Alnatura Magazin August 2023
Lasst uns kochen: Sommerliche Asia-Küche // Alnatura bewegt: Fairer Reis, bio sowieso // Naturdrogerie: Gepflegtes Sommerhaar
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GESELLSCHAFT<br />
Natürlich<br />
Die biologische Vielfalt in unserer<br />
Agrarlandschaft geht weiterhin<br />
stark zurück. Für viele Menschen<br />
ist das ein Grund, im Großen wie<br />
im Kleinen ein Zeichen für mehr<br />
Biodiversität setzen zu wollen.<br />
Unterstützung bietet Fairpachten,<br />
ein kostenloses Beratungs- und<br />
Informationsangebot für alle, die<br />
landwirtschaftliche Flächen<br />
verpachten wollen und sich mehr<br />
Natur wünschen.<br />
D<br />
er Bestand des Kiebitz, ein 1990 noch häufiger<br />
Vogel der Agrarlandschaft, geht wie der von vielen<br />
weiteren Feldvögeln nach wie vor massiv zurück.<br />
Das Rebhuhn wird unterdessen als stark gefährdete<br />
Art auf der Roten Liste Deutschlands geführt. Und auch<br />
bei Insekten sind dramatische Rückgänge zu beobachten«,<br />
erläutert uns Regionalberaterin Karoline Brandt von der<br />
NABU-Stiftung Nationales Naturerbe beim Gespräch in<br />
der Geschäftsstelle in Berlin-Mitte. »Daher freuen wir uns,<br />
dass es Menschen gibt, die etwas dagegen tun und Land<br />
für Biodiversität zur Verfügung stellen!« So wie Peter<br />
Koswig zum Beispiel. Der gebürtige Hamburger wohnt in<br />
Nordhessen, wo er für den NABU in Korbach aktiv ist. Er<br />
möchte, dass landwirtschaftliche Flächen auch weiterhin<br />
landwirtschaftlich genutzt werden; jedoch im Einklang mit<br />
der Natur, um die Lebensbedingungen heimischer Tierund<br />
Pflanzenarten zu verbessern. 2019 hat Peter Koswig<br />
eine 4,5 Hektar große Ackerfläche in Brandenburg in der<br />
Nähe von Gransee – eine Gegend, die er bei Familienurlauben<br />
kennenlernte – erworben und wiederum an einen<br />
Bio-Landwirt verpachtet. »Als ich die landwirtschaftliche<br />
Fläche gekauft habe, bin ich auf das Beratungsangebot<br />
von Fairpachten gestoßen. Durch mein jahrelanges Engagement<br />
im Naturschutzbereich bin ich zwar kein Laie auf<br />
dem Gebiet, aber schließlich lernt man nie aus. Ich habe<br />
mich dahingehend beraten lassen, welche Naturschutzmaßnahmen<br />
auf meinem Stück Land umsetzbar sind. Ich<br />
wollte das volle Potenzial dieser Flächen kennenlernen, um<br />
so viel Artenvielfalt wie möglich zu fördern. Das Team von<br />
Fairpachten hat mir das Hintergrundwissen darüber an die<br />
Hand gegeben, welche Naturschutzmaßnahmen sinnvoll<br />
sind. So konnte ich mich auf Augenhöhe mit meinem<br />
Pächter austauschen«, erzählt Peter Koswig.<br />
ES WÄCHST UND BLÜHT<br />
Das Ergebnis kann sich sehen lassen, wie wir bei einem<br />
kurzen Abstecher nach Brandenburg feststellen: Zwischen<br />
Weizen- und Maisfeldern liegt ein Flurstück bestehend aus<br />
bunten Blühstreifen, Lesesteinhaufen, Brachflächen und<br />
Kleegrasansaat. Von Weitem erkennt man bereits Mohnund<br />
Kornblumen und die strahlend weißen Blüten der<br />
Kamille. Malve, Ackerstiefmütterchen und Buchweizen<br />
wachsen dazwischen. Auf einem etwa zehn Meter breiten<br />
Streifen am unteren Feldrand leuchtet das Lila der Phacelia.<br />
Beim gemeinsamen Gang durch das bunte Feld von Peter<br />
Koswig nehmen wir das laute Summen der Wildbienen<br />
wahr. Doch nicht nur hören können wir die Insekten:<br />
Schaut man genau hin, sieht man in den Blühstreifen das<br />
emsige Treiben der Bestäuber, die hin- und herfliegen,<br />
da runter auch viele Hummeln. Kleine Käfer krabbeln auf<br />
54 <strong>Alnatura</strong> <strong>Magazin</strong> <strong>August</strong> <strong>2023</strong>