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altlandkreis Das Magazin für den westlichen Pfaffenwinkel Ausgabe Mai Juni 2024

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200 Jahre Musikverein & 150 Jahre Feuerwehr<br />

Der neue<br />

Treffpunkt in<br />

Steinga<strong>den</strong><br />

Mo bis Fr<br />

Samstag<br />

09.00 - 18.00 Uhr<br />

09.00 - 13.00 Uhr<br />

• Gemütliches Ambiente<br />

• Herzhafte (auch vegetarische)<br />

Frühstücksarrangement<br />

• Wechselnder Mittagstisch<br />

Mo-Fr 11.30-14.00 Uhr<br />

• Kaffeespezialitäten<br />

• Kuchen/Gebäck<br />

aus eigener Backstube<br />

• Verschie<strong>den</strong>e Eiskreationen<br />

Inhaber: Michael Schuster<br />

Marktplatz 3<br />

86989 Steinga<strong>den</strong><br />

Tel. 0 88 62-9 87 90 81<br />

Schongauer Straße 21<br />

86983 Lechbruck a. See<br />

Telefon 08862-8410<br />

schuster-lechbruck@t-online.de<br />

<strong>Das</strong> große Doppeljubiläum<br />

Steinga<strong>den</strong> | Eine Erkenntnis, die<br />

der „<strong>altlandkreis</strong>“-Redaktion seit<br />

Jahren auffällt: Je kleiner ein Dorf,<br />

desto besser der vereinsübergreifende<br />

Zusammenhalt. Ein Paradebeispiel<br />

hier<strong>für</strong> ist das, was seit<br />

Monaten in Steinga<strong>den</strong> auf die<br />

Beine gestellt wird: Ein Jubiläumsfest<br />

gigantischer Größenordnung<br />

über fünf Tage hinweg. Der<br />

Grund: 200 Jahre Musikverein und<br />

150 Jahre Freiwillige Feuerwehr.<br />

<strong>Das</strong>s Feuerwehrler und Musiker<br />

hier gemeinsame Sache machen,<br />

sei laut Feuerwehrvereinsvorsitzen<strong>den</strong><br />

Stefan Müller und Musikvereinsvorsitzen<strong>den</strong><br />

Andreas<br />

Strauß eine Selbstverständlichkeit.<br />

Allein deshalb, weil sich beide<br />

Vereine das gleiche Gebäude an<br />

der Bürgermeister-Weeber-Straße<br />

teilen – unten sind Löschfahrzeuge<br />

geparkt, ist die Einsatzkleidung<br />

aus feuerfesten Stiefeln, Jacken,<br />

Hosen und Schutzhelmen verstaut.<br />

Darüber: Der fast schalldichte<br />

Proberaum der Musiker. Hinzu<br />

kommt, dass einige Männer und<br />

Frauen in bei<strong>den</strong> Vereinen gleichzeitig<br />

aktiv sind. Die noch wertvollere<br />

Nachricht aus Sicht beider<br />

Vereine ist jedoch eine andere:<br />

„<strong>Das</strong>s wir mit einem sehr mitgliederstarken<br />

Nachwuchs gesegnet<br />

sind.“ Von 176 Mitgliedern der<br />

Freiwilligen Feuerwehr, die Mitte<br />

Juli 1874 gegründet wurde, sind<br />

derzeit 76 aktiv im Einsatz, darunter<br />

sieben Frauen. Hinzu kommen<br />

33 (!) Zwölf- bis Achtzehnjährige,<br />

darunter sechs Mädchen, die <strong>den</strong><br />

Steinga<strong>den</strong>er zum landkreisweit<br />

48 | <strong>altlandkreis</strong><br />

mitgliederstärksten Feuerwehrnachwuchs<br />

überhaupt machen.<br />

Allen voran gemessen an der Einwohnerzahl<br />

Steinga<strong>den</strong>s bei gut<br />

2900 Menschen. Eine eher außergewöhnliche<br />

Besonderheit im<br />

Musikverein Steinga<strong>den</strong>, gegründet<br />

im Jahre 1824: <strong>Das</strong>s alle 93 Mitglieder<br />

auch aktiv sind. „<strong>Das</strong> ist in<br />

unserer Satzung seitjeher so geregelt“,<br />

bekräftigt Andreas Strauß.<br />

60 Musiker und Musikerinnen<br />

spielen in der großen Kapelle. 18,<br />

darunter überwiegend Rentner,<br />

Bauern, Geschäftsleute und Hausfrauen,<br />

bil<strong>den</strong> die örtliche Beerdigungsmusik.<br />

Hinzu kommt der<br />

Nachwuchs mit rund 35 Burschen<br />

und Madln in der Gemeinschaftsjugendkapelle<br />

Lechbruck-Steinga<strong>den</strong>,<br />

sowie ebenfalls rund 35 in<br />

der Minikapelle, die bereits erste<br />

musikalische Erfahrungen in <strong>den</strong><br />

Bläserklassen der Grundschule<br />

Steinga<strong>den</strong> (dritte und vierte Klasse)<br />

sammeln konnten. Kurzum:<br />

Die Zukunft von Steinga<strong>den</strong>s Musik-<br />

und Feuerwehrverein scheint<br />

gesichert.<br />

Brennpunkt in der<br />

Notfallrettung<br />

Während die Musiker mit Festzügen,<br />

Frühjahrskonzert, Neujahranblasen<br />

sowie zahlreichen<br />

Kirchenanlässen 35 Auftritte pro<br />

Jahr bestreiten, rücken die Steinga<strong>den</strong>er<br />

Feuerwehrler mit insgesamt<br />

fünf Fahrzeugen 70 bis 80<br />

Mal pro Jahr zu Einsätzen aus.<br />

Und übernehmen wertvollste Erste<br />

Hilfe, „weil wir aufgrund unserer<br />

geografischen Lage <strong>für</strong> Notärzte<br />

und Rettungssanitäter oft nicht<br />

schnell genug zu erreichen sind“.<br />

In der Tat gilt Steinga<strong>den</strong> aufgrund<br />

großer Entfernungen zu <strong>den</strong> Krankenhäusern<br />

in Füssen, Weilheim<br />

und Kaufbeuren sowie der nur<br />

noch tagsüber geöffneten Notaufnahme<br />

in Schongau als Brennpunkt-Standort<br />

in der Notfallrettung<br />

– ist der vor Ort stationierte<br />

Rettungswagen bereits im Einsatz<br />

und kein Rettungshubschrauber<br />

rasch greifbar, gilt das beherzte<br />

Eingreifen der Steinga<strong>den</strong>er Feuerwehrler<br />

in Sachen lebensretten<strong>den</strong><br />

Erstmaßnahmen häufig als<br />

entschei<strong>den</strong>d. Schwere Verkehrsunfälle,<br />

Arbeits- und Sportunfälle<br />

in unwegsamem Gelände, Brandbekämpfung<br />

sowie jede Menge<br />

technische Hilfeleistung machen<br />

dieses Ehrenamt abwechslungsreich<br />

und anspruchsvoll. Auch<br />

aufgrund zahlreicher Weiler und<br />

Einsiedlerhöfe, die zu Steinga<strong>den</strong><br />

gehören – mit 53 so viele wie in<br />

keinem anderen Ort Weilheim-<br />

Schongaus. Besonders prägend<br />

sind laut Stefan Müller Einsätze<br />

mit verunfallten Personen, „die<br />

man persönlich kennt“. Wie bei<br />

allen Rettungskräften dann hilfreich:<br />

Ein gutes Miteinander und<br />

offene Gespräche, um tragische<br />

Erlebnisse bestmöglich zu verkraften.<br />

Positiv betrachtet schweißen<br />

Einsätze besonderen emotionalen<br />

Ausmaßes noch stärker zusammen<br />

– eine Tugend, die wiederum<br />

bei der Vorbereitung des Doppeljubiläums<br />

mit Ausrichtung des<br />

Bezirksmusikfestes Gold wert ist.<br />

Zum Beispiel <strong>für</strong> <strong>den</strong> Aufbau eines<br />

3 500-Mann-Zeltes auf der freien<br />

Wiese westlich des Fohlenhofes.<br />

Von Partynacht bis<br />

Festzug<br />

Wobei die bei<strong>den</strong> ersten Veranstaltungen,<br />

jeweils in Steinga<strong>den</strong>s<br />

Turnhalle, als interne zu beschreiben<br />

sind: Zunächst ein Wertungsspiel<br />

<strong>für</strong> Musikkapellen am Samstag,<br />

11. <strong>Mai</strong>, gefolgt von einem<br />

Festakt von Feuerwehr und Musikverein<br />

mit Plaketten-Überreichung<br />

des Allgäu-Schwäbischen-Musikbundes,<br />

zu dem der Musikverein<br />

Steinga<strong>den</strong> gehört. Für die breite<br />

Öffentlichkeit erstmals interessant:<br />

Der heimatsound- und volksrockgeprägte<br />

Mittwochabend, 29. <strong>Mai</strong>,<br />

um 20.30 Uhr (Einlass ab 19 Uhr)<br />

mit <strong>den</strong> Gruppen „Saustoimusi“<br />

und „VoixxBradler“ im Festzelt –<br />

beide Bands hat die Steinga<strong>den</strong>er<br />

Jugend aus dem Festival „Wood-<br />

Der Musikverein Steinga<strong>den</strong> wurde im Jahre 1824 gegründet.

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