Wein-Boulevard 2009 - Pro Stuttgart eV
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<strong>Wein</strong>-<strong>Boulevard</strong><br />
<strong>Wein</strong>e aus<br />
gutem Holz<br />
Großes Eichenfass, kleines Barrique –<br />
Württemberger <strong>Wein</strong> reift immer öfter<br />
im Holz, sogar in heimischem<br />
Kostbar: In den kleinen Holzfässern<br />
lagern die Schätze der Kellermeister. DWI<br />
Alte Holzfässer, zum Teil mit<br />
kunstvollen Schnitzereien, sind<br />
eine Zierde für jeden Gewölbekeller.<br />
Sie dienen aber nicht<br />
nur dekorativen Zwecken: Feine<br />
<strong>Wein</strong>e reifen in feinem Holz.<br />
Nicht nur in der viel gerühmten<br />
französischen Eiche, sondern<br />
auch in schwäbischem Holz.<br />
Werner Seibold, Kellermeister bei<br />
den Fellbacher <strong>Wein</strong>gärtnern,<br />
lässt seine <strong>Wein</strong>e in Fässern aus<br />
heimischen Hölzern und aus denen<br />
der westlichen Nachbarn ruhen.<br />
„Den Unterschied merkt man<br />
im Aroma“, sagt er. Er füllt den<br />
gleichen <strong>Wein</strong> in verschiedenartige<br />
Fässer und erhält dabei unterschiedlich<br />
ausgeprägte und gereifte<br />
Tropfen. Nach einem halben<br />
Jahr schmecke man, dass der eine<br />
weicher, der andere noch herber<br />
sei. „In der schwäbischen<br />
Eiche werden die <strong>Wein</strong>e insgesamt<br />
eher weicher, mit einem runden<br />
Aroma, das für unsere <strong>Wein</strong>e<br />
gut passt“, umschreibt Seibold<br />
seine Erfahrungen. „Es ist aber<br />
schwer, das genau zu charakterisieren.“<br />
130 neue und gebrauchte<br />
Fässer lagern in den Fellbacher<br />
Gewölben, davon ein Drittel aus<br />
Bäumen schwäbischer Herkunft.<br />
Die befüllt er bevorzugt mit <strong>Wein</strong>en<br />
der fruchtigen Richtung, wie<br />
Spätburgunder, die französischen<br />
Fässer sollen zum Beispiel den<br />
eher kräftigen Cabernet-Kreuzungen<br />
ihre Reife verleihen.<br />
Wie das Holz, so der <strong>Wein</strong><br />
Aber was unterscheidet die einzelnen<br />
Hölzer voneinander? „Auf<br />
dem trockenen Juraboden der Alb<br />
zum Beispiel wachsen die Eichen<br />
langsamer und haben damit engere<br />
Poren“, erklärt Martin Kurrle,<br />
Kellermeister des Collegium<br />
Wirtemberg, dem Zusammenschluss<br />
der <strong>Wein</strong>gärtner Rotenberg<br />
und Uhlbach. Ähnlich viel<br />
Zeit lassen sich auch die Bäume<br />
aus dem französischen Allier, anders<br />
als etwa im Limousin, wo die<br />
Eichen auf feuchtem Untergrund<br />
und reichen Böden schnell wachsen<br />
und große Poren aufweisen.<br />
„Auch die amerikanische Eiche