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Gestationsdiabetes mellitus (GDM) - diabetesDE

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(4) Keton-Bestimmungen im Urin sollen nicht zur Diagnose oder Überwachung einer diabetischen<br />

Ketoazidose (DKA) angewandt werden; hierzu sind quantitative ß-HBA-Messungen im Blut<br />

erforderlich (Härtegrad A).<br />

6.2 Diabetologische Betreuung<br />

Die diabetologische Betreuung von Schwangeren mit <strong>Gestationsdiabetes</strong> soll grundsätzlich von<br />

Ärzten mit der Zusatzbezeichnung Diabetologie oder Diabetologen DDG vorgenommen werden. Die<br />

Beratung, Schulung und Betreuung erfolgt vorzugsweise ambulant.<br />

6.2.1 Ärztliches Erstgespräch nach <strong>GDM</strong>-Diagnose<br />

Nach Diagnosestellung des <strong>GDM</strong> muss die Schwangere zunächst in einem ausführlichen Gespräch<br />

in angstabbauender Atmosphäre mit der Problematik und den geplanten therapeutischen Schritten<br />

vertraut gemacht werden. Sie wird im Gegensatz zum präkonzeptionellen Diabetes erstmals mit<br />

dem Begriff „Diabetes“ konfrontiert.<br />

Zu den Elementen des strukturierten ärztlichen Erstgespräches gehören:<br />

Bedeutung der Diagnose für das Kind und die Mutter<br />

Zeitrahmen der einzuleitenden Maßnahmen und die Struktur der Betreuung<br />

Hinweis auf die meist ambulante Therapieführung<br />

Sinn der Blutglukose-Selbstkontrolle (aktive Teilhabe der Schwangeren an der<br />

zielorientierten Verhaltensänderung)<br />

Notwendigkeit der Ernährungstherapie und Ziel der Gewichtsentwicklung nach den<br />

Empfehlungen des Institute of Medicine (IOM 2009 EK IV, IQWiG 2009 EK IV, Rasmussen<br />

2009 EK IV, Siega-Riz 2009 EK III)<br />

Vorteile regelmäßiger Bewegung (Erhöhen der Insulinsensitivität)<br />

Gründe für den evtl. Einsatz einer Pharmakotherapie durch Insulin und derzeit noch gültige<br />

Nichtzulassung oraler antidiabetischer Medikation und von GLP-1-Analoga<br />

Risiken aktiven und passiven Zigarettenrauchens<br />

offener Gesprächsabschluss mit Fragen nach Sorgen und Ängsten<br />

Möglichkeit jederzeitiger Kontaktaufnahme mit dem Behandlungszentrum (24-h<br />

telefonische Erreichbarkeit).<br />

EMPFEHLUNGEN:<br />

(1) Im ärztlichen Erstgespräch soll der Schwangeren unmittelbar nach der <strong>GDM</strong>-Diagnose die<br />

Struktur der Betreuung des <strong>GDM</strong> erläutert und ihr Gelegenheit gegeben werden, Fragen zu stellen<br />

(Härtegrad A).<br />

(2) Auf die Bedürfnisse von Migrantinnen oder Analphabetinnen ist durch Hinzuziehen von<br />

Übersetzern und Begleitern sicherzustellen, dass die geplanten Maßnahmen verstanden werden<br />

(Härtegrad A).

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