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münchen - Münchner Stadtmuseum

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Prager Frühling<br />

34<br />

Kleinstadt im Zuge der nationalsozialistischen Säuberungswelle<br />

ein Tischler das Kurzwarengeschäft einer<br />

alten jüdischen Witwe übernehmen. »An der literarischen<br />

Vorlage fesselte uns vor allem die seltsame Mischung<br />

von Komödie und Tragödie. Es interessierte<br />

uns, diese diametral verschiedenen Ebenen zu einem<br />

harmonischen Ganzen zu verbinden. Beide sind für das<br />

Grundthema wesentlich: An der Gewalt sind nicht nur<br />

die Menschen mit dem Revolver im Gürtel schuld, sondern<br />

auch die ordentlichen, braven Menschen, die sich<br />

vor den Gewalttätern fürchten und deshalb zu ihren Mittätern<br />

werden.« (Ján Kadár / Elmar Klos)<br />

▶ Mittwoch, 3. Oktober 2012, 18.30 Uhr<br />

NIKDO SE NEBUDE SMAT (NIEMAND WIRD LACHEN)<br />

– CSSR 1965 – R: Hynek Bočan – B: Hynek Bočan,<br />

Pavel Juráček, nach der Erzählung »Směšné lásky« von<br />

Milan Kundera – K: Jan Němeček – M: Wiliam Bukový<br />

– D: Jan Kačer, Štěpánka Řeháková, Josef Chvalina,<br />

Hana Kreihanslová, Jaromír Spal – 95 min, OmeU – Ein<br />

junger Universitätsdozent wird von einem Wichtigtuer<br />

belästigt, der ihm schließlich zum Verhängnis wird.<br />

»Bočan hat aus der witzig-kritischen Erzählung von<br />

Milan Kundera einen skurrilen Film gemacht. Eine verrückte<br />

Wegumleitung um eine unbedeutende, aber<br />

dafür dauerhafte Straßenbaustelle steht kennzeichnend<br />

für die ganze Geschichte, die wirklich nur auf lächerlich<br />

umwegige Weise zu einem ›Fall‹ werden kann.<br />

Nicht als würde der Held zu einem unschuldigen Opfer.<br />

Auch sein Verhalten ist zweischneidig, wie der ganze<br />

Film in einer schönen Schwebe bleibt.« (Heinz Ungureit)<br />

»Bočans Debütfilm verrät große filmische Erzählkunst<br />

und weist stilistische Anklänge an Jacques Tati und Vittorio<br />

de Sica auf.« (Ivan Klimeš)<br />

▶ Dienstag, 9. Oktober 2012, 18.30 Uhr<br />

INTIMNI OSVETLENI (INTIME BELEUCHTUNG) –<br />

CSSR 1965 – R: Ivan Passer – B: Jaroslav Papoušek,<br />

Václav Šašek, Ivan Passer – K: Miroslav Ondříček,<br />

Josef Střecha – M: Josef Hart, Oldřich Korte – D: Karel<br />

Blažek, Zdeněk Bezušek, Miroslav Cvrk, Věra Křesadlová,<br />

Jaroslava Štědrá – 71 min, OmeU – »Zu einem<br />

Musikschuldirektor in einer Kleinstadt kommt an einem<br />

Wochenende ein alter Schulfreund mit seiner Geliebten.<br />

Der Film ist die Chronik weniger Tage, die die Freunde<br />

zusammen verbringen, die Beschreibung banaler Ereignisse.<br />

Aus der Beobachtung vieler Einzelheiten ergibt<br />

sich ein Röntgenbild kleinbürgerlicher Verhaltensweisen.<br />

Hinter der pittoresken Oberfläche zeigen sich<br />

Leere, Abstumpfung, Selbstzufriedenheit, Beschränktheit.<br />

Deshalb ist INTIME BELEUCHTUNG trotz zunächst<br />

gegenteiligen Anscheins kein ›liebenswerter‹, sondern<br />

eher ein grausamer Film.« (Ulrich Gregor)<br />

▶ Freitag, 12. Oktober 2012, 18.30 Uhr<br />

OSTRE SLEDOVANE VLAKY (LIEBE NACH FAHR-<br />

PLAN) – CSSR 1966 – R: Jiří Menzel – B: Jiří Menzel,<br />

Bohumil Hrabal, nach einem Roman von Bohumil Hrabal<br />

– K: Jaromír Šofr – M: Jiří Šust – D: Václav Neckář,<br />

Jitka Bendová, Josef Somr, Vladimír Valenta, Jiří Menzel<br />

– 78 min, OmU – Unpathetische Komödie um einen<br />

verträumten Bahnbeamtenanwärter, der sich auf<br />

einem tschechischen Provinzbahnhof gegen Ende des<br />

Zweiten Weltkrieges langweilt. Eine Partisanin führt ihn<br />

in die Geheimnisse der Liebe ein, und er wird eher zufällig<br />

zum Helden des Widerstands. »Ein Werk intelligenter<br />

und ironischer Regie – allerdings auch nicht frei<br />

von ausgewalzten Effekten und Derbheiten. Dem Film<br />

war ein außergewöhnlicher Erfolg beschieden, in den<br />

USA erhielt er einen Oscar.« (Ulrich Gregor)<br />

▶ Samstag, 13. Oktober 2012, 18.30 Uhr<br />

RUKA (DIE HAND) – CSSR 1966 – R+B: Jiří Trnka – K:<br />

Jiří Šafář – M: Václav Trojan – 18 min, ohne Dialog –<br />

Die traurige Geschichte über einen hilflosen Harlekin<br />

und eine allmächtige Hand als Parabel für die Ohnmacht<br />

der tschechischen Künstler jener Zeit. – O<br />

SLAVNOSTI A HOSTECH (VOM FEST UND DEN GÄS-<br />

TEN) – CSSR 1966 – R: Jan Němec – B: Ester Krumbachová,<br />

Jan Němec – K: Jaromír Šofr – M: Karel<br />

Mareš – D: Ivan Vyskočil, Jan Klusák, Jiří Němec, Pavel<br />

Bošek, Karel Mareš, Evald Schorm – 71 min, OmU –<br />

Ein nicht näher benannter Gastgeber lädt zu einem Fest<br />

im barocken Stil ein. Seine Gäste verhalten sich wie<br />

Figuren aus einem ideologischen Pamphlet – bis einer<br />

der Gäste »flüchtet« und damit die gesellschaftliche<br />

Gesetzmäßigkeit stört. »Im Verlauf des Films ver -<br />

wandelt sich Renoir in Buñuel, und wir werden eines<br />

vernichtenden, pessimistischen Kommentars über

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