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Gestationsdiabetes mellitus (GDM) - diabetesDE

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7.1.2 Dopplersonografie<br />

-55-<br />

Dopplersonographische Untersuchungen sind wegen der <strong>GDM</strong>-Diagnose allein nicht indiziert, es sei<br />

denn, es liegen andere geburtshilfliche Risiken vor, die eine dopplersonographische Abklärung<br />

erfordern. Für eine dopplersonografische Untersuchung gelten die in den Mutterschaftsrichtlinien<br />

und in der Leitlinie zur Dopplersonografie festgelegten Indikationen (AWMF-Leitlinie 015/019).<br />

7.1.3 Kardiotokografie (CTG)<br />

Die Mutterschaftsvorsorge bei diätetisch eingestellten Schwangeren mit <strong>GDM</strong> ohne zusätzliche<br />

Komplikationen entspricht den üblichen Richtlinien. CTG-Kontrollen sind daher erst mit Erreichen<br />

des Geburtstermines erforderlich (AWMF-Leitlinie 015/065 „Vorgehen bei Terminüberschreitung<br />

und Übertragung“). Bei Insulintherapie des <strong>GDM</strong> ist die Überwachung identisch wie bei einer<br />

Schwangeren mit Typ-1-Diabetes <strong>mellitus</strong>, entsprechend der Leitlinie zur Betreuung diabetischer<br />

Schwangerer (AWMF-Leitlinie 057/023 ), die CTG-Kontrollen ab 32 SSW mit auf die individuelle<br />

Situation angepasster Frequenz empfiehlt.<br />

7.1.4 Antepartale Überwachung der Mutter<br />

Schwangere mit <strong>GDM</strong> haben ein erhöhtes Risiko, in der Schwangerschaft eine Gestationshypertonie<br />

oder Präeklampsie zu entwickeln.<br />

In der 2009 publizierten Studie des Mannheimer Instituts of Public Health (MIPH) zeigte sich<br />

anhand der Daten der Deutschen Perinatalstatistik von 2006 eine Prävalenz für <strong>GDM</strong> von 2,32%<br />

und für Präeklampsie von 2,31%, wobei neben vorbestehendem Übergewicht und<br />

Gewichtszunahme in der Schwangerschaft <strong>GDM</strong> per se ein Risikofaktor für Präeklampsie zu sein<br />

scheint (Schneider 2010 EK IIb). Auch die Sekundäranalyse der HAPO-Studie zeigte in einem<br />

Kollektiv mit 21.364 Schwangeren, dass erhöhte Nüchtern C-Peptidspiegel sowie höhere BMI-Werte<br />

mit einem erhöhten Risiko für Präeklampsie assoziiert waren. Die Prävalenz der Präeklampsie nahm<br />

von der niedrigsten BMI-Kategorie (≤ 23,2 kg/m 2 ) bis zur höchsten (>44,0 kg/m 2 ) von 2,1% auf<br />

30,4% zu (OR 8,35; 95%-KI: 5,22-13,36).<br />

Die Primäranalyse der HAPO-Studie ergab ein signifikant erhöhtes Risiko für eine Präeklampsie pro<br />

Steigerung der mütterlichen oGTT-Werte um eine Standardabweichung nach Adjustierung für den<br />

mütterlichen BMI, d.h. es besteht ein von der Adipositas der Mutter unabhängiges Risiko (HAPO<br />

Cooperative Research Group 2010 EK IIb). Die Präeklampsierate betrug 4,1% bei Schwangeren mit<br />

oGTT-Werten unterhalb und 9,1% für Frauen mit Werten oberhalb der neuen IADPSG-Kriterien<br />

(IADPSG 2009, EK IV). Regelmässige Blutdruck- und Urinkontrollen sind deshalb notwendig. Nach<br />

den Daten der ACHOIS-Studie reduzierte eine intensive Therapie, inklusive Ernährungsberatung<br />

und Insulintherapie, das Risiko für eine Präeklampsie um 35% (RR 0,65; 95%KI: 0,48-0,88, Alwan<br />

2009 EK Ib, Crowther 2005 EK Ib).<br />

Schwangere ohne Vaskulopathien und mit gut eingestellter Blutglukose haben im Vergleich zur<br />

Normalbevölkerung kein erhöhtes Risiko für einen intrauterinen Fruchttod (IUFT) (Dudley 2007 EK<br />

IV). Bei einem Blutglukose-Wert über 105 mg/dl (5,8 mmol/l) nüchtern besteht ein erhöhtes Risiko<br />

für einen IUFT besonders in den letzten 4-8 Wochen. Das Risiko ist ebenfalls höher bei

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