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Kirchen, Religionen, Bioethik - Freie Christengemeinde

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<strong>Freie</strong> <strong>Christengemeinde</strong> –<br />

Pfingstgemeinde Österreich<br />

Die <strong>Freie</strong> <strong>Christengemeinde</strong> – Pfingstgemeinde<br />

(FCGÖ) versteht sich als Freikirche, das<br />

heißt, fühlt sich an keine übergreifende Organisations-<br />

oder Lehrhierarchie gebunden.<br />

Ihre Gründung geht auf das Jahr 1946 zurück,<br />

in dem sich 26 protestantische Prediger in<br />

Sattledt (Oberösterreich) zu einer neuen religiösen<br />

Bewegung zusammenschlossen. Die<br />

Pfingstbewegung kam allerdings schon in den<br />

frühen 20er-Jahren des 19. Jh von Schweden<br />

nach Österreich; die öffentliche Religionsausübung<br />

wurde jedoch 1936 eingeschränkt<br />

und durch den Zweiten Weltkrieg so gut wie<br />

unterbrochen, so dass es erst danach zu einer<br />

institutionellen Gründung kam.<br />

Die Lehrgrundlagen werden in 15, nach dem<br />

Verständnis der FCGÖ zentralen, Aussagen<br />

der Bibel zusammengefasst. Sie beinhalten<br />

das Bekenntnis: zur Schriftinspiration; zum<br />

einen und wahren Gott; ; zum Erlösungswerk<br />

Jesu Christi; zum Sündenfall und der Erlösung<br />

des Menschen; zur Errettung des Menschen<br />

durch Gott; zur Wassertaufe; zur Gemeinde<br />

nach neutestamentlichem Vorbild; zum Abendmahl;<br />

zur Geisttaufe im Heiligen Geist;<br />

zur Heiligung durch ein dementsprechendes<br />

Leben; zur göttlichen Heiligung, die gnadenhaft<br />

erfolgt; zur Entrückung der Verstorbenen<br />

bei der Wiederkunft Christi; zum 1000jährigen<br />

Friedensreich Christi (Milleniarismus);<br />

zum Endgericht über Gut und Böse; zu<br />

einem neuen Himmel und einer neuen Erde<br />

am Ende der Zeit.<br />

Die <strong>Freie</strong> <strong>Christengemeinde</strong> – Pfingstgemeinde<br />

hat auf Grund des BekGG als eingetragene<br />

religiöse Bekenntnisgemeinschaft mit 11. Juli<br />

1998 Rechtspersönlichkeit erworben (Bescheid<br />

des Bundesministers für Unterricht<br />

und kulturelle Angelegenheiten vom 20. Juli<br />

1998). 13<br />

13 Der <strong>Freie</strong>n <strong>Christengemeinde</strong> – Pfingstgemeinde Österreich,<br />

insbesondere Herrn Pastor Alfred Schweiger,<br />

sei für die hilfreiche Stellungnahme zum bio- und medizinethischen<br />

Fragekomplex herzlich gedankt.<br />

Grundlegende Fragen<br />

Kirche, Religione, <strong>Bioethik</strong><br />

Quellen der Entscheidungsfindung<br />

Als freikirchliche Pfingstgemeinde weiß sich<br />

die <strong>Freie</strong> <strong>Christengemeinde</strong> – Pfingstgemeinde<br />

Österreich (FCGÖ) dem reformatorischen<br />

Erbe des Schriftprinzips (sola scriptura) für<br />

„Lehre und Leben“ verpflichtet. Die Quelle<br />

der Entscheidungsfindung ist daher die Bibel,<br />

das heißt das Alte und das Neue Testament,<br />

wobei das Alte Testament in der hebräischen<br />

Übersetzung gemeint ist, also ohne die apokryphen<br />

bzw. deuterokanonischen Bücher.<br />

Autoritäten der Entscheidungsfindung<br />

Prinzipiell ist jeder Mensch in seinem eigenen<br />

Gewissen vor Gott verantwortlich (vgl. Röm<br />

14, 4.10). Da aber die christliche Gemeinde<br />

als soziales Gebilde nicht ohne einen ethischen<br />

Konsens in grundsätzlichen Dingen auskommen<br />

kann, ist die Gemeinde in ihrer Gesamtheit<br />

mit ihrer Leitung in einer gewissen<br />

Weise auch Entscheidungsträgerin in ethischen<br />

Fragen (vgl. Mt 18, 15–17: „Sündigt<br />

aber dein Bruder an dir, so geh hin und weise<br />

ihn zurecht zwischen dir und ihm allein. Hört<br />

er auf dich, so hast du deinen Bruder gewonnen.<br />

Hört er nicht auf dich, so nimm noch<br />

einen oder zwei zu dir, damit jede Sache<br />

durch den Mund von zwei oder drei Zeugen<br />

bestätigt werde. Hört er auf die nicht, so<br />

sage es der Gemeinde. Hört er auf die Gemeinde<br />

nicht, so sei er für dich wie ein Heide<br />

und Zöllner.“).<br />

Diese Grundregel kann aber nur in den Bereichen<br />

gelten, wo ein Konsens allgemein einsichtig<br />

gemacht werden kann, zum Beispiel<br />

bei den Zehn Geboten. Mit dieser Einschränkung<br />

der menschlichen Autorität in ethischen<br />

Fragen wollen die Gläubigen der FCGÖ nicht<br />

zuletzt das Urteil Gottes respektieren, welches<br />

allein über das menschliche Leben das<br />

letzte Wort spricht.<br />

Bezug zum geoffenbarten Glauben<br />

Der Gott, von dem bekannt wird, dass er den<br />

Menschen in Jesus Christus als Erlöser und<br />

Versöhner der Welt begegnet, ist nach Auffassung<br />

der Gläubigen auch ihr Schöpfer und<br />

Erhalter, der den Menschen nicht nur als<br />

Nutznießer, sondern auch als verantwortlichen<br />

Verwalter der Schöpfung eingesetzt hat.<br />

Von da her stellt sich dem Menschen auch in<br />

den Fragen zur Bio- und Medizinethik, die<br />

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