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Kinder Stärken erleben lassen

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Praxis: <strong>Kinder</strong> <strong>Stärken</strong> <strong>erleben</strong> <strong>lassen</strong><br />

● Ressourcenbaum (vgl. Meyer 2018,<br />

66 f.) als Vorlage mit Umriss eines<br />

Baumes: In den Ästen des Baumes<br />

schreibt man mit dem Kind eine<br />

bereits bekannte Fähigkeit (z. B. soziale<br />

Kompetenz), in die Blätter des<br />

Baumes, welche Fähigkeiten hinter<br />

der bekannten Kernfähigkeit stecken<br />

(z. B. zuhören, verzeihen können<br />

…), in die Baumkrone klebt das<br />

Kind Fotos von Menschen, Ereignissen,<br />

Vorbildern etc., die es bewegen,<br />

die in seinem Leben wichtig sind, in<br />

die Wurzeln notiert das Kind eigene<br />

Kraftquellen und <strong>Stärken</strong>, auf die es<br />

in herausfordernden Situationen zurückgreifen<br />

kann<br />

● Übung zum Perspektivenwechsel<br />

auf Schwächen (in Schwächen<br />

<strong>Stärken</strong> erkennen): Mit dem Kind<br />

wird eine Schwäche notiert, die<br />

es als belastend empfindet; auf<br />

einer Skala wird die Veränderbarkeit<br />

und die Veränderungsmotivation<br />

eingeordnet; gemeinsam<br />

wird mit dem Kind erarbeitet,<br />

ob in der vermeintlichen Schwäche<br />

auch <strong>Stärken</strong> stecken könnten.<br />

Diese Methode sollte nicht isoliert<br />

und als Verleugnung unangenehmer<br />

Gefühle ausgelegt werden. In diesem<br />

Kontext soll sie lediglich einen Impuls<br />

aufzeigen, <strong>Kinder</strong>n, die negative<br />

Grundüberzeugungen aufweisen,<br />

ausgewogenere, günstigere Blickwinkel<br />

auf sich selbst zu eröffnen.<br />

In Unterricht und Schule können<br />

wir Lehrkräfte <strong>Kinder</strong>n stärken- und<br />

wachstumsorientierte Erfahrungen<br />

ermöglichen. Welche Ideen haben Sie<br />

noch, dass <strong>Kinder</strong> ihre <strong>Stärken</strong> <strong>erleben</strong>,<br />

reflektieren und für Herausforderungen<br />

nutzen lernen? Ich freue mich über<br />

Ihre Anregungen in einer E-Mail an<br />

michael.bauernschuster@schulberatung.<br />

gsms-ob.de<br />

Literaturangaben zum Artikel können<br />

Sie von unserer Website herunterladen:<br />

https://t1p.de/GSa165Lit<br />

Ludwig Voß<br />

Die Reformen im <strong>Kinder</strong>fußball –<br />

Chancen und Potenziale für eine kindgerechte<br />

Bewegungsförderung<br />

Die Veränderungen und Reformen im <strong>Kinder</strong>fußball und der damit verbundene<br />

neue Spielmodus „Funiño“ haben zuletzt für viele Schlagzeilen in der deutschen<br />

Medienlandschaft gesorgt.<br />

Seit Sommer 2022 läuft im Bundesland Bremen eine zweijährige Testphase für<br />

„Funiño“ in den Altersbereichen der G-, F- und E-Junioren (U6-U11), die federführend<br />

der Bremer Fußball-Verband e. V. gemeinsam mit den Vereinen des<br />

Bundeslandes umsetzt und organisiert. Der SV Werder Bremen unterstützt diese<br />

Testphase und organisiert zusätzliche sogenannte „Kleinfeld-Festivals“ bei<br />

Partnervereinen. Ziel ist es dabei, die neuen Spielformen und damit verbundenen<br />

Reformen bekannter zu machen, zu sensibilisieren und mit den <strong>Kinder</strong>fußball-Trainer:innen<br />

der Vereine in den Austausch zu kommen.<br />

Funiño setzt sich aus dem englischen<br />

Begriff „Fun“ (Spaß) und<br />

dem spanischen Wort „Niño“<br />

(Kind) zusammen und bezeichnet einen<br />

speziellen Spielmodus, der insbesondere<br />

im Kleinfeldbereich bei den jüngsten<br />

Sportler:innen im Alter von 5-11 Jahren<br />

umgesetzt wird. Bei „Funiño“ ist der klassische<br />

Ligawettkampf, bei dem durch<br />

Siege in der Tabelle geklettert werden<br />

kann und am Ende das erfolgreichste<br />

Team die Meisterschaft gewinnt, aufgehoben.<br />

Vielmehr wird durch<br />

sogenannte „Funiño“- bzw. „Kleinfeld-<br />

Festivals“ ein Turniermodus praktiziert,<br />

bei dem die <strong>Kinder</strong> im Drei-gegen-drei<br />

Ludwig Voß<br />

wurde 1992 in Freiburg im Breisgau<br />

geboren. Er studierte in Greifswald und<br />

ist Diplom-Betriebswirt. Im Rahmen<br />

seines Studiums absolvierte er Praktika<br />

beim F.C. Hansa Rostock e.V., bei<br />

AMANDLA Edu Football e. V. in Südafrika<br />

und beim Sport-Club Freiburg e. V.<br />

Seit November 2018 arbeitet er für den<br />

SV Werder Bremen und ist in seiner<br />

aktuellen Funktion im Nachwuchs-Leistungszentrum<br />

als „Referent <strong>Kinder</strong>fußball“<br />

für die <strong>Kinder</strong>fußball-Entwicklung<br />

in Bremen und der Region zuständig.<br />

auf einem 25 Meter langen und 20 Meter<br />

breiten Feld mit jeweils zwei Minitoren<br />

pro Team ohne feste Torhüter:innen<br />

gegeneinander antreten.<br />

Der veränderte Spielmodus soll dafür<br />

sorgen, dass möglichst viele <strong>Kinder</strong>,<br />

unabhängig von ihren individuellen<br />

Fähigkeiten, einen niedrigschwelligen<br />

und motivierenden Einstieg in den<br />

Sport bzw. <strong>Kinder</strong>fußball erlangen. Die<br />

<strong>Kinder</strong> sollen den Sport selbst <strong>erleben</strong>,<br />

wahrnehmen, ausprobieren und Erfahrungen<br />

sammeln, um letztlich Gefallen<br />

an regelmäßigem Fußballspielen zu entwickeln.<br />

Eine frühzeitige Selektion oder<br />

Leistungsbewertung durch den:die Trainer:in<br />

bleibt aus bzw. wird durch kleinere<br />

Teams, die parallel auf verschiedenen<br />

„Funiño“-Feldern antreten, umgangen.<br />

GS aktuell 165 • Februar 2024<br />

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