altlandkreis Das Magazin für den westlichen Pfaffenwinkel Ausgabe Mai Juni 2024

Aus Belgien, Österreich und ganz Deutschland
Schönberger
in Schönberg
Schönberg | In Deutschland, Österreich,
Belgien und der Schweiz gibt
es mehr als 70 Städte, Gemeinden
und Ortsteile mit dem Namen
„Schönberg“. Den „altlandkreis“-
Lesern am bekanntesten: Der
Rottenbucher Ortsteil Schönberg,
der mit 377 Einwohnern zu den
kleinsten „Schönbergs“ im kompletten
deutschsprachigen Raum
gehört. Seine exponierte Ansiedlung
auf 869 Metern Seehöhe mit
atemberaubendem Rundum-Blick
auf Auerberg im Westen, Hohen
Peißenberg im Norden, die hügeligen
Wälder und Wiesen Richtung
Geigersau im Osten sowie
Zugspitzblick im Süden besticht
durch Ruhe und Gemütlichkeit. In
wenigen Tagen aber wird es laut
im beschaulichen Dorf, rund einen
Kilometer nordöstlich der Echelsbacher
Brücke. Der Grund: Das 7.
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internationale Schönbergtreffen,
auch bekannt als Schönbergfestival,
das heuer zum ersten Mal im
Rottenbucher Schönberg stattfinden
wird. Konkret geplant ist das
dortige lose Treffen für insgesamt
16 Schönberg-Gemeinden, die
aus ganz Deutschland, Österreich
und Belgien via Bussen anreisen
und in umliegenden Hotels und
Gaststätten nächtigen werden.
Gefeiert wird in Summe über vier
Tage hinweg, beginnend mit einem
Vatertagsfrühschoppen am
Donnerstag, 9. Mai, um 11 Uhr,
sowie anschließendem Kirchenzug
und Gottesdienst. Wo genau?
„In einem 1500-Mann-Zelt, das
wir im Grunde auf der einzigen,
einigermaßen flachen Wiese aufstellen,
die es bei uns in Schönberg
gibt“, sagt Rottenbuchs
Bürgermeister Markus Bader
grinsend. Gemeint ist ein freies
Feld an der Dr.-Hilger-Straße
Nähe Kapelle, die für Einheimische
wie Auswärtige nicht
zu verfehlen sein wird. Allein
deshalb nicht, weil bei diesem
Schönbergtreffen fast fünf Mal
so viele Menschen erwartet
werden, wie das gastgebende
Schönberg Einwohner hat. Allein
aus den 16 Schönberggemeinden,
die sich im Vorfeld für
dieses Treffen anmelden mussten,
kommen mehr als 600 Bürgerinnen
und Bürger. Hinzu kommen
die 377 hiesigen Schönberger sowie
zahlreich erwartete Besucher
aus den umliegenden Orten, die
ebenfalls herzlich eingeladen
sind. „Wir rechnen mit rund 1500
Festivalbesuchern insgesamt“,
sagt Bürgermeister Bader, dem
die Schönberger die Organisation
dieses vergleichsweise monströsen
Festes zu verdanken haben.
Doch der Reihe nach.
Entstehung im Stubaital
Ursprünglich ins Leben gerufen
wurde das Internationale Schönbergtreffen
vom österreichischen
Schönberg im Stubaital, um unter
anderem das dortige „Touristenloch“
zwischen Ski- und Wandersaison
ein wenig zu schließen,
die zu dieser Jahreszeit oft leerstehenden
Hotels mit Leuten und
Leben zu füllen. „Das erste Treffen
dürfte im Jahr 2000 stattgefunden
Bürgermeister Markus Bader, hier
beim Schönberg-Treffen in Belgien.
haben“, meint Josef Lindauer aus
dem hiesigen Schönberg, der im
Rahmen der Festival-Vorbereitungen
unter anderem eine Broschüre
gestalten wird. Jedenfalls wurde
damals vereinbart, ein solches
Schönberg-Treffen fortan alle drei
Jahre zu organisieren – und im
Idealfall alle drei Jahre in einem
anderen Schönberg. Bürgermeister
Markus Bader war erstmals
2014 dabei. „Das weiß ich noch
wie heute, weil es so etwas wie
meine erste Amtshandlung war –
die erste Reise als neuer Bürgermeister
von Rottenbuch, wenige
Tage nach Amtsantritt.“ Das internationale
Treffen damals war
das insgesamt fünfte und fand im
Schönberg im Landkreis Mühldorf
am Inn statt. Drei Jahre später, im
Jahr 2017, ging’s schließlich in ein
belgisches Schönberg. Auch dort
waren einige hiesige Schönberger
samt Bürgermeister dabei,
konnten im Rahmen feuchtfröhlicher
Tage sogar den dortigen
Gaudi-Drei-Kampf in den Disziplinen
Mini-Golf, Luftgewehr und