altlandkreis Das Magazin für den westlichen Pfaffenwinkel Ausgabe Mai Juni 2024
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ten nach München auszurücken.<br />
Ein wesentlich kürzerer Weg zum<br />
Einsatzort: Zu einem Großbrand<br />
im Jahre 1965, westlich von Altenstadt<br />
in Richtung Schwabsoien,<br />
als das Sägewerk Pröbstl<br />
niederbrannte. Oder 1971, als auf<br />
dem Bundeswehr-Gelände drei<br />
Menschen bei einem Flugzeugabsturz<br />
ums Leben gekommen<br />
waren. Ebenfalls unvergessen: Der<br />
Vollbrand eines Reihenhauses im<br />
Jahre 1984. „Der Bewohner war<br />
schon aus dem Haus, ist dann aber<br />
intuitiv wieder hineingerannt, um<br />
seinen Hund zu retten.“ Letztlich<br />
konnten die Feuerwehrler <strong>den</strong><br />
Mann aus diesem Flammeninferno<br />
retten. Dessen Hund hatte es<br />
nicht überlebt. Die schlimmsten<br />
und prägendsten Einsätze waren<br />
<strong>für</strong> die Männer und Frauen der<br />
Altenstadter Feuerwehr meist Verkehrsunfälle<br />
– aufgrund der unmittelbaren<br />
Nähe zu <strong>den</strong> stark befahrenen<br />
Bundesstraßen B17 und<br />
B472 sind die Altenstadter neben<br />
<strong>den</strong> großen Feuerwehren aus Peiting<br />
und Schongau ebenfalls mit<br />
Schere und Spreitzer ausgestattet.<br />
„Bei Kinsau hat es mal einen Unfall<br />
mit drei tödlich verletzten Kindern<br />
gegeben – so etwas lässt dich<br />
natürlich nicht kalt.“ Vergangenes<br />
Jahr, als auf der B17 Nähe Hohenfurch<br />
ein Auto in eine Rollerfahrer-Gruppe<br />
schleuderte und ein<br />
Mann sein Leben verlor, „mussten<br />
wir zum Glück nur absichern“. Details<br />
dieses Unfalls möchte Johann<br />
Deschler nicht äußern, weist da<strong>für</strong><br />
auf die Wichtigkeit des „miteinander<br />
Re<strong>den</strong>s“ hin. Und auf Fingerspitzengefühl<br />
<strong>für</strong> seine Aktiven.<br />
Wie gut eine Einsatzkraft <strong>den</strong> Anblick<br />
schwerstverletzter oder gar<br />
tödlich verletzter Menschen verkraftet,<br />
sei grundsätzlich immer<br />
abhängig von Typ, Tagesform und<br />
persönlichem Bezug zur jeweils<br />
verunfallten Person. Als vor wenigen<br />
Jahren ein Mitglied der Altenstadter<br />
Feuerwehr beim Bau eines<br />
Stadels tödlich abstürzte, hat Johann<br />
Deschler präventiv Seelsorger-Gespräche<br />
<strong>für</strong> <strong>den</strong> kompletten<br />
Verein organisiert. „Was uns allen<br />
sehr geholfen hat, besser und<br />
schneller damit klar zu kommen.“<br />
Feierlichkeiten<br />
über vier Tage<br />
Für dieses Jahr hoffen Deschler,<br />
Schumann und Co., dass es weiterhin<br />
so ruhig bleibt wie bisher.<br />
Stand Anfang März mussten die<br />
Altenstadter im Jahr <strong>2024</strong> lediglich<br />
vier Mal ausrücken. Zu tun haben<br />
sie trotzdem. Schließlich soll<br />
das 150-Jährige nach einem vereinsinternen<br />
Festabend auch mit<br />
der Öffentlichkeit ausgelassen und<br />
gebührend gefeiert wer<strong>den</strong>. Hier<strong>für</strong><br />
geplant: Eine Jubiläumsfest<br />
auf dem Gelände des Sportplatzes<br />
über vier Tage. Beginnend am<br />
Donnerstag, 9. <strong>Mai</strong>, ab zehn Uhr<br />
mit Frühschoppen im Tausend-<br />
Mann-Zelt, Oldtimerrundfahrt<br />
und Vatertagsfeier, musikalisch<br />
umrahmt vom Trauchgauer Musikverein<br />
„Harmonie“ sowie vom<br />
Musikverein Denklingen. Weiter<br />
geht’s am Freitag, 10. <strong>Mai</strong>, ab 17<br />
Uhr mit einem Weinfest, musikalisch<br />
umrahmt von der Blaskapelle<br />
Altenstadt sowie der ostallgäuer<br />
Partyband „Radler Band“. Der<br />
Samstag, 11. <strong>Mai</strong>, startet bereits<br />
um 8 Uhr mit dem Kreisjugendfeuerwehrtag.<br />
Auf 16 Uhr ist dagegen<br />
ein Feuerwehr-Gaudiwettbewerb<br />
nach „Spiel ohne Grenzen“<br />
angesetzt, im Rahmen dessen sich<br />
Vierer-Teams aus hiesigen Feuerwehren<br />
duellieren. Und danach?<br />
Rockmusik im Bierzelt. Um 20 Uhr<br />
spielt die Altenstadter Rockband<br />
Naked on the Telephone, ab 22<br />
Uhr Solid Age, eine sechsköpfige<br />
Rockband aus dem Augsburger<br />
Raum mit fetzigem Programm<br />
<strong>für</strong> vier schweißtreibende Stun<strong>den</strong>.<br />
Am meisten freuen sich die<br />
Altenstadter Feuerwehrler aber<br />
auf <strong>den</strong> Festsonntag, 12. <strong>Mai</strong>, der<br />
um 9 Uhr mit einem Kirchenzug<br />
vom Festzelt in Richtung Basilika<br />
beginnt. Im unter Denkmalschutz<br />
stehen<strong>den</strong>, spätromanischen Tuffsteinbau,<br />
der Platz <strong>für</strong> rund 300<br />
Gläubige bietet, findet ein Gottesdienst<br />
statt. Anschließend geht’s<br />
zurück zum Festplatz – Frühschoppen<br />
mit der Blaskapelle Altenstadt<br />
sowie gemeinsames Mittagessen.<br />
<strong>Das</strong> Highlight der Feierlichkeiten<br />
aber steht zu diesem Zeitpunkt<br />
noch bevor: Ein Festzug, ab 13.30<br />
Uhr, mit allen Feuerwehrlern aus<br />
dem Schongauer Altlandkreis,<br />
Musikkapellen, historischen Fahrzeugen<br />
und Pferdegespannen, die<br />
ebenfalls historische Werkzeuge<br />
und Maschinen aus anno dazumal<br />
präsentieren. Marschiert wird<br />
im Uhrzeigersinn: Vom Sportplatz<br />
zum Rathaus, hoch zum <strong>Mai</strong>baum<br />
und nach rechts zurück zum Festzelt.<br />
Dort klingt die 150-Jahr-Feier<br />
der Freiwilligen Feuerwehr Altenstadt<br />
dann mit musikalischer Umrahmung<br />
der Stadtkapelle Schongau<br />
feierlich aus.<br />
js<br />
Direkt.<br />
Persönlich.<br />
Nah.<br />
Fanschuhstr. 16, 86956 Schongau<br />
T: + 49 8861 2374 0<br />
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