Kirchen, Religionen, Bioethik - Freie Christengemeinde
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Charakterisierung der Positionen<br />
aus ethischer Sicht<br />
Die FCGÖ ist sichtlich bemüht, Orientierungshilfen<br />
in den zahlreichen Fragen der<br />
Bio- und Medizinethik zu geben. Sie tut dies<br />
in einer sehr differenzierten Art und Weise,<br />
die von großer Sachkompetenz zeugt. Bemerkenswert<br />
ist die geglückte Verbindung von<br />
christlichem Offenbarungsglauben, der sich<br />
in der protestantischen Tradition aus den<br />
biblischen Texten erschließt, und neuzeitlicher,<br />
aufgeklärter Vernunft, wie sie für eine<br />
säkulare Ethik typisch ist.<br />
Insbesondere die anthropologische Fundierung<br />
der Bio- und Medizinethik scheint dem<br />
Verständnis des modernen Menschenbildes<br />
sehr gerecht zu werden. Die differenziertkritischen<br />
Betrachtungen zur Technisierung<br />
und Positivierung des menschlichen Lebens<br />
finden sich auch in vielen anderen theologischen<br />
Ethiken und sollten den empirischen<br />
Wissenschaftern und Verantwortlichen zu<br />
denken geben. Das Bemühen der FCGÖ um<br />
eine menschen- und situationsgerechte Ethik,<br />
welche gerade im Bio- und Medizinbereich<br />
notwendig ist, vereint somit eine breite theologisch-philosophische<br />
Fundierung mit einer<br />
Pragmatik, welche die Prinzipien im Einzelfall<br />
anwendbar macht.<br />
Es ist aus gesellschaftspolitischer Sicht äußerst<br />
begrüßenswert, dass sich eine eingetragene<br />
Bekenntnisgemeinschaft dermaßen aktiv<br />
in diesen wichtigen Dialog beteiligt. Es wäre<br />
daher wünschenswert, wenn Vertreter der<br />
FCGÖ in zukünftige Diskussionsprozesse zur<br />
Bio- und Gesundheitspolitik verstärkt eingebunden<br />
würden. �<br />
Kirche, Religione, <strong>Bioethik</strong><br />
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