11.12.2023 Aufrufe

BOKU Magazin 4/2023

Inhalt Editorial Marion Huber-Humer im Interview Einwegpfand in Österreich Lebensmittabfälle in den Haushalten Elektroaltgeräte: Wertvoll und gefährlich Dem Mikroplastik auf der Spur Safe and Sustainable by Design „Nanocarrier“ auf dem Prüfstand Schlüsselressource Biogene Abfälle Plastic Pirates ABF goes international Making BOKU the hub for bioeconomy Der BOKU-Nachhaltigkeitsbericht Demokratie in der Klimakrise: Der BOKU-Nachhaltigkeitstag 2023 Im Höhenflug zum BOKU-Ball Helmut Habersack „Österreicher des Jahres“ BOKU-Student im Jungbauernkalender Das neue Hinweisgebersystem an der BOKU Abend des Lehrens und Lernens Interview Ars docendi-Anerkennungspreis Lehrveranstaltung Citizen Science Project4 (Gender & Diversity) Neue Kolumne Citizen Science Splitter Forschung: FAQ / ERC Grants Kreislaufwirtschaft in der BASE:academy Start-up Hut & Stiel Strategische Kooperation BOKU – Umweltbundesamt BOKU-Diversitätspreis für Forschung

Inhalt

Editorial
Marion Huber-Humer im Interview
Einwegpfand in Österreich
Lebensmittabfälle in den Haushalten
Elektroaltgeräte: Wertvoll und gefährlich
Dem Mikroplastik auf der Spur
Safe and Sustainable by Design
„Nanocarrier“ auf dem Prüfstand
Schlüsselressource Biogene Abfälle
Plastic Pirates
ABF goes international
Making BOKU the hub for bioeconomy
Der BOKU-Nachhaltigkeitsbericht
Demokratie in der Klimakrise: Der BOKU-Nachhaltigkeitstag 2023
Im Höhenflug zum BOKU-Ball
Helmut Habersack „Österreicher des Jahres“
BOKU-Student im Jungbauernkalender
Das neue Hinweisgebersystem an der BOKU
Abend des Lehrens und Lernens
Interview Ars docendi-Anerkennungspreis
Lehrveranstaltung Citizen Science Project4
(Gender & Diversity)
Neue Kolumne Citizen Science
Splitter
Forschung: FAQ / ERC Grants
Kreislaufwirtschaft in der BASE:academy
Start-up Hut & Stiel
Strategische Kooperation BOKU – Umweltbundesamt
BOKU-Diversitätspreis für Forschung

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

weise Testungen beurteilt (intrinsische<br />

Gefahr des Stoffes). Im zweiten und dritten<br />

Schritt werden mögliche Auswirkungen<br />

auf Menschen und Umwelt bewertet<br />

(Exposition). Hierbei spielen mögliche<br />

Emissionen entlang der Wertschöpfungskette<br />

– von der Rohstofferzeugung und<br />

Verarbeitung bis zur Entsorgung – eine<br />

essenzielle Rolle. Im vierten Schritt soll<br />

eine Ökobilanzierung (engl. Life Cycle<br />

Assessment, LCA) entlang des gesamten<br />

Produktlebenszyklus durchgeführt<br />

werden – im Idealfall von der Wiege<br />

bis zur Bahre („cradle to grave“) einer<br />

chemischen Substanz. Dieser innovative<br />

„Redesign“-Ansatz soll den zukünftigen<br />

Weg in eine schadstofffreie Umwelt und<br />

funktionierende Kreislaufwirtschaft ebnen.<br />

Um sozioökonomische Aspekte<br />

der Nachhaltigkeit zu bewerten, wird im<br />

fünften Schritt die Durchführung einer<br />

„Social LCA“ und „Life Cycle Cost Analysis“<br />

(S-LCA bzw. LCCA) empfohlen.<br />

Am Institut für Abfall- und Kreislaufwirtschaft<br />

wird intensiv an der erfolgreichen<br />

SSbD-Umsetzung im Rahmen zahlreicher<br />

Forschungsprojekte geforscht, da die<br />

Bewertungsmethoden weiterentwickelt<br />

und gemeinsam mit Firmenpartnern getestet<br />

werden müssen. Im Projekt „Solar-<br />

Circle“ wurden beispielsweise Methoden<br />

zur Nachhaltigkeitsbewertung von neuartigen<br />

Solarzellen (aus Advanced Materials)<br />

näher ausgearbeitet. Im Projekt<br />

„SafeLiBatt“ wurde an der Sicherheit und<br />

Nachhaltigkeit von sogenannten „Second<br />

life“-Lithium-Ionen-Batterien geforscht,<br />

um die nachhaltige Zweitnutzung von<br />

E-Autobatterien als Batteriespeicher<br />

gewährleisten zu können. Im aktuellen<br />

Projekt „SuESS“ werden unterschiedliche<br />

Batterietechnologien für Großspeicher<br />

im Sinne des SSbD-Prinzips bewertet.<br />

Das Projekt „REPOXYBLE“ hat zum Ziel,<br />

sichere, biobasierte und recyclingfähige<br />

Epoxide zu entwickeln, die für Auto- und<br />

Flugzeugkomponenten eingesetzt werden<br />

sollen. Im Projekt „SiNa“ wurde die<br />

Praxistauglichkeit der SSbD-Werkzeuge<br />

am Beispiel von Kosmetika beurteilt. Die<br />

Projektergebnisse wurden in Brüssel der<br />

Europäischen Kommission vorgestellt,<br />

um die SSbD-Bewertungsmethoden zukünftig<br />

zu verbessern und praxistauglicher<br />

gestalten zu können. Im Folgenden<br />

werden zwei weitere SSbD-Projekte des<br />

Institutes näher erläutert. W<br />

„Wundermaterial“ Graphen<br />

Sichere und umweltfreundliche<br />

Kommerzialisierung von Produkten<br />

André Geim und Konstantin Novoselov<br />

entwickelten 2004 eine<br />

simple Methode zur Herstellung<br />

einlagiger Schichten von Kohlenstoffatomen<br />

aus Graphitpulver mittels Klebestreifen.<br />

Dafür erhielten die beiden<br />

2010 den Nobelpreis in Physik. Dieses als<br />

Graphen bezeichnete, zweidimensionale<br />

(2D) und nur etwa 0,3nm dünne Material<br />

weist herausragende Eigenschaften auf<br />

und weckte rasch das Interesse von Forschung<br />

und Industrie. Zu diesen besonderen<br />

Eigenschaften des „Wundermaterials“<br />

gehören etwa das sehr geringe<br />

Gewicht, die Flexibilität und Transparenz,<br />

die wesentlich höhere Zugfestigkeit als<br />

Stahl sowie die gute Leitfähigkeit für<br />

Elektrizität und Wärme. Die möglichen<br />

Einsatzgebiete sind demnach vielfältig<br />

und reichen von der Elektronik, Photonik,<br />

Sensor- und Umwelttechnik, Energiegewinnung<br />

und -speicherung, Biomedizin<br />

und Messtechnik bis hin zu Verbundmaterialien,<br />

die auch für Konsumprodukte<br />

wie etwa Sportartikel verwendet werden<br />

können. Auch die Europäische Union hat<br />

das enorme Potenzial von Graphen erkannt<br />

und mit dem durch das „Horizon<br />

Europe“ Forschungsprogramm finanzierte<br />

„Graphene Flagship“555-Projekt<br />

2013 die größte europäische Initiative<br />

zur Förderung von Forschung und Entwicklung<br />

im Bereich von Graphen und<br />

anderen 2D-Materialien gestartet.<br />

Kartusche für Haushaltswasserfilter mit<br />

Membranen aus einem Polymer-Graphenoxid-<br />

Verbundmaterial, entwickelt von der Firma<br />

Medica SpA (Italien).<br />

Unerlässlich für eine erfolgreiche<br />

Kommerzialisierung von Graphen beziehungsweise<br />

von graphenbasierten<br />

Produkten ist jedoch eine umfassende<br />

Risikoabschätzung, damit die Sicherheit<br />

für Mensch und Umwelt gewährleistet<br />

wird. Die Kenntnis über regulatorische<br />

Voraussetzungen für eine Zulassung von<br />

graphenbasierten Produkten ist hierfür<br />

entscheidend. Dem widmete sich das<br />

Teilprojekt „SafeGraph“ der „Graphene<br />

Flagship“-Initiative anhand von Anwendungsbeispielen<br />

aus den Bereichen Luftfahrt,<br />

Wasserfilter, tragbarer Elektronik<br />

(E-Textiles) und Sensortechnik. Das Institut<br />

für Abfall- und Kreislaufwirtschaft befasste<br />

sich als Projektpartner einerseits<br />

mit regulatorischen Fragestellungen im<br />

Zusammenhang mit dem Zulassungsverfahren<br />

als Lebensmittelkontaktmaterial<br />

von graphenbasierten Wasserfiltern für<br />

den Haushaltsgebrauch und andererseits<br />

mit den „End of Life“-Aspekten von Materialien<br />

in der Flugzeugtechnik und von<br />

textilintegrierten elektronischen Komponenten<br />

auf Basis von Graphen. Des<br />

Weiteren wurden Expositionsszenarien<br />

für graphenbasierte Produkte näher ausgearbeitet.<br />

Die Ergebnisse des Projekts<br />

resultierten in einer Roadmap, in der<br />

regulatorische Voraussetzungen für eine<br />

Marktzulassung sowie Resultate aus der<br />

Risikoabschätzung dargestellt wurden,<br />

um den Weg für eine Kommerzialisierung<br />

sicherer und nachhaltiger graphenbasierter<br />

Produkte zu erleichtern. W<br />

GRAPHENE FLAGSHIP /JULIANE HAERENDEL<br />

22 <strong>BOKU</strong> <strong>Magazin</strong> 4 | <strong>2023</strong>

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!