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Exklusiv: Die neuste Schweizer DC-3 - SkyNews.ch

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<strong>Die</strong> Fragen stellte Hansjörg Bürgi<br />

❙ Wie haben Sie das erste halbe Jahr als<br />

CEO von RUAG Aerospace erlebt?<br />

Äusserst interessant. Bei RUAG Aerospace<br />

arbeiten sehr viele passionierte Aviatiker. Es<br />

gibt nur wenige Betriebe, die über ein sol<strong>ch</strong>es<br />

Potential verfügen. <strong>Die</strong>s ist für mi<strong>ch</strong> eine grosse<br />

Herausforderung, zumal mir klar ist, dass<br />

man bei RUAG Aerospace no<strong>ch</strong> unglaubli<strong>ch</strong><br />

viel bewegen kann. Mit meinem Background<br />

vom Grossbetrieb ABB, in dem Vieles zementiert<br />

ist, erlebe i<strong>ch</strong> RUAG Aerospace als sehr<br />

dynamis<strong>ch</strong>es Unternehmen in einem starken<br />

Veränderungsprozess, den i<strong>ch</strong> mit beeinflussen<br />

kann. Klar ist au<strong>ch</strong>, dass wir no<strong>ch</strong> viele<br />

Knöpfe drehen müssen, um uns ri<strong>ch</strong>tig aufzustellen<br />

und für die Zukunft marktfähiger zu<br />

ma<strong>ch</strong>en.<br />

❙ Wie wurden Sie denn vom Personal aufgenommen?<br />

I<strong>ch</strong> glaube, mein fliegeris<strong>ch</strong>er Hintergrund<br />

wird ges<strong>ch</strong>ätzt. I<strong>ch</strong> habe die RUAG und ihre<br />

Vorgängerin als Miliz-Helikopterpilot seit 1982<br />

von einer anderen Seite kennen gelernt. Ansonsten<br />

erlebe i<strong>ch</strong> die Prozesse und Probleme<br />

bei RUAG wie bei der ABB, es sind typis<strong>ch</strong>e<br />

Industrie-Themen.<br />

«Wird weniger geflogen,<br />

brau<strong>ch</strong>t es au<strong>ch</strong> weniger<br />

Unterhaltsleistungen.<br />

❙ Als Sie vergangenen Herbst zum neuen<br />

CEO gewählt wurden, begann just der<br />

Abs<strong>ch</strong>wung in der Bran<strong>ch</strong>e. Wie spürt<br />

RUAG Aerospace diesen?<br />

Da unsere Ges<strong>ch</strong>äfte auf vers<strong>ch</strong>iedenen Säulen<br />

basieren, erleben wir die Wirts<strong>ch</strong>aftslage<br />

au<strong>ch</strong> unters<strong>ch</strong>iedli<strong>ch</strong>. Der militäris<strong>ch</strong>e Berei<strong>ch</strong><br />

entwickelt si<strong>ch</strong> konstant, das Resultat wird<br />

im budgetierten Rahmen liegen. Hauptkunde<br />

SkyTalk<br />

Interview mit Peter Guggenba<strong>ch</strong>, CEO von RUAG Aerospace<br />

«Einiges wird si<strong>ch</strong> ändern»<br />

Seit rund einem halben Jahr führt Peter Guggenba<strong>ch</strong> als CEO die RUAG Aerospace.<br />

Seine grösste Herausforderung ist derzeit der Turnaround des zivilen Flugzeugunterhaltsberei<strong>ch</strong>s.<br />

Und weshalb RUAG ihre Raumfahrt-Division massiv vergrössert<br />

hat, erklärt Peter Guggenba<strong>ch</strong> im Interview mit <strong>SkyNews</strong>.<strong>ch</strong> ebenfalls.<br />

bleibt die <strong>S<strong>ch</strong>weizer</strong> Armee. Aber je länger je<br />

mehr, zählen wir au<strong>ch</strong> ausländis<strong>ch</strong>e Armeen<br />

zu unserer Klientel. Anders sieht es im Zivilberei<strong>ch</strong><br />

aus, wo wir einen Einbru<strong>ch</strong> von 20 bis<br />

25 Prozent erfahren. <strong>Die</strong>s betrifft die Standorte<br />

Oberpfaffenhofen, Züri<strong>ch</strong>, Bern, Genf und Lugano.<br />

Wird weniger geflogen, brau<strong>ch</strong>t es au<strong>ch</strong><br />

weniger Unterhaltsleistungen. Das bereitet mir<br />

im Moment am meisten Sorgen.<br />

❙ Ist die Talsohle errei<strong>ch</strong>t?<br />

Seit Juni stellen wir fest, dass si<strong>ch</strong> die Umsatzlage<br />

wieder lei<strong>ch</strong>t verbessert. Wir sind aber weiterhin<br />

skeptis<strong>ch</strong> und erwarten 2010 ein s<strong>ch</strong>wieriges<br />

Jahr. Wir müssen uns im zivilen Berei<strong>ch</strong><br />

überlegen, wohin die Reise geht. Da verlieren<br />

wir Geld und befinden uns in einer Turnaround-<br />

Situation. Wir überlegen uns genau, wel<strong>ch</strong>e<br />

Flotten an wel<strong>ch</strong>en Standorten wir in Zukunft<br />

unterhalten wollen. Es geht darum, mehr Synergien<br />

zu nutzen und uns stärker zu fokussieren,<br />

dieser Prozess läuft momentan ab.<br />

ZUR PERSON<br />

Dr. Peter Guggenba<strong>ch</strong><br />

❙ In Bern hat RUAG Kurzarbeit eingeführt,<br />

ist das au<strong>ch</strong> anderswo mögli<strong>ch</strong>?<br />

Gut mögli<strong>ch</strong> ist au<strong>ch</strong>, dass es ni<strong>ch</strong>t nur bei<br />

Kurzarbeit bleibt, sondern, dass wir zu drastis<strong>ch</strong>eren<br />

Mitteln greifen müssen. Wir haben im<br />

Sinne der Bereinigung und strategis<strong>ch</strong>en Neuausri<strong>ch</strong>tung<br />

diverse Alternativen anges<strong>ch</strong>aut.<br />

Das könnte au<strong>ch</strong> die S<strong>ch</strong>liessung einzelner ziviler<br />

Standorte, wie etwa Züri<strong>ch</strong>, bedeuten.<br />

❙ RUAG Aerospace ist – ohne Space – an<br />

13 vers<strong>ch</strong>iedenen Standorten in der<br />

S<strong>ch</strong>weiz und Deuts<strong>ch</strong>land aktiv, ist das<br />

ni<strong>ch</strong>t kostentreibend?<br />

Das könnte man meinen, und i<strong>ch</strong> hatte dies –<br />

mit meinem Background – eigentli<strong>ch</strong> erwartet.<br />

Aber das Gegenteil ist der Fall. I<strong>ch</strong> erlebe jeden<br />

einzelnen Standort als kleines KMU. Sie sind<br />

als Profitcenter organisiert. Jedes Center hat<br />

seinen spezifis<strong>ch</strong>en Kompetenzberei<strong>ch</strong> und<br />

diese überlappen si<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t. I<strong>ch</strong> würde gerne<br />

no<strong>ch</strong> vermehrt applikationsspezifis<strong>ch</strong>e Interes-<br />

Der Verwaltungsrat der RUAG hat per 1. April 2009 Peter Guggenba<strong>ch</strong> zum neuen<br />

Vorsitzenden der Ges<strong>ch</strong>äftsleitung von RUAG Aerospace gewählt. Der 1962 geborene<br />

Ingenieur ETH ist au<strong>ch</strong> Mitglied der Konzernleitung.<br />

Peter Guggenba<strong>ch</strong> absolvierte eine Lehre als Fernmelde- und Elektronikapparatemonteur<br />

(FEAM) und ans<strong>ch</strong>liessend die Ausbildung zum Helikopterpilot der<br />

<strong>S<strong>ch</strong>weizer</strong> Armee. Na<strong>ch</strong> dem Te<strong>ch</strong>nikum in Winterthur und einem Studium an<br />

der ETH folgten fünf Jahre als wissens<strong>ch</strong>aftli<strong>ch</strong>er Mitarbeiter mit abs<strong>ch</strong>liessender<br />

Dissertation.1997 we<strong>ch</strong>selte der Doktor der te<strong>ch</strong>nis<strong>ch</strong>en Wissens<strong>ch</strong>aften<br />

in die Privatwirts<strong>ch</strong>aft als Gastfors<strong>ch</strong>er zu Mitsubishi Electric Corporation in<br />

Japan. Ab 1999 bis 2009 hatte er beim Te<strong>ch</strong>nologiekonzern ABB vers<strong>ch</strong>iedene<br />

Führungsfunktionen inne. Zuletzt führte er bei ABB S<strong>ch</strong>weiz die lokale Division<br />

Automationsprodukte mit 1500 Mitarbeitenden an mehreren Standorten. Er<br />

bringt internationale Erfahrungen aus dem Marketing, Sales, Product- und Project<br />

Management, Engineering, Manufacturing und Service mit. Ebenfalls hat er erfolgrei<strong>ch</strong><br />

Akquisitionen und Integrationen von globalen Ges<strong>ch</strong>äftseinheiten dur<strong>ch</strong>geführt.<br />

Peter Guggenba<strong>ch</strong> wohnt in Wilen bei Sarnen, ist Vater von drei Mäd<strong>ch</strong>en<br />

und gibt als Hobbies Fliegen, Segeln, Tau<strong>ch</strong>en und die Familie an.<br />

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