BOKU Magazin 4/2023

der Geräte nach Nutzung ihren Weg in
eine Recyclinganlage finden, für Afrika
wird von einer dokumentierten Recyclingquote
von einem Prozent berichtet
(Forti et al., 2020). Dies ist in mehrfacher
Hinsicht problematisch: Elektround
Elektronikgeräte werden mit hohem
Material- und Energieeinsatz produziert,
sodass eine längere Nutzung in der Regel
am meisten dazu beitragen kann, die
Umweltauswirkungen gering zu halten.
Die Entwicklungen zeigen aber, dass in
den meisten Regionen und Ländern der
Fokus auf der stofflichen Verwertung
zur Rückgewinnung von wertvollen Materialien
liegt. Während dies bei Eisen
und Stahl, Aluminium und Kupfer erfolgreich
umgesetzt werden kann, gibt es
klare technologische Grenzen bei der
Rückgewinnung der kleinen Anteile an
Edelmetallen und insbesondere der Seltenen
Erden, die als Leuchtstoff, Magnetmaterial,
Legierungsbestandteil oder
in Batterien gebraucht werden.
SAMMELQUOTEN NICHT ERREICHT
Bei der Recyclingtechnologie gibt es
große regionale Unterschiede: In den
EU-Mitgliedsstaaten, wenn auch nach
Ländern unterschiedlich, wurden Recyclingtechnologien
entwickelt und auch
umgesetzt. Basierend auf einer umfassenden
Europäischen Gesetzgebung
(EAG-Richtlinie, RoHS-Richtlinie) sind
die Hersteller und Importeure im Rahmen
der Produzentenverantwortlichkeit
verpflichtet, die Sammlung und Verwertung
zu finanzieren. Allerdings kann
man auch hier nur von einem Teilerfolg
sprechen, da sich die Verpflichtung der
Verursacher nur auf eine Teilmenge der
auf den Markt gebrachten Geräte bezieht
(die vorgegebenen Sammelquoten
liegen bei 65 Prozent der in Verkehr gebrachten
Geräte) und diese Sammel-
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