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Gestationsdiabetes mellitus (GDM) - diabetesDE

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Ein signifikanter Unterschied zeigte sich bei den Häufigkeiten bei der Geburt eines LGA-Kindes:<br />

9,46% in der Nicht-Bewegungsgruppe und 0,73% in der Bewegungsgruppe (p=0,0017). Damit war<br />

das relative Risiko für die Geburt eines LGA-Kindes 12,9 mal höher bei <strong>GDM</strong>-Schwangerschaften<br />

(95%-KI: 10,9-15,2), wenn die Bewegungsfrequenz der Schwangeren das definierte Kriterium<br />

nicht erfüllte. Als primäre körperliche Belastung in der Bewegungsgruppe wurden zügiges<br />

Spazierengehen (walking) mit 77,7%, nicht-spezifizierte andere Bewegungen mit 6,8%, Aerobic<br />

Dancing (6,4%), Schwimmen (6%), Calisthenics (2,9%) und Fahrradfahren (0,2%) angeben.<br />

Eine norwegische Bevölkerungsstudie (Owe 2009 EK IIb) mit 38.869 ausgewerteten<br />

Schwangerschaften der Jahrgänge 2001-2005 kam zu dem Ergebnis, dass regelmäßige körperliche<br />

Bewegung (zügiges Spazierengehen, leichter Dauerlauf, Tanzen, Aerobic) zu den Untersuchungs-<br />

Zeitpunkten 17 SSW und 30 SSW mindestens 3x/Woche bei Nulliparae und Multiparae das Risiko<br />

für eine LGA-Geburt signifikant reduzierte. In der Kohorte waren Frauen mit <strong>GDM</strong> eingeschlossen,<br />

aber nicht extra ausgewertet worden. Regelmäßige Bewegung vor der Schwangerschaft hatte<br />

dagegen keinen Einfluss auf die Häufigkeit einer LGA-Geburt. Die Wahrscheinlichkeit für ein<br />

exzessives Geburtsgewicht konnte bei Schwangeren mit regelmäßiger Bewegung um 23-28%<br />

reduziert werden.<br />

Vier randomisierte Studien mit kleinen Zahlen verglichen <strong>GDM</strong>-Schwangerschaften mit Diät vs. Diät<br />

und zusätzlichem körperlichem Bewegungsprogramm. Nach 6 Wochen Armbewegungsübungen<br />

(Armergometrie) sitzend im Stuhl für 20 Minuten dreimal pro Woche unter Anleitung verbesserten<br />

sich HbA1c, GCT und der 1-h-Postprandialwert in der Bewegungsgruppe signifikant, die Effekte<br />

waren nicht sehr ausgeprägt (N=19, Jovanovic-Peterson 1989 EK Ib). Jeweils 30 Minuten<br />

unterschiedlicher Übungen (pro Woche 2x zu Haus, 2x in der Ambulanz), beginnend vor 34 SSW<br />

mit 70% VO 2max, brachten keine Verbesserung der Stoffwechsel-Parameter in der<br />

Interventionsgruppe (N=33, Avery 1997 EK Ib). Kraftübungen 2-3x/Woche machten bei Frauen mit<br />

Übergewicht signifikant seltener eine Insulinbehandlung erforderlich. Wenn in der<br />

Bewegungsgruppe weniger als 2x/Woche die Übungen gemacht wurden, so war die Insulinrate<br />

67% verglichen mit 30%, wenn mindestens 3x/Woche geübt wurde. Insulintagesdosis und der<br />

Vergleich aller gemessenen, postprandialen Blutglukosewerte war in der Gruppe Bewegung + Diät<br />

+ Insulin niedriger als in der Gruppe Diät + Insulin (N=16, Brankston 2004 EK Ib). Eine einzelne<br />

Bewegungseinheit mit mittlerer Intensität (30 Minuten mit 60% VO 2max) konnte keine Verbesserung<br />

des Blutglukoseverlaufes nach einer Mischkostmahlzeit mit 600 kcal belegen (N=6, Cross-over-<br />

Design, Lesser 1996 EK Ib).<br />

Eine randomisierte Studie untersuchte den Stoffwechselverlauf und das Schwangerschaftsergebnis<br />

mit einem Design Diät + Bewegung vs. Diät + Insulin. Bei den untersuchten übergewichtigen<br />

Hispanierinnen konnte nachgewiesen werden, dass durch ein Bewegungsprogramm mit 3 x 45<br />

Minuten Fahrradergometer-Training mit 50% VO 2max im Vergleich zu einer Insulin-Therapie gleich<br />

gute Blutglukosekontrolle und Schwangerschaftsergebnisse erreicht werden konnten. (N=41, Bung<br />

1991 EK Ib).<br />

Zusammengefasst senkt regelmäßiges körperliches Training mindestens 3x/Woche von leichter bis<br />

mittlerer Intensität für eine Dauer von jeweils 30 Minuten die LGA-Rate und kann außerdem die

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