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AUTOINSIDE Ausgabe 12 – Dezember 2023

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FOKUS SCHMIERMITTEL<br />

Der Nachweis aus dem Labor: Die Bilder oben zeigen eine verschmutzte Einspritzdüse vor der Beigabe des<br />

Additivs; die Bilder unten das Resultat nach der erfolgten Reinigung. Foto: AGVS-Medien<br />

Additive als Kundengewinnungsmittel<br />

Additive sind für den Liqui-Moly-Chemiker<br />

keine Wundermittel, sondern schlicht Hilfsoder<br />

Zusatzstoffe, die Produkten in geringen<br />

Mengen hinzugefügt werden, um bestimmte<br />

Eigenschaften zu verbessern oder zu erreichen.<br />

Mit den passenden Additiven kann<br />

Kaiser Öle und Schmierstoffe leicht anpassen.<br />

«Etwa einem Sommerdiesel eine bessere<br />

Fliessfähigkeit verleihen, so dass ich ihn auch<br />

im Winter bei tieferen Temperaturen nutzen<br />

kann», erklärt er. Doch wo bleibt hier das<br />

Geschäft für den Garagisten? Schliesslich hat<br />

der deutsche Weltkonzern ja eine Endverbraucher-<br />

und Profi Linie im Sortiment. David<br />

Kaiser lacht: «Als Endverbraucher kann man<br />

mit dem Einsatz nicht viel kaputtmachen, das<br />

ist eher im Unterhaltsbereich und gegen Verschmutzung<br />

angedacht.» Der Experte erläutert:<br />

«Das hilft, Durchlässe zu schmälern oder<br />

Düsen, die nur noch verzögert reagieren, wieder<br />

einsatzfähiger zu machen. Für den Autofahrer<br />

macht es schon etwas aus, ob er 800<br />

Euro für einen neuen Injektor oder 50 bis 200<br />

Euro für eine Injektorreinigung bezahlt.» Im<br />

ersten Moment mache man als Garagist etwas<br />

weniger Umsatz, aber man gewinne einen<br />

zufriedenen Kunden, weil man ihm zu einem<br />

vernünftigen Preis geholfen habe.<br />

Alle Motorenöle haben Additive drin<br />

Der Leiter Forschung und Entwicklung bei Liqui<br />

Moly macht zudem klar, dass heute alle<br />

Motorenöle mit Additiven versetzt sind. Ein<br />

typisches SAE 15 W-40 Motorenöl bestehe<br />

etwa zu 15 bis 20 Prozent aus Additiven und<br />

dem Rest aus Grundölen. Bei einem teilsynthetischen<br />

Motoröl liege der Additivanteil bei<br />

20 bis 25 Prozent, zudem je nach Sorte 10 bis<br />

rund 30 Prozent synthetischer Anteil neben<br />

dem Grundöl. Und selbst bei synthetischen<br />

Ölen wie etwa einem PAO SAE 0/5 W-20/30/40<br />

habe man einen Additivanteil von 20 bis 30<br />

Prozent. «Den meisten Endkunden ist auch<br />

nicht bekannt, dass beispielsweise im Diesel<br />

spezielle Silikone oder Polymere beigefügt<br />

sind, welche die Ausbildung von Schaum stören»,<br />

ergänzt Kaiser beim Rundgang durchs<br />

Labor. «1 bis 10 ppm <strong>–</strong> zu Deutsch Teile pro<br />

Million <strong>–</strong> also nur einen Spritzer braucht man,<br />

um Schaum nachhaltig zu verhindern.» Beim<br />

Diesel sei die Schaumbildung sonst deutlich<br />

ausgeprägter als beim Benzin. «Kein Kunde<br />

will nur Schaum tanken. Die Technologie<br />

lässt sich auch für Motoröle nutzen. Denn Silikonöle<br />

lassen die Schaumbläschen schneller<br />

platzen; Polymere verringern die Anzahl an<br />

kleinen Luftblasen im Medium.»<br />

Beliebt seien Additive-Lösungen auch im Vorfeld<br />

eines Ölwechsels und deren Einsatz jedem<br />

Kunden sogar plausibel zu erklären und<br />

erläutern. «Läuft ein Motor nicht rund und<br />

gibt es Ablagerungen, dann ist eine Motorenspülung<br />

angebracht und zwar vor dem Ölwechsel»,<br />

verrät David Kaiser. «Gebrauchtes<br />

Öl raus, frisches Motorenöl rein bringt nichts,<br />

dann arbeiten die Additive zwar die Ablagerungen<br />

ab, aber das neue Öl ist gleich von Anfang<br />

an versaut.» Mit einer Spülung vor<br />

dem Ölwechsel würden die Ablagerungen<br />

noch im alten Öl landen, das<br />

eh abgelassen werde, und das neue<br />

Öl könne dann mit einem sauberen<br />

Motor einwandfrei arbeiten.<br />

Additive als Zusatzgeschäft<br />

für Profis<br />

«Wir schauen, dass die Werkstätten<br />

mit unseren Produkten<br />

Geld verdienen können.<br />

Wir bieten den Garagen dazu<br />

spezialisierte Konzepte an,<br />

um den Umsatz zu erhöhen und<br />

auch weitere Kunden durch zusätzliche Kompetenzen<br />

zu gewinnen», erläutert der 42-Jährige.<br />

«Wir wollen weltweit bekannt sein, denn<br />

wenn der Kunde unsere Marke bereits kennt,<br />

dann ist er vielleicht auch gewillt, in eine<br />

Werkstatt zu gehen, weil sie Liqui Moly nutzt.»<br />

Beim deutschen Spezialisten hat man dazu extra<br />

vierzehn vordefinierte Dienstleistungen in<br />

einem sogenannten «Car Performance Plan»<br />

für Garagen zusammengestellt, die sich auch<br />

kombinieren lassen. Diese reichen von der<br />

Drosselklappenreinigung über Abgasreduktion<br />

bis hin zur Klimaanlagenreinigung oder<br />

der leichtgängigeren Türöffnung dank des entsprechenden<br />

Liqui-Moly-Produkts. «So sorgt<br />

man mit kleinem Geld dafür, dass keine teuren<br />

Schäden entstehen. Etwas, was Kunden sehr<br />

schätzen.»<br />

Macht er sich wegen der Umstellung auf alternative<br />

Antriebe und auch alternative Treibstoffe<br />

keine Sorgen um seinen Job, wollen wir<br />

zum Abschied noch wissen. «Nein, Elektro-<br />

Autos brauchen auch Schmierstoffe, wenn<br />

auch weniger; und E-Fuels sind ja reine paraffinischen<br />

Treibstoffe, die haben von Haus<br />

aus schlechtere Schmiereigenschaften. Und<br />

sie bilden gerne Ablagerungen», erläutert David<br />

Kaiser. «Da braucht es Additive, die diesen<br />

Nachteilen entgegenwirken. Daher sehe<br />

ich unsere Zukunft gesichert, weil auch hier<br />

Additive die Lebensdauer der Antriebe verbessern<br />

können.»<br />

•<br />

Weitere Infos unter:<br />

liqui-moly.com<br />

rhiag.ch<br />

Liqui-Moly-<br />

Geschäftsführer<br />

Günter Hiermaier.<br />

Foto: Liqui Moly<br />

24<br />

<strong>Dezember</strong> <strong>2023</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>

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