Das Magazin der Kölner Philharmonie NR. 4 / 2023
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Titel<br />
Freundschaft<br />
und Inspiration<br />
Alexan<strong>der</strong> Melnikov trifft Isabelle Faust<br />
und Ligeti trifft Mozart<br />
Musikalische Freundschaften sind ein wichtiger Motor für den Musikbetrieb,<br />
sie prägen Menschen und ihre Interpretationen, CD-Aufnahmen<br />
und Konzertprogramme. Die Freundschaft zwischen Alexan<strong>der</strong><br />
Melnikov und Isabelle Faust währt seit über zwanzig Jahren. Beide<br />
haben unter an<strong>der</strong>em Sonaten für Klavier und Violine von Mozart,<br />
Beethoven und Brahms eingespielt, unzählige Male zusammen auf<br />
<strong>der</strong> Bühne gestanden und zu zweit o<strong>der</strong> mit weiteren Freunden in <strong>der</strong><br />
Kammermusik geschwelgt. »Es ist sehr selten o<strong>der</strong> vielleicht unmöglich<br />
für mich, jemanden zu finden, <strong>der</strong> über eine so lange Zeit so inspirierend<br />
ist wie Alexan<strong>der</strong> Melnikov. Wir haben eine gemeinsame Basis,<br />
wir musizieren, ohne viele Worte machen zu müssen, und haben über<br />
die Jahre eine ähnliche musikalische Ausrichtung entwickelt«, sagt<br />
Isabelle Faust. Und was sagt <strong>der</strong> Pianist? »Als ich Isabelle das erste<br />
Mal Bach spielen hörte, verliebte ich mich in ihr Spiel. Irgendwie war<br />
es genau das, was ich in dieser Musik hören wollte.«<br />
In zwei beson<strong>der</strong>en Konzerten im September spielen die beiden ausnahmsweise<br />
einmal nicht unmittelbar zusammen, sie ergänzen und<br />
inspirieren einan<strong>der</strong> aber bei einem Programm voller spannen<strong>der</strong><br />
Begegnungen: zwischen Mozart und Ligeti, zwischen Klassik und<br />
Mo<strong>der</strong>ne, zwischen Solokonzert, Sinfonik und Kammermusik. Dabei<br />
treffen sie auf das Orchester Les Siècles und François-Xavier Roth, <strong>der</strong><br />
ebenfalls eine Begabung für das Knüpfen musikalischer Freundschaften<br />
hat und ein Faible für ungewöhnliche Konzertprogramme. »Mit <strong>der</strong><br />
Gründung meines Ensembles Les Siècles habe ich damit begonnen,<br />
einen utopischen Traum zu leben«, so François-Xavier Roth. »Ich wollte<br />
ein Orchester, das das Repertoire <strong>der</strong> jeweiligen Zeit ganz authentisch<br />
begreift, virtuos und anspruchsvoll musiziert. <strong>Das</strong> Ergebnis sollte<br />
immer überraschend sein, für die Musiker wie auch für das Publikum.<br />
Ich spiele immer so, als ob die Komponisten alle noch leben würden<br />
<strong>Das</strong> <strong>Magazin</strong><br />
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