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Stand 31.12.2004 - ecfs

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Workshops<br />

Kunst als Investment<br />

46<br />

Dr. Edgar Quadt, Herausgeber der Zeitschrift Art-Investor, und Rüdiger K. Weng, Gründer der Weng Fine<br />

Art AG, stellten aus der Theoretiker- bzw. Praktikersicht dar, warum und inwieweit Kunst als sinnvolles<br />

Investment aufgefasst werden kann.<br />

In den letzten Jahren hat sich der Kunstmarkt als Wachstumsmarkt etabliert. Die Zahl der<br />

Kunstsammler ist deutlich angestiegen und die potenziellen Kunstsammler werden immer<br />

jünger. Es gehört inzwischen zum guten Ton, sich mit zeitgenössischer Kunst auseinanderzu-<br />

setzen. Die Kunstsammlung hat sich als Statusobjekt gerade dort etabliert, wo, wenn und<br />

weil Auto, Haus oder Yacht sich nicht mehr dazu eignen.<br />

Die neu hinzugetretenen Kunstsammler haben allerdings zusätzliche Anforderungen an den<br />

Kunstmarkt. Sie sind nicht nur Kunstkonsumenten, sie sind auch Investoren. Kunst wird nicht<br />

mehr nur gekauft um der Kunst willen. Die Tatsache, dass das Geld, welches beim Kauf<br />

eingesetzt wird, nicht in der Minute des Abschlusses abgeschrieben werden muss, führt zu<br />

einer renditeorientierten Betrachtung von Kunst. So stoßen zwei vermeintlich gegensätzliche<br />

Welten aufeinander: Rendite und Kunst. Dies wirft die Frage auf, ob und inwieweit Kunst als<br />

sinnvolles Investment betrachtet werden kann.<br />

Der Kunstmarkt ist ein weltweiter Wachstumsmarkt mit einem Volumen von über 20 Mrd.<br />

Euro, der sich primär in den Zentren New York und London abspielt. Die USA führen den<br />

Kunstmarkt mit einem Anteil von 40,8 % klar an, gefolgt von Großbritannien mit 31,4 %<br />

und Frankreich mit 9,9 %. Auf Europa fällt noch ein Volumen von über 9 Mrd. Euro. Deutsch-<br />

land hat als fünfgrößter Markt mit 1,6 Mrd. Euro nur einen geringen Anteil. Offensichtlich<br />

besteht hier ein deutlicher Zusammenhang zwischen Kunst und Finanzen.<br />

Aber inwieweit stellt Kunst auch eine lohnende Wertanlage dar? Es gibt sicherlich keinen<br />

„objektiv“ bestimmbaren Wert von Kunst. Der Wert wird dem Kunstwerk subjektiv auferlegt<br />

oder basiert auf gesellschaftlichen Konventionen und den subjektiven Wahrnehmungen von<br />

Insidern. Indikator für den Wert eines Kunstwerks sind die Preise, die für vergleichbare Kunst-<br />

werke bezahlt werden. Der ästhetische Wert des Kunstwerks und sein „realer“ Preis stim-<br />

men jedoch selten überein. Verbunden mit einer vergleichsweise hohen Intransparenz des<br />

Marktes resultieren hieraus Chancen und Risiken des Kunsthandels, auch für Arbitrage-<br />

geschäfte.<br />

Wenn Kunst als Wertanlage aufgefasst werden kann, dann muss diese Anlage auch den<br />

allgemeinen Entscheidungskriterien der Finanzanlage genügen und die Kriterien Rentabili-<br />

tät, Liquidität und Sicherheit erfüllen.<br />

Dr. Ignace van Meenen<br />

Die (Gesamt-)Rentabilität von Kunst setzt sich aus zwei Komponenten zusammen: einer<br />

monetären und eine immateriellen bzw. emotionalen. Die monetäre Rendite kann mit Hilfe<br />

des Mei/Moses-Index transparent gemacht werden. Hiernach beträgt die jährliche Rendite

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