My Factory 04/2024
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HANNOVER MESSE<br />
GLEICHSTROM FÜR EINE<br />
KAROSSERIEBAU-ANLAGE<br />
DC IN DER<br />
PRAXIS<br />
Gleichstrom bietet großes<br />
Potenzial für die Energieversorgung<br />
von Fabriken und verspricht die<br />
Einsparung von Energie und Material.<br />
Lapp als Spezialist im Bereich der<br />
Kabel- und Verbindungstechnologie<br />
hat bei einem bayerischen<br />
Automobilhersteller eine Testanlage<br />
mit DC-Lösungen ausgestattet.<br />
Der Karosseriebau in der Automobilindustrie ist hochautomatisiert.<br />
Doch die Roboter benötigen viel Energie.<br />
Daher suchen die Hersteller Wege, den Verbrauch zu<br />
reduzieren. Eine Lösung, die große Einsparungen verspricht,<br />
ist Gleichstrom (DC). „In Zukunft wird Energie der Produktion<br />
wahrscheinlich mehr und mehr durch Gleichstrom<br />
bereitgestellt“, sagt Alois Heimler, Strategic Marketing Manager<br />
Intralogistik & Automotive, von Lapp. „Das Erfolgsgeheimnis liegt<br />
in weniger Spannungswandlungen.“ In Dingolfing im Werk der<br />
BMW Group ist diese Zukunftsvision bereits Gegenwart. Die Fertigung<br />
im Karosseriebau wird mit Gleichstrom betrieben. Die Verbindungslösungen<br />
für die Linie stammen aus dem Hause Lapp.<br />
ENERGIE SPAREN BEIM BREMSEN<br />
Ein großer Teil des Stromverbrauchs einer Industrieanlage entfällt<br />
auf Maschinen und Roboter, entsprechend große Einsparpotenziale<br />
gibt es hier. Ein Roboter entnimmt kurzzeitig viel Energie,<br />
um einen Bewegungsablauf zu initiieren oder in kinetische Energie<br />
zu wandeln. Im Abbremsmoment oder im Senkbetrieb, wird<br />
jedoch aus der kinetischen Energie wieder elektrische Energie erzeugt<br />
(Der Antrieb befindet sich nun im Generatorbetrieb). Diese<br />
kinetische Energie wird in Wechselstromsystemen (AC) in der Regel<br />
nicht gespeichert und geht als Wärmeenergie verloren; so wurden<br />
bisher Bremswiderstände eingesetzt, um die überschüssige<br />
Energie zu „verbrennen“. Anders im Gleichstrom(DC)-Netz: „Hier<br />
wird die Energie in den DC-Zwischenkreis, in andere DC-Verbraucher<br />
oder in Energiespeicher gespeist. Somit kann die Energie, die<br />
bei Abbremsvorgängen frei wird, ohne große Wandlungsverluste<br />
zentral für alle Verbraucher an das Netz zurückgeschickt werden“,<br />
erklärt Alois Heimler die Bremsrekuperation. Das erlaubt den<br />
direkten Energieaustausch zwischen allen Antrieben.<br />
Stammt der Strom aus regenerativen Quellen wie beispielsweise<br />
Photovoltaik, liegt er als Gleichspannung vor, wenn auch<br />
die Verbraucher zunehmend auf Gleichstrom ausgelegt sind.<br />
FÜR WECHSELSPANNUNG WERDEN<br />
FÜNFADRIGE LEITUNGEN<br />
BENÖTIGT, FÜR GLEICHSPANNUNG<br />
EIN BIS ZWEI LEITER WENIGER<br />
„DC ist demnach ein Kernelement für die Energiewende“, so Alois<br />
Heimler. Die genauen Einsparungen bei einer Umstellung auf<br />
DC variieren je nach Anlage und ihrer Auslastung. Ergebnisse<br />
zwischen 15 und 20 Prozent sind jedoch realistisch.<br />
LEITUNGEN FÜR DC-ANWENDUNGEN<br />
IM NIEDERSPANNUNGSBEREICH<br />
Lapp hat ein spezielles Leitungsportfolio für verschiedene DC-<br />
Anwendungen im Niederspannungsbereich entwickelt. Diese<br />
Leitungen kommen in der Karosserieproduktion in Dingolfing<br />
zum Einsatz. Darunter die Ölflex DC 100. Mit ihrer maximalen<br />
Spannung von 0,75/1,5 kV ist sie eine ideale Grundlage für energieeffiziente<br />
DC-Netze in industriellen Anlagen und macht sie<br />
16 MY FACTORY <strong>2024</strong>/<strong>04</strong> www.myfactory-magazin.de