Das Magazin der Kölner Philharmonie NR. 4 / 2023

Kit Armstrong
dern bevorzugt immer wieder Nischen, in denen er seine enorme
künstlerische Neugierde stillen kann, ob am Cembalo, an der Orgel
oder, wie meist, am Konzertflügel. Armstrong verfügt über ein
ungewöhnlich breites Repertoire, von der englischen Renaissance
eines William Byrd bis zur zeitgenössischen Musik, zu der er auch
selbst beiträgt, denn Armstrong ist auch Komponist.
Wer weiß, womöglich hat ihm einmal sein prominentester Lehrer,
Alfred Brendel, davon erzählt, welche Reize sich bieten, wenn man
als Pianist auch das Lied-Terrain erkundet. Denn Lehrer wie Schüler
eint die Lust am Hinterfragen, am Nie-still-stehen, am Immer-neudenken.
Die Devise des Stets-tiefer-Grabens übrigens gilt auch für
Benjamin Appls bekanntesten Lehrer: Dietrich Fischer-Dieskau.
»Mich interessiert es, eine Partitur aus ihrem Schlaf zu erwecken,
sie mit den Schönheiten meiner Erfahrungen zu prägen«, gesteht
Armstrong, der ein Schnell-Lerner ist. Mit nur zehn Jahren konnte
er die Partitur einer Sinfonie nach einmaligem Lesen aufschreiben,
mit elf hat er in nur 45 Minuten ein komplexes Werk von Claude
Debussy auswendig gelernt. Auch wenn Armstrong behauptet,
man könne so etwas trainieren: seine Begabung ist dennoch außergewöhnlich.
Eines seiner künstlerischen Ideale umschreibt er
mit einem Zitat des französischen Pianisten Samson François, wonach
»alle Zeichen in der Musik gespielt werden sollten, als ob der
Vortragende fühlt, dass sie notwendig sind, und nicht, weil er sich
erinnert, dass sie in der Partitur stehen.« Das ist im Solo-Repertoire
nicht anders als bei der Gattung Lied. Christoph Vratz
Konzerttermin
Montag, 23. Oktober 2023, 20:00
Benjamin Appl Bariton
Kit Armstrong Klavier
Mit Werken von Franz Schubert, Carl Loewe, Robert Schumann,
Clara Schumann, Gustav Mahler und Hugo Wolf
SOLITÄR Anhänger
Naturfarbene Diamanten und Platin
Kollektion Schmuck + Form Köln
®
Di - Fr
Sa
10.00 - 19.00 Uhr
10.00 - 16.00 Uhr