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April 2024

Borkum-Aktuell, Das Inselmagazin erscheint seit 1. August 2004 elfmal jährlich. Die Gesamt-Jahresauflage 2022 belief sich auf 106.000 Exemplare ! Auflage: Ø 9.640 Exemplare, kostenlose Ausgabe auf Borkum bei den Inserenten mit Ladengeschäft, Agentur oder Büro und in der Tourist-Information.

Borkum-Aktuell, Das Inselmagazin erscheint seit 1. August 2004 elfmal jährlich.
Die Gesamt-Jahresauflage 2022 belief sich auf 106.000 Exemplare !
Auflage: Ø 9.640 Exemplare, kostenlose Ausgabe auf Borkum bei den Inserenten mit Ladengeschäft, Agentur oder Büro und in der Tourist-Information.

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Borkum-Aktuell<br />

DAS INSELMAGAZIN<br />

Schmuck aus Menschenhaar? Das<br />

klingt erst einmal befremdlich und<br />

ist schwer vorstellbar, doch dieses<br />

Kunsthandwerk hat eine lange<br />

Tradition.<br />

Eine Strähne des eigenen Haares<br />

zu verschenken, wurde in der Renaissance<br />

(14. bis 16. Jahrhundert)<br />

zu einem echten Liebesbeweis.<br />

Ein solches Geschenk war<br />

ein Zeichen der Freundschaft und<br />

drückte den Wunsch aus, nicht in<br />

Vergessenheit zu geraten. Ab dem<br />

16. Jahrhundert jedoch verschenkte<br />

man meist nicht mehr nur eine<br />

einfache Haarlocke. Das Haar wurde<br />

zum Werkstoff, aus dem man<br />

aufwendige Schmuckstücke anfertigte<br />

und galt für den Liebenden<br />

als kostbares Erinnerungsstück.<br />

Der Schmuck aus Menschenhaar<br />

zählte früher anders als heute zum<br />

Gedenkschmuck. Haare galten als<br />

Sitz der Lebenskraft und standen<br />

für die Attraktivität, Vitalität und<br />

Stärke eines Menschen, die der<br />

Schmuck widerspiegeln und erhalten<br />

sollte.<br />

Exponate aus dem<br />

Heimatmuseum „Dykhus“<br />

In Zusammenarbeit mit dem Heimatverein der Insel Borkum e.V. präsentieren wir Ihnen jeden Monat ein<br />

Exponat aus dem Heimatmuseum „Dykhus“. Sie kennen das Heimatmuseum nicht? Ein Besuch im Museum<br />

gehört zum Pflichtprogramm im Urlaub, aber auch die Kenner unter Ihnen sollten das Museum nicht<br />

aus den Augen verlieren. Es gibt immer wieder spannende Dinge neu zu entdecken.<br />

Haarbilder, Schmuck aus Menschenhaar<br />

Foto: Andreas Behr<br />

Seinen Ursprung hat der Schmuck<br />

aus Haaren im viktorianischen<br />

England. Von dort aus verbreitete<br />

sich das bemerkenswerte Kunsthandwerk<br />

vor allem in Nord- und<br />

Mitteleuropa, die Blütezeit dieser<br />

Haararbeiten war die Biedermeierzeit<br />

im 19. Jahrhundert.<br />

Ab dem 18. Jahrhundert fertigte<br />

man aus dem ungewöhnlichen<br />

Werkstoff nicht nur Schmuckstücke,<br />

sondern auch aufwendige<br />

Bilder in verschiedenen Größen<br />

an, die als Wandschmuck an<br />

Verstorbene erinnerten.<br />

Für Frauen wurden Ohrringe,<br />

Armbänder, Ringe, Halsketten,<br />

Broschen, für Männer hauptsächlich<br />

Uhrketten (aus den Haaren<br />

der Geliebten oder Ehefrauen) angefertigt.<br />

Für ein Geflecht brauchte<br />

man in der Regel 300-500 Haare.<br />

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