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Gestationsdiabetes mellitus (GDM) - diabetesDE

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Jahre). Ein bedeutender Risiko-Faktor für das Auftreten eines metabolischen Syndroms und damit<br />

für die Entwicklung von kardiovaskulären Erkrankungen und Diabetes nach <strong>GDM</strong> ist die ethnische<br />

Zugehörigkeit. Das höchste Risiko fand sich bei Nicht-Europäerinnen (Afrika-Karibik, Asien-Indien)<br />

(Kousta 2006 EK IIb).<br />

In einer Untersuchung an kaukasischen Frauen mit früherem <strong>GDM</strong> unterschieden sich je nach<br />

bestehender Glukosetoleranzstörung die kardiovaskulären Risikofaktoren (Blutdruck, Lipide,<br />

metabolisches Syndrom). Bei Frauen mit IFG waren im Vergleich zu Frauen mit normalem<br />

Glukosestatus BMI und Blutdruck signifikant höher, bei Frauen mit IFG plus IGT dagegen BMI und<br />

Taillenumfang. Keine Unterschiede fanden sich bei Frauen mit IGT gegenüber Frauen mit normaler<br />

Glukosetoleranz. Hypertonie- und Adipositas-Prävalenz waren signifikant häufiger bei IFG,<br />

Adipositas und Hyperlipidämie häufiger bei IFG plus IGT. Eine alleinige IGT zeigte im Vergleich zu<br />

Frauen mit normaler Glukosetoleranz kein erhöhtes kardiovaskuläres Risikoprofil. (Pallardo 2003<br />

EK III).<br />

EMPFEHLUNGEN:<br />

(1) Frauen nach <strong>GDM</strong> sollen frühzeitig Interventionsmaßnahmen zur Prävention oder Reduktion<br />

von kardiovaskulären Risiken und Diabetes-Risiken angeboten werden (Härtegrad A)<br />

8.1.4 Diabetes-Prävention<br />

Durch gezielte Interventionsmaßnahmen kann die Langzeitprognose der Frauen mit <strong>GDM</strong> positiv<br />

beeinflusst werden. Als vorrangige Maßnahme wird die Lebensstil-Modifikation angesehen.<br />

Daneben wurde in Studien der Einfluss von Lebensstil-Maßnahmen in Kombination mit<br />

pharmakologischer Therapie bzw. mit alleiniger Pharmakotherapie untersucht.<br />

Im US-amerikanischen Diabetes Prevention Programm (DPP) wurde eine gemischte<br />

Personengruppe mit gestörter Glukosetoleranz betreut, die entweder einer Lebensstil-Änderung<br />

zugeführt wurden oder Metformin, Plazebo oder Troglitazone erhielten (der Troglitazon-Arm wurde<br />

wegen Nebenwirkungen abgebrochen). Unter intensiver Lebensstil-Intervention mit kalorien- und<br />

fettreduzierter Diät und Steigerung der körperlichen Aktivität auf mindestens 150 Minuten pro<br />

Woche reduzierte sich der Diabetes-Anteil um 58 %, unter Metformin um 31% (DPP 2002 EK Ib).<br />

Eine Subgruppenanalyse aus dieser DPP-Studie verglich gesondert die Daten von Frauen mit<br />

anamnestisch bekanntem <strong>GDM</strong> und Frauen ohne <strong>GDM</strong> in der Schwangerschaft. Bei Frauen mit<br />

<strong>GDM</strong>-Anamnese reduzierte sich unter intensiver Lebensstil-Änderung das Diabetesrisiko im<br />

Vergleich zur Plazebo-Gruppe um 53%, unter Behandlung mit Metformin um 50%. Frauen ohne<br />

<strong>GDM</strong> in der Schwangerschaft profitierten mit 49% Risikoreduktion eher von einer Lebensstil-<br />

Intervention als von einer Metformin-Behandlung mit 14% Risikoreduktion. Im<br />

Beobachtungszeitraum von nur 3 Jahren fand sich in dieser Studie für Frauen mit früherem <strong>GDM</strong><br />

ein um 70% höheres Risiko für die Entwicklung eines Diabetes im Vergleich zu Frauen ohne <strong>GDM</strong>-<br />

Anamnese (Ratner 2008 EK Ib).<br />

Frauen mit einer Glukosetoleranzstörung nach <strong>GDM</strong> profitieren von frühzeitig eingeleiteten<br />

Interventionsmaßnahmen (Lebensstil-Änderungen) zur Prävention von diabetes- und

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