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Gestationsdiabetes mellitus (GDM) - diabetesDE

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höhere Ziele bei normalem oder retardiertem fetalen Wachstum (siehe 6.3.1.2)<br />

höhere Ziele bei mütterlicher Hypoglykämieneigung unter Insulintherapie.<br />

EMPFEHLUNGEN:<br />

(1) Die Schulung der Schwangeren mit <strong>GDM</strong> sollte auf die genannten Zielwerte erfolgen (Härtegrad<br />

B).<br />

(2) Die Schwangeren sollen darüber informiert werden, dass es sich bei den Blutglukose-Zielwerten<br />

um orientierende Angaben handelt und dass aus vereinzeltem Überschreiten dieser Ziele keine<br />

nachteiligen Auswirkungen auf die Kinder abgeleitet werden können (Härtegrad A).<br />

(3) Die Schwangeren sollen darüber informiert werden, dass im weiteren Therapieverlauf und zur<br />

Indikationsstellung einer Insulintherapie neben den von ihnen gemessenen Blutglukosewerten<br />

immer weitere Parameter herangezogen werden müssen und danach die Zielwerte angepasst<br />

werden (Härtegrad A).<br />

6.1.2 Blutglukose-Selbstkontrolle<br />

6.1.2.1 Blutglukose-Einzelmessungen<br />

Die Bedeutung einzelner erhöhter Blutglukosemessungen bezogen auf perinatale Endpunkte ist<br />

nicht präzise zu quantifizieren. Zu achten ist daher auf systematische, immer wieder zu gleichen<br />

Zeiten wiederkehrende Überschreitungen der Zielwerte. Bei leicht erhöhten präprandialen Werten<br />

im Laufe des Tages muss geklärt werden, ob nicht die vorangehende Zwischenmahlzeit erst kurz<br />

zuvor (innerhalb der vorangegangenen 1-2 Stunden) eingenommen wurde und damit ein „echter“<br />

präprandialer Wert tatsächlich gar nicht vorliegt. Daher verzichten viele Autoren bis auf den<br />

Nüchternwert auf weitere präprandiale Messungen im Laufe des Tages, zumal postprandiale<br />

Messergebnisse einen eindeutigeren Zusammenhang zum perinatalen Ergebnis zeigten (de Veciana<br />

1995 EK IIb).<br />

Ebenso ist die optimale Häufigkeit der Selbstmessungen wenig beweiskräftig abgesichert. Bei einer<br />

medizinischen Ernährungstherapie dienen tägliche Selbstmessungen zunächst dazu, unter<br />

Alltagsbedingungen zu erkennen, ob durch die Ernährungs-Intervention die vorgegebenen<br />

Zielwerte erreicht werden.<br />

Die beiden randomisierten Interventionsstudien beschreiben folgende Messfrequenzen:<br />

4 Blutglukosemessungen pro Tag (Nüchtern und 3 mal postprandial, Landon 2009 EK Ib)<br />

4 Blutglukosemessungen pro Tag (Nüchtern und 3 mal postprandial) für die Dauer von 2<br />

Wochen, danach 1 Blutglukosemessung pro Tag im Rotationsverfahren (Nüchtern, nächster<br />

Tag nach dem Frühstück, nächster Tag nach dem Mittagessen, nächster Tag nach dem<br />

Abendessen, dann wieder morgens nüchtern usw., Crowther 2005 EK Ib)<br />

Einmal innerhalb von 2 Wochen ist ein 4-Punkte- oder 6-Punkte-Profil hilfreich, um größere<br />

Sicherheit zur Insulin-Indikationsstellung z.B. durch Bestimmung der MBG zu erhalten. Bei einer

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