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Gestationsdiabetes mellitus (GDM) - diabetesDE

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offensichtlich genetische Faktoren ebenso eine Rolle wie familiäre Ernährungs- und<br />

Bewegungsgewohnheiten. Eine in Bezug auf das kindliche Geburtsgewicht erfolgreiche Behandlung<br />

einer werdenden Mutter mit <strong>Gestationsdiabetes</strong> ist nicht alleine für die Langzeitprognose des<br />

Kindes verantwortlich.<br />

5 Screening und Diagnostik<br />

5.1 Screening<br />

Es gibt zwei unterschiedliche Strategien für die Indikationsstellung zur Diabetesdiagnostik in der<br />

Schwangerschaft. Bei einem Vorgehen nach Risiken wird der oGTT oder eine andere Messung der<br />

Blutglukose nur Schwangeren mit Risikofaktoren empfohlen, wohingegen bei einem generellen<br />

Screening allen Schwangeren eine entsprechende Diagnostik angeraten wird. Manche Leitlinien<br />

empfehlen ein generelles Screening, das jedoch je nach Vorliegen von Risikofaktoren zeitlich und<br />

vom Aufwand her modifiziert ist.<br />

5.1.1 Screening bei Vorliegen von Risikofaktoren<br />

Bei den unten aufgeführten Parametern wurden erhöhte Risiken für einen <strong>GDM</strong> beschrieben:<br />

A) Anamnestisch-internistische Risikofaktoren:<br />

1. Diabetes bei Familienangehörigen 1. Grades: Trifft auf 6-12% der Schwangeren mit <strong>GDM</strong><br />

zu.<br />

2. Übergewicht : BMI 30 kg/m 2 , entspechend der Definition für Adipositas. In manchen<br />

Leitlinien wird bereits ein BMI 27 kg/m 2 (=Übergewicht) oder sogar generell ein BMI >25<br />

kg/m 2 als Risikofaktor definiert.<br />

3. Erkrankungen, die mit Insulinresistenz einhergehen können: z.B. Polyzystisches<br />

Ovarsyndrom.<br />

4. Medikamenteneinnahme mit negativem Einfluss auf den Glukosestoffwechsel: z.B. ß-<br />

Blocker, Glukokortikoide, einige Antidepressiva.<br />

5. Nachgewiesene passagere Glukoseintoleranz in der Anamnese.<br />

6. Zugehörigkeit zu ethnischer Gruppe mit Disposition zum Diabetes: Frauen aus dem<br />

Mittleren Osten , Süd-und Ostasien ( Indien, Pakistan, Bangladesh), Afrika, Mittelamerika.<br />

7. Erhöhtes Alter: Es gibt keine zuverlässigen Daten, wo die Altersgrenze für ein erhöhtes<br />

Diabetesrisiko liegt. Die Angaben schwanken von >25 Jahren bis >35 Jahren.<br />

B) Anamnestisch-geburtshilfliche Risikofaktoren:<br />

1. Frühere Schwangerschaft mit <strong>GDM</strong>: Wiederholungsrisiko etwa 30-70%.<br />

2. Habituelle Abortneigung ( 3 Aborte): Von Schwangerschaften mit präkonzeptionellem<br />

Diabetes ist bekannt, dass eine Hyperglykämie bei Konzeption mit einem erhöhten<br />

Abortrisiko einhergeht (Rosenn 1994 EL IIb).<br />

3. Frühere Geburt eines makrosomen Kindes mit Geburtsgewicht 4500 g, frühere Geburt<br />

eines Kindes mit schwerwiegenden Fehlbildungen: Von Schwangerschaften mit

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