindet sich auf der Vorzeichnung eine weitere, sehr flüchtig ausgeführte<br />

Skizze eines Kopfes, welcher mit Weinlaub bekränzt ist –<br />

möglicherweise eine Dionysosdarstellung. Dionysos ist an der Ostwand<br />

des Ballsaals zu sehen (XI).<br />

Elisa Jubert<br />

Die Gewandstudien auf diesem Bogen gehören zu Amphitrite, die<br />

in der zentralen Göttergruppe im Opferfries (V) über dem ersten<br />

Fenster auf der südlichen Längswand des Ballsaals sitzt. Die Gattin<br />

des Poseidon ist nur mit einem Tuch bekleidet, welches auf ihren<br />

Beinen liegt. Auf dem vorliegenden Blatt ist der Unterkörper einer<br />

sitzenden Frau zu erkennen, die ihre Beine zur Seite gewandt und<br />

ein Tuch darüber gelegt hat. Der Stoff liegt locker auf den Oberschenkeln<br />

auf und fällt dann schwer über die Knie und Schienbeine<br />

nach unten. Dabei wirft er tiefe und große Falten zwischen ihren<br />

Beinen. Das skizzierte Gewand stimmt genau mit der ausgeführten<br />

Variante auf dem Fries überein. Bendemann konzentriert sich bei<br />

dieser Studie mehr auf den Faltenwurf als auf den Körper von<br />

Amphitrite. Eine zugehörige Aktstudie hat sich in der Göttinger<br />

Universitätskunstsammlung erhalten (vgl. Kat. Nr. 9r).<br />

In der rechten unteren Hälfte des vorliegenden Blattes wird das<br />

Gewandmotiv in wenigen flüchtigen Strichen wiederholt. Der Fokus<br />

liegt hier auf der zusammengerafften Partie des Tuches auf<br />

dem Schoß von Ampihitrite, welche in der oberen Studie fehlt. Der<br />

Frauenkörper wird in der Hauptstudie mit nur wenigen Strichen am<br />

Hüftansatz und am linken Fuß teilweise angedeutet. Die Plastizität<br />

des Faltenwurfes und des Stoffes wird durch feine Schraffierungen,<br />

weiße Höhungen und größere Farbflächen erreicht. Die zweite<br />

Skizze ist in wenigen und sehr flüchtigen Strichen ausgeführt.<br />

Claudia Amthor

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