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Gestationsdiabetes mellitus (GDM) - diabetesDE

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makroangiopathischen Komplikationen. Sie sollten eingehend beraten und angeleitet werden zur<br />

Einhaltung einer bedarfsangepaßten Ernährung, Gewichtsnormalisierung, ggf. Nichtraucher-<br />

Training und zu regelmäßiger körperlicher Bewegung (Fitness-Training mit 60-70% der maximalen<br />

Leistungsfähigkeit), z.B. 30 Minuten/Tag an 5 Tagen in der Woche (Kitzmiller 2007 EK III, Ekelund<br />

2009 EK IIb). BMI, Blutglukose, Lipide und Blutdruck sollten regelmäßig kontrolliert werden. Eine<br />

pharmakologische Therapie mit Metformin ist für den Prä-Diabetes nicht zugelassen und nur als<br />

Off-Label-Use einsetzbar.<br />

EMPFEHLUNGEN:<br />

(1) Frauen mit einer Glukosetoleranz-Störung nach <strong>GDM</strong> sollen eine eingehende Beratung und<br />

Anleitung zu Interventionsmaßnahmen (Lebensstil-Modifikation) erhalten. Hierzu zählen:<br />

- bedarfsangepasste Ernährung<br />

- Gewichtsnormalisierung<br />

- körperliche Aktivität<br />

- Raucherentwöhnung (Härtegrad A).<br />

(2) Bei Diabetes-Manifestation gelten die Leitlinien-Empfehlungen der DDG zur anti-<br />

hyperglykämischen Therapie (Matthaei 2009 EK IV). Frauen mit nicht abgeschlossener<br />

Familienplanung sollen über die Kontraindikationen für orale Antidiabetika in der Schwangerschaft<br />

informiert und auf die Risiken bei ungeplanter Schwangerschaft hingewiesen werden (Härtegrad<br />

A).<br />

8.1.5 Peripartale Depression<br />

Im Zusammenhang mit einer Schwangerschaft erkranken 8-12% der Frauen an einer Depression<br />

(Gavin 2005 EK IV). Bei Schwangeren mit niedrigem sozioökonomischen Status kann die Rate noch<br />

höher sein (Siefert 2000 EK III). Das Risiko für die Entwicklung einer Depression in der<br />

postpartalen Phase oder die Persistenz einer bereits präpartal bestehenden Depression ist hoch,<br />

außerdem beeinflussen affektive Störungen der Mutter die Mutter-Kind-Beziehung ungünstig<br />

(Friedman 2009 EK IV).<br />

Eine Bevölkerungsstudie aus New Jersey bei über 11.000 Frauen mit niedrigem Einkommen konnte<br />

erstmals belegen, dass bei Schwangeren mit <strong>GDM</strong> (N=657) im Vergleich zu glukosetoleranten<br />

Schwangeren eine peripartale Depression signifikant häufiger vorkommt, und zwar bei <strong>GDM</strong> mit<br />

Insulintherapie in 16% (OR 1,85; 95%-KI: 1,19-2,87) und bei <strong>GDM</strong> ohne Insulintherapie in 13,7%<br />

(OR 1,69; 95%-KI: 1,09-2,62). Die Depressionsrate betrug bei glukosetoleranten Schwangeren<br />

8,5% (Kozhimannil 2009 EK III).<br />

Allerdings kann nicht auf eine Neigung zu depressiver Verstimmung durch die <strong>GDM</strong>-Diagnose und –<br />

Therapie per se geschlossen werden. Denn in einer Subgruppe der ACHOIS-Studie lag der<br />

Depressionscore (EPDS) drei Monate post partum in der Interventionsgruppe um 50% tiefer (8%<br />

vs. 17%) RR 0,46 (95%KI: 0,29-0,73) als in der Routinegruppe (Crowther 2005 EK Ib).

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