altlandkreis Das Magazin für den westlichen Pfaffenwinkel Ausgabe Mai Juni 2024
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Neu im Radom in Raisting<br />
Virtuelle Welten<br />
Wieder mit Hülle: <strong>Das</strong> Radom in Raisting.<br />
Direkt hinter diesen Fahnen befindet sich der<br />
Haupteingang, der zur neuen Ausstellung führt.<br />
Raisting | Auf die Frage, wie lange<br />
es inzwischen her ist, als es dem<br />
Radom in Raisting die Hülle weggeblasen<br />
hatte, antwortet Rene<br />
Jakob wie aus der Pistole geschossen:<br />
„27. Februar 2020 um exakt<br />
21.32 Uhr!“ Seit fast 15 Jahren kümmert<br />
sich der Beamte des Landratsamtes<br />
Weilheim-Schongau<br />
federführend um das weltweit einzigartige<br />
Industrie<strong>den</strong>kmal. Diese<br />
Sturmnacht bleibt ihm natürlich in<br />
ewiger Erinnerung. Errichtet wurde<br />
die Erdefunkstelle bereits zwischen<br />
<strong>den</strong> Jahren 1962 und 1964 –<br />
also vor ziemlich genau 60 Jahren.<br />
Bauherr: Die Deutsche Bundespost.<br />
„Damals wur<strong>den</strong> fünf solcher<br />
Satellitenstationen weltweit errichtet“,<br />
weiß Rene Jakob. Neben<br />
der in Deutschland auch eine in<br />
Frankreich, USA, Australien und<br />
England. <strong>Das</strong> besondere an der in<br />
Raisting aber ist aus heutiger Sicht,<br />
„dass sie die weltweit einzige ist,<br />
die noch steht und in sehr gutem<br />
Zustand erhalten wurde“. Allein<br />
deshalb lohne es sich in Jakobs<br />
Augen, die zu damaliger Zeit als<br />
„Wunder der Technik“ geltende<br />
Anlage <strong>für</strong> 200 000 Euro pro Jahr<br />
zu hegen und zu pflegen, sowie<br />
durch sie an die Geburtsstunde der<br />
Satellitenkommunikation zurückzuerinnern.<br />
Und sie immer wieder<br />
der breiten Masse der Bevölkerung<br />
zugänglich zu machen. In Form von<br />
klassischen Führungen. Aber auch<br />
durch die Organisation von Sonderausstellungen,<br />
deren Inhalte nicht<br />
zwingend mit der Geschichte und<br />
Technik der Erdefunkstelle an sich<br />
zu tun haben müssen. <strong>Das</strong> jüngste<br />
Projekt, mit dem Alt und Jung aus<br />
Nah und Fern an die Erdefunkstelle<br />
am Hofstätterweg gelockt wer<strong>den</strong><br />
sollen: Eine Ausstellung namens<br />
„Virtuelle Welten“, die inoffiziell<br />
Radom-Geschäftsführer Rene Jakob<br />
zeigt auf einen der 96 Zoll<br />
großen Flachbildschirme.<br />
am 3. <strong>Mai</strong> mit gela<strong>den</strong>en Gästen<br />
eröffnet wird. Und ab Samstag, 4.<br />
<strong>Mai</strong>, <strong>für</strong> die breite Öffentlichkeit<br />
zugänglich ist – je<strong>den</strong> Samstag und<br />
Sonntag zwischen 14 und 17 Uhr.<br />
Sowie in <strong>den</strong> Pfingst-, Sommerund<br />
Herbstferien zusätzlich auch<br />
freitags und mittwochs, ebenfalls<br />
zwischen 14 und 17 Uhr.<br />
Der Pfauenwagen des<br />
Märchenkönigs<br />
Die „<strong>altlandkreis</strong>“-Redaktion durfte<br />
bereits einige Wochen vor offizieller<br />
Ausstellungseröffnung ins<br />
Innere der imposanten Anlage,<br />
sich umschauen. Bereits der Gang<br />
durch die Luftschleuse darf hier<br />
als Highlight bezeichnet wer<strong>den</strong>.<br />
Hintergrund: Damit die Schutzhülle<br />
über der 280 Tonnen (!) schweren<br />
und 25 Meter Durchmesser (!) großen<br />
Parabolantenne nicht in sich<br />
zusammenfällt, muss im Inneren<br />
der Hülle ein konstanter Überdruck<br />
vorherrschen. „Der Druck muss so<br />
gewählt sein, dass er einerseits die<br />
Hülle trägt und so die Erdefunkstelle<br />
vor äußeren Einwirkungen wie<br />
Regen, Hagel, Sturm und Sonneneinstrahlung<br />
schützt. Andererseits<br />
Alles rund um die Ausstellung „Virtuelle Welten“ im Radom<br />
Raisting samt Öffnungszeiten und Eintrittspreisen, aber auch<br />
die Möglichkeit geführter Touren durchs Industrie<strong>den</strong>kmal<br />
hält die Internetseite www.radomraisting.de bereit.<br />
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