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Gestationsdiabetes mellitus (GDM) - diabetesDE

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-59-<br />

Blutglukosemessung injiziert werden. Ein verbindlicher Interventions-Grenzwert sollte hausintern<br />

vereinbart werden.<br />

Bei diätetisch gut eingestellten Schwangeren ist eine routinemäßige mütterliche<br />

Blutglukosekontrolle unter der Geburt nicht erforderlich. In der bereits erwähnten spanischen<br />

Studie benötigten nur 5,7% der in der Schwangerschaft diätetisch geführten Gebärenden mit <strong>GDM</strong><br />

intrapartum Insulin bei Überschreiten der kapillären Plasmaglukose von 130 mg/dl (7,2 mmol/l).<br />

Eine Risikogruppe waren Schwangere, die während der Schwangerschaften zu selten die<br />

erforderlichen Kontrolltermine wahrgenommen haben (Flores-Le Roux 2010 EK III).<br />

In der Regel kann die Insulintherapie postpartal beendet werden. Die Richtigkeit dieser<br />

Entscheidung ist durch ein 4-Punkte-Tagesprofil am 2. Tag postpartum, evtl. ergänzt durch ein<br />

zweites Tagesprofil, zu überprüfen. Bei Blutglukose-Werten Nüchtern >100 mg/dl (5,6 mmol/l)<br />

und/oder postprandial >160 mg/dl (8,9 mmol/l) ist die Fortführung der Blutglukose-<br />

Selbstmessungen für eine Woche unter häuslichen Bedingungen sinnvoll, bei persistierend hohen<br />

Werten ist Rücksprache mit dem betreuenden Diabetologen zu halten. Eine postpartale<br />

Insulintherapie ist indiziert bei Blutglukosewerten >200 mg/dl (11,1 mmol/l) oder<br />

hyperglykämischen Symptomen. Bei diätetisch gut eingestellten Schwangeren ist eine postpartale<br />

Blutglukosekontrolle nicht erforderlich, sie sollen aber nochmals nachdrücklich auf die<br />

Wahrnehmung des Termins zum oGTT 6-12 Wochen nach der Geburt hingewiesen werden.<br />

EMPFEHLUNGEN:<br />

(1) Unter der Geburt sollte die Blutglukose zwischen 80 und 130 mg/dl (4,4-7,2 mmol/l) liegen. Bei<br />

insulinpflichtigem <strong>GDM</strong> empfiehlt sich eine zweistündliche Messung der Blutglukose, die bei Bedarf<br />

individuell anzupassen ist ( Härtegrad B).<br />

(2) Bei diätetisch gut geführten Schwangeren sind routinemäßige intrapartale Glukosemessungen<br />

in den meisten Fällen nicht erforderlich (Härtegrad B).<br />

(3) In der Regel kann die Insulintherapie postpartal beendet werden. Die Richtigkeit dieser<br />

Entscheidung ist durch postpartale Blutglukosetagesprofile zu dokumentieren (Härtegrad A).<br />

7.3.2 Stillen<br />

Sowohl Frauen mit Typ-1-Diabetes als Frauen mit <strong>Gestationsdiabetes</strong> stillen ihre Kinder<br />

durchschnittlich kürzer als Frauen ohne Diabetes, insbesondere, wenn sie adipös sind (Kreichauf<br />

2008 EK IIb, Hummel 2008 EK IIb). Längeres Stillen ist negativ mit späterem Übergewicht<br />

assoziiert (Gillman 2001 EK IIb), auch bei Kindern von Müttern mit <strong>Gestationsdiabetes</strong> (Schaefer-<br />

Graf 2006 EK IIb). Frauen mit <strong>Gestationsdiabetes</strong> sollen deshalb nachdrücklich zum Stillen ihrer<br />

Kinder ermutigt werde. Dieses Thema sollte nach Möglichkeit bereits vor der Entbindung<br />

besprochen werden.<br />

Die Empfehlungen zur Dauer des Stillens unterscheiden sich nicht zwischen Müttern mit bekanntem<br />

Diabetes, Müttern mit <strong>Gestationsdiabetes</strong> und Müttern ohne diabetische Stoffwechsellage:<br />

Ausschließliches Stillen für 4-6 Monate, danach weiteres Stillen zusammen mit der Einführung von<br />

Beikost. Wenn Mütter im ersten halben Jahr nicht stillen wollen oder können, soll das Kind eine

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