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Keith jarrett - SONO

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1. Emile Naoumoff<br />

„the Piano Concerto“<br />

Wenn Sie sich zwischen Mussorgskys<br />

Original für Klavier und<br />

Ravels Orchesterfassung mal<br />

wieder nicht entscheiden können,<br />

versuchen Sie es doch mit<br />

diesem 44minütigen Zwitter. Die<br />

„Paraphrase“ des bulgarischen<br />

Pianisten Naoumoff zusammen<br />

mit dem Deutschen Symphonie-<br />

Orchester Berlin lässt zuweilen<br />

an ein brillantes russisches Klavierkonzert<br />

denken. Im Orchesterklang<br />

überraschen dagegen<br />

vorklassisch wirkende Holzbläserfarben.<br />

(Alcra-Wergo)<br />

2. John Wallace & The<br />

Wallace Collection<br />

Es gibt rund 30 verschiedene<br />

sinfonische Orchestrierungen<br />

der „Bilder einer Ausstellung“ –<br />

und ein Vielfaches an weiteren<br />

Bearbeitungen. Diese hier – nur<br />

für Blechbläser und Perkussion –<br />

schuf Elgar Howarth 1977 für das<br />

Philip Jones Brass Ensemble. Die<br />

Neuaufnahme unter John Wallace<br />

besticht durch ihre Farbigkeit<br />

und Dynamik – butterweich<br />

in den Solostellen, messerscharf<br />

in den Tutti. Eines vermisst man<br />

hier nie: Streicher. (Collins Classics)<br />

3. Granados Trio<br />

„Bilder einer Ausstellung“<br />

Mussorgskys Klavierzyklus,<br />

übersetzt auf drei klassische Gitarren:<br />

Das hat perkussive Kontur,<br />

schönen Akkordklang und<br />

atmende Räumlichkeit. Die drei<br />

Gitarristen, die sich vor 20 Jahren<br />

in Professor Teucherts Solistenseminar<br />

in Frankfurt zusammenfanden,<br />

verzaubern die<br />

hohen Töne mit Silber und die<br />

tiefen mit Bronze. Wie wohligwarm<br />

akustische Gitarren klingen<br />

können, das wissen eben<br />

nicht nur Folkmusiker und Singer/Songwriter.<br />

(FSM)<br />

4. Tomita<br />

„Pictures At An exhibition“<br />

Die Synthesizerversion des Elektronikpioniers<br />

Isao Tomita ist<br />

längst selbst zum Klassiker geworden.<br />

Ravels Orchester-Instrumentierung<br />

folgend, steigert<br />

sich der Japaner in einen wilden<br />

Rausch greller Klangfarben zwischen<br />

Horror und Humor. Zwitschernde<br />

Küken, blubbernde Tuilerien,<br />

sphärische Chorstimmen<br />

und diskrete Perkussionsanklänge<br />

– all das quetschte Tomita aus<br />

den frühen Synthesizermodellen<br />

von anno 1974. (BMG/RCA)<br />

5. Carsten Wiebusch<br />

„Reger – Wagner –<br />

Mussorgsky“<br />

Erste Orgelversionen der „Bilder<br />

einer Ausstellung“ entstanden in<br />

den 1970er Jahren. Der Organist<br />

Carsten Wiebusch aber schrieb<br />

sich seine Fassung lieber selbst –<br />

maßgeschneidert auf die historische<br />

Walcker-Orgel der Evangelischen<br />

Kirche in Essen-Werden.<br />

Statt in extremen Registern musiziert<br />

Wiebusch auf ihren Manualen<br />

fast romantisch und mit<br />

der Finesse eines Konzertpianisten.<br />

Ein unspektakulär daherkommendes,<br />

großes Hörerlebnis.<br />

(Fermate)<br />

6. Heavy Tuba<br />

& Jon Sass<br />

Den Kern dieser eigenwilligen<br />

Jazzband aus Österreich bilden<br />

sieben tiefe Blechbläser, darunter<br />

der New Yorker Wahl-Wiener<br />

Jon Sass an der Basstuba. Wo das<br />

schwere Blech an Grenzen stößt,<br />

ergänzt Keyboarder Helmar<br />

Hill digitale Sounds. Er schrieb<br />

auch die phantasievollen Arrangements:<br />

Die „Tuilerien“ gibt’s<br />

rein perkussiv, die „Küken“ tanzen<br />

ein Blues-Duett auf synthetischen<br />

Flöten, immer wieder<br />

geht’s übermütig Richtung Rock<br />

und Salsa. (ATS Records)<br />

7. Fine Arts Brass<br />

Ensemble<br />

Noch einmal Blech, aber ganz anders:<br />

Das 1980 gegründete britische<br />

Fine Arts Brass Ensemble<br />

ist ein klassisches Blechbläserquintett<br />

– mit zwei Trompeten,<br />

Horn, Posaune und Tuba. Äußerst<br />

geschickt hat Stephen Roberts,<br />

der Hornist des Ensembles,<br />

Mussorgskys Klaviernoten<br />

auf das fünfstimmige Gebläse<br />

verdichtet. Das Ergebnis ist konzentrierte,<br />

virtuose Kammermusik<br />

mit Biss und Tiefe: 16 wohlklingend-expressive<br />

Miniaturen.<br />

(Nimbus Records)<br />

8. Mats-Up<br />

„Same Pictures,<br />

new exhibition“<br />

Aus der Schweiz kommt die bislang<br />

überzeugendste Modern-<br />

Jazz-Adaption der „Bilder einer<br />

Ausstellung“. Das Septett des<br />

Trompeters Matthias Spillmann –<br />

vier Bläser und ein Rhythmustrio<br />

– stülpt Mussorgskys Themen<br />

jazzmäßig um und verwendet<br />

sie als Startschuss für<br />

kompetente Improvisation. Da<br />

werden Techniken der Westcoast-Jazz-Arrangeureaufgegriffen<br />

und große Bläsersoli der<br />

Jazzgeschichte zitiert. Mussorgsky<br />

swingt! (Unit Records)<br />

9. Mekong Delta<br />

„Pictures At An exhibition“<br />

Wie man die „Bilder“ rockt, haben<br />

Emerson, Lake & Palmer 1971 mit<br />

viel Phantasie vorgemacht. Damit<br />

verglichen wirkt die Komplett-<br />

Version des deutschen Prog-<br />

Metal-Trios Mekong Delta asketisch<br />

streng: nur Gitarre, Bass,<br />

Drums. Allerdings erklingt die<br />

Gitarre zuweilen in ganzen Chören,<br />

der Bass spielt auch Melodie,<br />

der Drummer schlägt originelle<br />

Rhythmen – und wo es passt<br />

(Bydlo, Katakomben), wird’s auch<br />

mal heavy-düster. (Bullet Proof)<br />

10. German<br />

Marimba Duo<br />

Für Matthias Krohn und Andreas<br />

Schwarz war ihre Version der<br />

„Bilder“ der erfolgreiche Karrierestart<br />

als „German Marimba<br />

Duo“. Zu welchen Wirkungen<br />

zwei fünfoktavige Marimbas<br />

im Verein fähig sind, darüber<br />

kann man bei ihnen in jedem<br />

Stück staunen. Fast scheint es,<br />

als würde das Motorische in<br />

Mussorgskys Musik hier noch<br />

motorischer, das Groteske noch<br />

grotesker, das Schaurige noch<br />

schauriger. Wer braucht da Orchesterfarben?<br />

(KlangRäume)<br />

11. ChoralConcert<br />

„Bilder einer Ausstellung“<br />

Jazz mit Kirchenorgel? Oder Orgelmusik<br />

mit Gästen? Beim Trio<br />

ChoralConcert bleibt so manches<br />

in der Schwebe, nicht nur stilistisch.<br />

Karl Scharnweber an der<br />

Orgel der Christkirche Rendsburg,<br />

Thomas Klemm an Saxofon<br />

und Flöten und Wolfgang<br />

Schmiedt an den Gitarren treten<br />

immer wieder überraschend zusammen<br />

und auseinander, als<br />

wollten sie Endgültiges vermeiden.<br />

Ein musikalischer Essay,<br />

der zum Nachdenken anregt<br />

(KlangRäume).<br />

12. „Mussorgsky<br />

für 44 Pianisten“<br />

Zum Schluss noch ein echtes<br />

Unikum, ein Happening, ein musikalisches<br />

Ereignis zwischen<br />

Monumentalität und Bizarrerie.<br />

Fünftausend Zuhörer erlebten<br />

1993 in einer Braunschweiger<br />

Klavierfabrik diese Aufführung<br />

der „Bilder“ an 44 Flügeln und<br />

einem präparierten Piano. Hans-<br />

Christian Wille plante, Hans-<br />

Wilhelm Plate arrangierte, Uwe<br />

Präkelt dirigierte, VW sponserte.<br />

Heraus kam Klaviermusik<br />

als orchestrales Raumerlebnis.<br />

(ram)<br />

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