My Factory 04/2024
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WARTUNG UND INSTANDHALTUNG<br />
01 Beispielsweise bei der Herstellung von Hubschrauberrotorblattklemmen<br />
konnte der 3D-Druck seine Stärken ausspielen<br />
02 3D-gedruckte Triebwerkabdeckungen lösten bei SAS ein<br />
Beschaffungsproblem während der Pandemie<br />
03 Ein weiterer Anwendungsfall: 3D-gedruckte Transportkoffer<br />
für empfindliche Kameras bei Airbus<br />
Leonardo, ein wichtiger Akteur in der Luft- und Raumfahrtsowie<br />
der Verteidigungsindustrie, wurde mit der Lieferung von<br />
Hubschraubern für die Royal Navy beauftragt. Die Hubschrauber<br />
hatten Probleme, auf dem Flugdeck von Schiffen oder bei der<br />
Lagerung im Schiffshangar standsicher zu bleiben, da die Rotorblätter<br />
an ihrem Platz gehalten werden mussten und nicht herumschlingern<br />
durften. Als die bisherigen Rotorblatthalterungen<br />
versagten, wurde SFM Technology mit der Suche nach einer<br />
alternativen Lösung beauftragt.<br />
Der 3D-Großformatdruck wurde aufgrund der Größe der<br />
Rotorblatthalterung, der schnellen Iterationen, der Individualisierung<br />
und der breiten Palette an Materialoptionen, die AM<br />
bietet, als beste Produktionstechnologie identifiziert. Nach bis zu<br />
sieben Design-Iterationen, von denen jede gründlich getestet<br />
wurde, wurden schließlich die ersten 3D-gedruckten Rotorblatthalterungen<br />
überhaupt hergestellt.<br />
ROBUSTER ERSATZ FÜR TRADITIONELL<br />
GEFERTIGTE TEILE<br />
In der Luft- und Raumfahrtindustrie sind leichte und dennoch<br />
stabile Teile unerlässlich. Die Ausmaße einiger der MRO-Werkzeuge<br />
werden durch die Größe der Flugzeugkomponenten<br />
bestimmt, sodass sich ihre Handhabung schwierig gestaltet. Hier<br />
spielt der 3D-Druck seine Vorteile aus. Aus Hochleistungspolymeren<br />
und Verbundwerkstoffen produzierte MRO-Werkzeuge liefern<br />
nicht nur die gleichen Ergebnisse wie die traditio nell hergestellten<br />
Teile, sondern können auch leicht in einem Stück gedruckt<br />
werden und wiegen weniger, was die Handhabung erheblich erleichtert.<br />
Die 3D-gedruckten Hubschrauberblatthalterungen von<br />
SFM übertrafen sogar die traditionell hergestellten aus Glasfaser<br />
und Metall hinsichtlich ihrer Eigenschaften. Beide Blatthalterungen<br />
wurden unter realen Bedingungen auf ihre Schlagfestigkeit getestet.<br />
Die bisherigen Blatthalterungen aus Glasfaser und Metall<br />
überlebten den Aufprall nicht, die 3D-gedruckte Halterung wies<br />
hingegen nur minimale Schäden auf und blieb voll funktionsfähig.<br />
STRENGE TESTS UND<br />
ZERTIFIZIERUNGSPROZESSE<br />
Obwohl 3D-gedruckte MRO-Ausrüstungen meist am Boden bleiben,<br />
unterliegen sie in der Luft- und Raumfahrtindustrie dennoch<br />
strengen Vorschriften. Sie werden strengen Tests unterzogen<br />
und müssen höchsten Qualitäts- und Leistungsstandards<br />
genügen. Diese Zertifizierungs- und Prüfverfahren gewährleisten<br />
zwar die Sicherheit, aber es vergehen auch Monate und manchmal<br />
sogar Jahre, bevor sie abgeschlossen sind.<br />
Diese langwierigen Zertifizierungsprozesse wurden besonders<br />
augenscheinlich, als Airbus mit logistischen Hürden beim Transport<br />
der empfindlichen Kameras für die Luft- und Raumfahrt<br />
konfrontiert wurde. Das Unternehmen musste seinen Bedarf an<br />
Transportkoffern für die sensible Ausrüstung Jahre im Voraus<br />
kalkulieren. Dies wurde u.a. dadurch verursacht, dass jeder<br />
Transportkoffer einzeln zertifiziert werden musste, was zu Wartezeiten<br />
von oft mehr als zwei Jahren führte. Zusammen mit<br />
BigRep arbeitet Airbus nun daran, die Abläufe zu optimieren:<br />
Nicht mehr jeder einzelne Koffer, sondern der gesamte Produktionsprozess<br />
der Koffer soll zertifiziert werden. Die Gehäuse werden<br />
in einem vollständig automatisierten Prozess als eine einzige<br />
Einheit 3D-gedruckt. Sie werden zudem Hochtemperatur- und<br />
Falltests unterzogen und überstanden diese bisher unbeschadet.<br />
Nach Abschluss der Zertifizierung will Airbus die Koffer nicht<br />
mehr nur im eigenen Unternehmen nutzen, sondern damit an<br />
den Markt gehen.<br />
Bilder: BigRep GmbH<br />
www.bigrep.com<br />
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