AUTOINSIDE Ausgabe 12 – Dezember 2023
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HANDEL & AFTERSALES<br />
Konjunkturausblick<br />
Verhalten positive Signale,<br />
doch der Schatten der Krise ist lang<br />
Personenwagen:<br />
ose<br />
Es waren zwei harte Jahre für das Autogewerbe. Nun sieht es zwar wieder etwas besser aus, aber das<br />
Vorkrisenniveau wird noch lange nicht erreicht. Yves Schott<br />
Prognose zur Anzahl Neuzulassungen von Personenwagen<br />
319<br />
328<br />
308 302<br />
324 317 314<br />
300<br />
311<br />
237 238<br />
225<br />
257 265<br />
297<br />
2011 20<strong>12</strong> 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020 2021 2022 <strong>2023</strong> 2024 Ø25/29<br />
8.4%<br />
2.9%<br />
7.2%<br />
3.9%<br />
0.6%<br />
13.9%<br />
3.2%<br />
1.0%<br />
-6.2%<br />
-1.9%<br />
-2.0% -1.0%<br />
-4.6%<br />
-5.4%<br />
Anmerkung: Stück in Tausend/Veränderung in %<br />
Quelle: BAK Economics, ASTRA, auto-schweiz<br />
Quelle: BAK Economics, Astra, Auto-Schweiz<br />
-24.0%<br />
Genau 82906 Autos wurden per Ende September<br />
<strong>2023</strong> neu immatrikuliert. Gegenüber<br />
dem gleichen Zeitraum im Vorjahr ist<br />
dies ein Plus von zwölf Prozent, wie BAK Economics<br />
im neuesten Konjunkturausblick für<br />
das Schweizer Autogewerbe zeigt. Der Grund<br />
dafür ist vor allem, dass die Lieferschwierigkeiten,<br />
die der Branche über zwei Jahre lang<br />
schwer zu schaffen machten, tendenziell an<br />
Einfluss verlieren. Doch die Zahlen trügen:<br />
Das Jahr 2022 war jenes mit den wenigsten<br />
Neuimmatrikulationen seit 1990! Folglich handelt<br />
es sich zwar um eine positive Entwicklung,<br />
aber es bleiben viele Fragezeichen. So<br />
spielen zum Beispiel bei vielen Marken zahlreiche<br />
Tageseinlösungen sowie die mehr als<br />
getrübte Konsumentenstimmung ganz allgemein<br />
eine wesentliche Rolle fürs Erreichen<br />
der effektiven Verkaufszahlen. Diese Faktoren<br />
werden bei den Prognosen nicht hundertprozentig<br />
mitberücksichtigt. Tatsache bleibt, dass<br />
das Vorkrisenniveau von 2019 noch längst<br />
nicht erreicht wird.<br />
Ähnlich sieht die Situation im Occasionsgeschäft<br />
aus. Seit Beginn der Pandemie dünnte<br />
sich das Angebot stetig aus. 2022 fielen die<br />
Zahlen gar stark ab. Ende des Jahres wechselten<br />
rund zehn Prozent weniger Occasionen<br />
ihre Halterin oder ihren Halter im Vergleich<br />
zum Jahr 2021. Gleichzeitig stiegen die<br />
Preise der Gebrauchtwagen deutlich an. <strong>2023</strong><br />
konnte sich der Occasionsmarkt zwar etwas<br />
erholen, der Weg zurück zum Niveau vor Corona<br />
scheint aber auch in diesem Bereich lang<br />
zu sein.<br />
Die Lage bleibt schwierig<br />
Wie geht es weiter? Die Lage bleibt schwierig,<br />
die konjunkturellen Aussichten sind entsprechend<br />
verhalten: Ukrainekrieg, Nahostkonflikt,<br />
Teuerung und die damit verbundenen,<br />
hohen Energiekosten drücken auf die Stimmung<br />
der Konsumentinnen und Konsumenten.<br />
Zudem ist der Franken in den letzten<br />
Monaten gegenüber dem Euro und dem US-<br />
Dollar nochmals stärker geworden. Während<br />
die Schweizerische Nationalbank SNB den<br />
Franken stützt, um die Inflation zu bekämpfen,<br />
sorgt der Wechselkurs andererseits dafür,<br />
dass Importe für ausländische Zulieferer<br />
weiterhin sehr teuer ausfallen. Positiv ist immerhin,<br />
dass die Teuerung in der Schweiz im<br />
Gegensatz zu anderen Ländern nicht ganz so<br />
stark ausfällt. Steigende Mieten, Krankenkas-<br />
44<br />
<strong>Dezember</strong> <strong>2023</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>