Bayerische Laufzeitung 2024

Gerhard Fenzl
Münchner Lauforiginal und Ankurbler
Ich verabredete mich mit Gerhard Fenzl,
einem Münchner Lauforiginal und Kenner
des Blutenburglaufes seit seiner ersten
Stunde. Nach vielen Jahren der organisatorischen
Mitarbeit darf er den Blutenburglauf
jetzt auch mitlaufen. Ich hatte
die Ehre für diesen gemeinsamen Lauf,
der zurzeit auf gemeinsamer Ebene mit
Laufen-Gehen-Laufen beschränkt ist. Was
sage ich, die fünf Kilometer schienen viel
zu kurz und zu schnell vorüber, um die
Fülle an bisher noch nicht ausgetauschten
Laufgeschichten von Start bis Ziel unterzubringen.
Da erzählte er mir von seinen exakt 50
Marathonläufen mit einer Bestzeit von
3:20 Std., die nach so großartigen Erlebnissen
beim New York City Marathon,
dem Tromsö Midnight Sun Marathon und
in Honolulu dann beim geschichtsträchtigen
Athen Marathon mit dem Einlauf im
alten Panathinaikos Stadion endeten.
Dazwischen gab es gerade im Laufschritt
durch Ober- und Untermenzing ein Servus
und Hallo zu den Streckenposten, für
die er mal zuständig war. Alles in Allem,
ein Lauf wie ein Flug, der nach knapp 39
Minuten im Untermenzinger Stadion endete.
Wir sind gelandet und wieder um ein
Lauferlebnis reicher!
Und doch kann er das Mithelfen nicht
lassen, verabschiedete sich nach unserer
Zielankunft in Richtung der Versorgungsstelle
bei Kilometer 5,8. Dort waren seine
Freunde vom Stammtisch Menzing, um
wie immer behilflich zu sein. Neben Wasser
ist Stimmung und Musik für die Läufer
angesagt. Stimmung, die sich in das alltägliche
Leben der Leute vom Stammtisch
Menzing weiterträgt. Hoffentlich noch
recht lange!
Mehr über den Stammtisch Menzing findest
Du auf Seite 123.
Marco Sturm
Er war und ist ein Weltenbummler mit
bayerischen Wurzeln. Den aus Neuötting/
Oberbayern stammende und im österreichischen
Stubaital beruflich sesshafte
M45er treibt es immer wieder in ferne
Länder, um dort die besten und schwierigsten
Läufe zu bestreiten. Auf die in
den USA oder in Japan freut er sich am
meisten. Ehemals mit einer kenianischen
Läuferin verheiratet weilte er auch längere
Zeit in Afrika.
Sein läuferisches Terrain ist groß. Da gewinnt
er in der Heimat schon mal locker
den Mettenheimer Alleelauf über 10 Kilometer
und die 6 Kilometer in Altötting.
Berg- und Trailläufe aber sind seine Spezialität.
Kein Wunder wenn sein Trainingsgelände
die Stubaier Berge sind. Der Frontrunner
stellt sich immer wieder jüngeren
Läufern und weiß, wie man im Spitzenfeld
läuft.
Bei der Deutschen Berglauf Meisterschaft
2023 in Bühlertal im Nordschwarzwald
waren 9,9 Kilometer und 654 Höhenmeter
verlangt. Dem für den SWC Regensburg
startenden Bergläufer gelang dies ganz
ausgezeichnet: Marco Sturm musste sich
in der M 45 nur dem Allgäuer Thomas
Kotissek geschlagen geben, nur 42:57 Minuten
brauchte er für die anspruchsvolle
Strecke und nur 16 Sekunden mehr als der
Sieger. Ein weiterer Beweis: Beim Mozart
100 war er bester Agegrouper unter 695
Teilnehmern und Vierter im 39 km/1650
HM+ Lauf in 3:13:41 Std.
Eine besondere Vorliebe hat Marco Sturm
für den Schneeschuhlauf. Obgleich die
Startmöglichkeiten eher rar sind, findet
man ihn regelmäßig bei der Ciaspolada
in Fondo/Trentin, die immer zum Jahresbeginn
stattfindet. Und regelmäßig ist
er dort hinter den starken Italienern und
Spaniern der dominierende deutsche Flitzer,
der es mit den Schneeschuhen versteht,
eine ähnliche Pace wie in Laufschuhen
hinzulegen. Am 6. Januar 2024 wird
er bestimmt wieder beim 50. Jubiläumsrennen
in Fondo/I dabei sein und sich mit
den europäischen Spezialisten messen.
Wetten dass... Marco Sturm es nach wie
vor versuchen wird, sich an der Spitze zu
etablieren. Dazu ist er inzwischen Lauf-Insider
genug, um sich und die Wettkämpfe
zu kennen!
Josef Kronfeldner
Immer präsent, aber immer auch unauffällig
zieht Josef seine Laufkreise. Früher
als taffer Wettkampfläufer, heute oft im
Wechsel zwischen Laufen und Walken
zu sehen. Der gebürtige Niederbayer mit
Wohnsitz in München kennt die Szene
wie kaum ein Zweiter, ist er doch schon
über 40 Jahre auf den Beinen im Freistaat
Bayern und gerne auch darüber hinaus.
Jetzt mit 70 ist es für ihn „Schaulaufen
und Dabei sein“, Lauf und Leute genießen
und mit ihnen einen Ratsch machen.
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