das zaenmagazin - Ortho-Bio-Med Centro di cura Specialistico
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<strong>zaenmagazin</strong><br />
Abb. 1: Morgendliche eiweißreiche Testmahlzeiten steigern den<br />
Ruheumsatz und <strong>di</strong>e O 2 -Aufnahme nachhaltiger als abendliche<br />
(G. hildebrandt).<br />
Abb. 2: zeigt <strong>di</strong>e unterschiedliche Gewichtsentwicklung mit Darstellung<br />
der tagesrhythmischen Schwankungen von Versuchspersonen<br />
deren Nahrungsaufnahme entweder am Morgen oder am<br />
Nachmittag erfolgte (halberG).<br />
Abb. 3: Mittlerer<br />
Tagesgang der<br />
Körpertemperatur<br />
bei verschiede nen<br />
Phasenlagen des<br />
Tagesrhythmus unter<br />
gleichmäßiger<br />
Ruhebe<strong>di</strong>ngung<br />
(G. hildebrandt)<br />
Praxis / Serie<br />
aus Eiweißträgern, Fett und Kohlenhydratbeilagen lässt uns nicht<br />
so sehr in <strong>das</strong> Stoffwechselmittagstief hineinfallen. Doch sollte<br />
man sich ruhig eine Pause gönnen: <strong>das</strong> sogenannte „Power-<br />
Napping“ fördert <strong>di</strong>e nachmittagliche Konzentration und beugt<br />
Stress und Krankheiten vor.<br />
So üppig, wie der Tisch in der Frühe gedeckt sein darf, so<br />
spartanisch sollte <strong>das</strong> Abendessen ausfallen: möglichst früh,<br />
möglichst leicht und möglichst knapp essen – eben „wie<br />
ein Bettelmann“. Die Verdauung einer großen (!) Mahlzeit<br />
braucht 6 bis 8 Stunden. Das würde sich nach einer zu reichlichen<br />
und späten Abendmahlzeit bis tief in <strong>di</strong>e Nacht hineinziehen.<br />
Nachts arbeiten <strong>di</strong>e Verdauungsorgane aber nur mit geringer<br />
Kraft. Man sollte ihnen daher in <strong>di</strong>eser Zeit nicht zuviel Arbeit<br />
aufbürden. Man fühlt sich am nächsten Morgen frischer, weniger<br />
benommen. Man läuft schneller an.<br />
Je später der Tag, desto mehr lagert der Körper Nahrung als<br />
Fett ein. Selbst wenn Menschen <strong>di</strong>e gleiche Menge an Kalorien<br />
verzehren, nehmen sie doch deutlich mehr zu, wenn <strong>das</strong> Abendessen<br />
<strong>di</strong>e schwerste Mahlzeit bildet (Abb. 2). Wer zwei bis drei<br />
Stunden vor dem zu Bett gehen <strong>das</strong> letzte Mal speist und dabei<br />
bevorzugt leichte Kost einnimmt, der hat zur Schlafenszeit einen<br />
höheren Melatoninspiegel im Blut. Das sorgt für einen tiefen, erholsamen<br />
Schlaf.<br />
Besonders Übergewichtige kommen abends gut mit einer<br />
kohlenhydratarmen Mahlzeit zurecht: Etwa 80-100 g Fisch oder<br />
leichtes Fleisch, dazu eine kleine Kartoffel oder etwas mildes<br />
gekochtes Gemüse, eine Suppe oder eine kleine Käseplatte. Dadurch<br />
wird <strong>di</strong>e nächtliche Fettverbrennung angeheizt. Je später<br />
<strong>di</strong>e Essenszeit, desto kleiner <strong>di</strong>e Mahlzeit und desto leichter <strong>di</strong>e<br />
Lebensmittel!<br />
Besonders ungesund ist es, nachts den Kühlschrank zu plündern.<br />
Das bringt <strong>di</strong>e innere Uhr völlig aus dem Gleichgewicht. Es<br />
wird weniger Insulin und auch weniger Leptin gebildet. Dadurch<br />
wird <strong>das</strong> Genaschte schlechter verdaut als am Tag und auch <strong>di</strong>e<br />
Sättigung wird sich nicht richtig einstellen. Wer <strong>di</strong>e Völlerei im<br />
Dunkeln nicht lassen kann, erhöht auf lange Sicht sogar sein<br />
Risiko für Diabetes und Übergewicht.<br />
In der „gesunden“ Mittelmeerkost liegen zwar <strong>di</strong>e Hauptmahlzeiten<br />
in den kühleren Abendstunden, doch bestehen jene<br />
tra<strong>di</strong>tionellerweise aus sehr leichten, leichtverdaulichen und<br />
kleinen Gängen (Gemüsesuppe, kleiner Fischgang, etwas Käse,<br />
kleine Süßspeise, Weißbrot) – verteilt und mit Ruhe genossen!<br />
Literatur bei der Verfasserin<br />
Referent Dr. Monika Pirlet-Gottwald<br />
Kurs ERN- Weiterbildung Ernährungsme<strong>di</strong>zin – Teil 1<br />
Datum / Zeit 16.-20. März 2011 / jeweils 8:00 bis 18:00<br />
Kurs ERN- Weiterbildung Ernährungsme<strong>di</strong>zin – Teil 2<br />
Datum / Zeit 30. März - 3. April 2011 / jeweils 8:00 bis 18:00<br />
Kurs SEM- Fallseminar Magen-Darm-Erkrank. / Ernähr. als Therapie<br />
Datum / Zeit 31. März 2011 / 9:00 bis 18:00<br />
Autorin<br />
Dr. med. Monika Pirlet-Gottwald<br />
prakt. Ärztin<br />
Paganinistraße 98<br />
81247 München<br />
48 5/2010