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Kinder Stärken erleben lassen

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Thema: <strong>Kinder</strong> <strong>Stärken</strong> <strong>erleben</strong> <strong>lassen</strong><br />

inklusiven Ansatz. Als unterstützend bzw.<br />

sogar erforderlich aufgrund schulstandortspezifischer<br />

Bedingungen oder wegen<br />

der Bedürfnisse einzelner <strong>Kinder</strong> können<br />

sich außerschulische Projektangebote<br />

erweisen. Diese Anregungen und Hilfen<br />

einzubeziehen erhöht das Potenzial der<br />

Schule und zeigt gleichzeitig auf, was in<br />

Schule zum Wohl der <strong>Kinder</strong> zu leisten<br />

ist. „Außen-Angebote“ sind vielfältig und<br />

sehr unterschiedlich aufgestellt.<br />

Ein kurzer Überblick über<br />

Initiativen bzw. Anbieter:<br />

● Kommunale, regionale oder bundeslandspezifische<br />

Projekte sowie Fördermittel<br />

der Ministerien <strong>lassen</strong> sich<br />

über entsprechende Internetplattformen<br />

finden.<br />

● Die Bundeszentrale für gesundheitliche<br />

Aufklärung (BZgA) bietet Materialien<br />

und Konzeptbeispiele für<br />

Lehrkräfte an, die eingesetzt werden<br />

können, um <strong>Kinder</strong> beim Entdecken<br />

ihrer Fähigkeiten und bei der Entwicklung<br />

von mehr Selbstbewusstsein<br />

zu unterstützen. Die Materialien<br />

haben gleichzeitig Suchtprävention<br />

im Blick und machen auf Signale<br />

aufmerksam. Die Angebote können<br />

auf der Internetseite der BZgA eingesehen<br />

und überwiegend kostenlos<br />

abgerufen werden.<br />

● Serviceclubs wie Rotarier oder Lions<br />

Club und andere bieten sowohl Projekte<br />

als auch finanzielle Unterstützung<br />

an.<br />

● Anbieter aus dem kommerziellen Bereich<br />

können für die Gestaltung und<br />

die Durchführung von Schulprojekten<br />

engagiert werden. Am bekanntesten<br />

in diesem Zusammenhang sind<br />

Zirkus- und Draußenprojekte, die für<br />

<strong>Kinder</strong> eine völlig neue und stärkende<br />

Erfahrung bringen können, vor allem<br />

wenn sie mit der ganzen Schulgemeinschaft<br />

durchgeführt werden.<br />

● Ehrenamtliche Unterstützung durch<br />

sog. Grundschulpaten, die mit einzelnen<br />

<strong>Kinder</strong>n oder kleinen Gruppen<br />

in der Schule arbeiten, ihnen<br />

zuhören, sie bei den Hausaufgaben<br />

betreuen u. v. mehr.<br />

Spezielle Angebote und Programme<br />

auf dem kommerziellen Markt richten<br />

sich auch direkt an Eltern und bieten<br />

Beratung und Unterstützung an. Da<br />

diese Programme kostenpflichtig sind,<br />

bleiben sie einer bestimmten Zielgruppe<br />

vorbehalten.<br />

Positionen des Grundschulverbands<br />

Grundsätzlich verlangt das Anliegen<br />

„<strong>Kinder</strong> stärken“ – genau wie Inklusion<br />

– individuelle Erziehung und Bildung in<br />

einer Gemeinschaft von Verschiedenen<br />

mit dem Ziel, die gesellschaftliche Teilhabe<br />

für alle <strong>Kinder</strong> und Jugendlichen<br />

sicherzustellen. Das schließt klassische<br />

Lerninhalte, fächerübergreifendes<br />

und soziales Lernen wie auch die Hoffnung<br />

ein, dass jedes Kind auf Basis seiner<br />

Voraussetzungen Selbstvertrauen<br />

und Zuversicht für seine Zukunft entwickeln<br />

kann. Dafür müssen <strong>Kinder</strong> die<br />

eigenen Handlungsmöglichkeiten im<br />

Zusammenwirken mit anderen erfahren<br />

können. Dann haben sie die Chance, die<br />

sozialen Abläufe um sich herum einzuordnen,<br />

Reaktionen anderer auf ihr Verhalten<br />

besser zu verstehen und Sicherheit<br />

zu gewinnen für ihre Person und für das<br />

Mitgestalten in der Gemeinschaft.<br />

Der Grundschulverband formuliert<br />

diesen Anspruch der <strong>Kinder</strong> als allseitige<br />

Bildung und beschreibt dazu in seinen<br />

„Anforderungen an eine zukunftsfähige<br />

Grundschule“ (grundschulverband.de/<br />

unsere-themen/anforderungen-an-einezukunftsfaehige-grundschule),<br />

dass Politik,<br />

Pädagogik und Gesellschaft in der<br />

Verpflichtung stehen,<br />

– ein allseitiges Bildungsangebot bereitzustellen,<br />

– ein kindgerechtes Leistungskonzept<br />

zu entwickeln,<br />

– anregungsreiche Lernumgebungen<br />

zu schaffen,<br />

– eine qualitätsvolle Personalausstattung<br />

umzusetzen<br />

– und Konzepte für inklusives und längeres<br />

gemeinsames Lernen verbindlich<br />

festzuschreiben.<br />

Bei diesen Anforderungen geht es nicht<br />

darum, Inhalte und Gegenstände nach<br />

ihrer unmittelbaren Nützlichkeit für<br />

eine ökonomische Verwertbarkeit auszusuchen,<br />

sondern primär darum, das Kind<br />

durch eine allgemeine Bildung in seiner<br />

ganzen Persönlichkeit zu stärken.<br />

Beiträge zum Schwerpunktthema<br />

in diesem Heft …<br />

… beschreiben unterschiedliche Wege,<br />

wie es gehen kann:<br />

● Hans Brügelmann berichtet über das<br />

FIT-Prinzip von Remo Largo und die<br />

(oft fehlende) Passung von Anforderungen<br />

auf die individuellen Kompetenzen<br />

und Bedürfnisse.<br />

● Andreas Steinhöfel schildert in einem<br />

Interview seine Wahrnehmung von<br />

Ungerechtigkeit in Erinnerung an das<br />

eigene Kindsein und seine Sicht auf<br />

Schwächen und stark sein.<br />

● Petra Büker und Julia Höke beschreiben<br />

die Schritte, die eine Bildungsdokumentation<br />

kennzeichnen, und<br />

beleuchten deren Bedeutung für die<br />

Analyse und die Interpretation von<br />

Bildungsprozessen. Im Potenzial<br />

einer Bildungsdokumentation steckt<br />

der Einstieg in eine dialogische Rückmeldekultur,<br />

die Grundlage für Lernberatung<br />

und Förderpläne und die<br />

Unterstützung von professionellem,<br />

pädagogischem Handeln. Sie macht<br />

die <strong>Stärken</strong> von <strong>Kinder</strong>n beobachtungsgestützt<br />

sichtbar.<br />

● Elena Auerbach und Christiane<br />

Knott <strong>erleben</strong> in ihrer jahrgangsgemischten<br />

Eingangsklasse, wie eine<br />

wöchentliche Zeigestunde den <strong>Kinder</strong>n<br />

und ihnen beweist, dass jede<br />

und jeder etwas kann.<br />

● Irene Hoppe und Viola Petersson zeigen<br />

über den Gedankenaustausch zwischen<br />

„Rigo und Rosa“, einem <strong>Kinder</strong>buch<br />

von Lorenz Pauli, wie <strong>Kinder</strong> Mut gewinnen<br />

können, ihre Gedanken mündlich<br />

und schriftlich zu formulieren.<br />

● Tanja Schubert zeigt an den Beispielen<br />

„Gute-Taten-Leine“ und „Hände der<br />

Wertschätzung“, wie <strong>Kinder</strong> soziales<br />

Miteinander und eigene <strong>Stärken</strong> und<br />

Fähigkeiten erkunden können.<br />

● Miriam Remy berichtet unter „Schule<br />

im Aufbruch FREY DAY“, wie <strong>Kinder</strong><br />

sich stark fühlen können, wenn<br />

sie spüren, dass sie mit anpacken dürfen,<br />

dass sie gebraucht werden und ein<br />

wichtiger Teil der Gemeinschaft sind.<br />

● Michael Bauernschuster, tätig in<br />

der Schulberatung, beschreibt mit<br />

Beispielen <strong>Stärken</strong>orientierung im<br />

Unterricht und richtet den Blick<br />

auch auf den häuslichen Bereich.<br />

● Ludwig Voß zeigt am Beispiel eines<br />

aktuellen und veränderten Spielkonzepts<br />

aus dem Bereich <strong>Kinder</strong>fußball,<br />

wie sich Chancen und Potenziale für<br />

eine kindgerechte Bewegungsförderung<br />

durch neue Regeln auftun. <br />

Literaturangaben zum Artikel können<br />

Sie von unserer Website herunterladen:<br />

https://t1p.de/GSa165Lit<br />

GS aktuell 165 • Februar 2024<br />

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