Keith jarrett - SONO
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drum: Schön klingt die Musik von<br />
Corea und Bollani allemal.<br />
Sascha Fröhlich<br />
Wissenswertes: Chick Corea ist der<br />
Duo-König des Jazz. Berühmt wur-<br />
den vor allem seine aufnahmen mit<br />
dem Vibrafonisten Gary Burton.<br />
Rudresh<br />
Mahanthappa<br />
„Samdhi“<br />
aCT/eDel:KUlTUr<br />
[World Jazz] Indien holt auf.<br />
Während das Land kurz davor<br />
steht, China den demographischen<br />
Spitzentitel abzuluchsen,<br />
ist auf der anderen Seite der Welt<br />
eine Generation von nicht mehr<br />
ganz jungen, selbstbewussten<br />
Musikern herangewachsen, die<br />
in der Jazzszene klangkulturelle<br />
Akzente setzen. Dabei geht es<br />
nicht um das Relativieren vorhandener<br />
Normen, sondern eher um<br />
die Definition eines eigenen Stilplatzes<br />
im Impulsgemenge starker<br />
Gestaltungstraditionen. Dem<br />
Saxofonisten Rudresh Mahanthappa<br />
kommt dabei eine besondere<br />
Bedeutung zu. Denn über seine<br />
spieltechnische Kompetenz hat er<br />
sich bereits während der vergangenen<br />
fünf Jahre einen prominenten<br />
Platz in der Wertschätzung<br />
von Presse und Publikum erspielt.<br />
Mit „Samdhi“ nun geht er einen<br />
Schritt weiter als bisher. Im Quintett<br />
mit Gitarrist David Gilmore,<br />
E-Bassist Rich Brown, Drummer<br />
Damion Reid und Mridangam-<br />
Trommler Anantha Krishnan<br />
entwickelt er ein Programm zwischen<br />
den Welten, verwurzelt im<br />
Free Funk ebenso wie im Polyrhythmischen,<br />
im Jazz Blues wie<br />
in den weit ausholenden Bögen<br />
der indischen Ideenwelt. Da findet<br />
sich viel New York im Stilgepäck,<br />
das Erbe der M-Base-Ära à<br />
la Steve Coleman etwa, aber eben<br />
auch jazzig Ungewohntes in Tonbildung<br />
und Phrasierung. Das ist<br />
neu, muss sich setzen, wird aber<br />
Spuren hinterlassen.<br />
Paul Hammerthal<br />
Malcolm Braff<br />
„inside“<br />
enJa/SoUlFooD<br />
[Piano Jazz] Für Malcolm Braff<br />
war es auch ein wenig ein Neuanfang.<br />
Sein langjähriges Trio<br />
mit dem Bassisten Bänz Oester<br />
und dem Drummer Samuel<br />
Rohrer hatte sich aufgelöst, und<br />
so konnte sich der in der Schweiz<br />
lebende, aber in Brasilien geborene<br />
Pianist Malcolm Braff nach<br />
anderen Partnern umsehen, ohne<br />
jemanden vor den Kopf zu stoßen.<br />
Als ihn das Festival von Cully in<br />
diesem Frühjahr als Artist in Residence<br />
engagierte, bekam er die<br />
Gelegenheit, den Bassgitarristen<br />
Reggie Washington und den<br />
jungen Drummer Lukas Koenig<br />
einzuladen. Die Arbeitsphasen<br />
entwickelten sich so produktiv,<br />
dass das frischgebackene Trio<br />
wenig später ins Studio ging. Elf<br />
überwiegend eigene Stücke wurden<br />
aufgenommen, funky an der<br />
Basis und beiläufig komplex in<br />
der Durchführung. Auf „Inside“<br />
laufen die M-Base-Erfahrungen<br />
Washingtons mit frei fließenden<br />
Grooves und Braffs Hang zu verschmitzter<br />
Abstraktion zusammen,<br />
ergänzt um das klare, versiert<br />
kommentierende Schlagzeug<br />
des österreichischen Newcomers.<br />
Als kleinen Bonus sang schließlich<br />
im Nachhinein noch die bislang<br />
unbekannte Aurélie Emery<br />
– ein Session-Gast aus Cully –<br />
Björk-getönte Linien über ein<br />
Stück des Albums. So entstand<br />
funky Pianojazz mit ordentlich<br />
Kraft in der Hinterhand, ein Rezept,<br />
das noch richtig groß rauskommen<br />
könnte.<br />
Sascha Fröhlich<br />
Ähnlich wie: Kevin Hays, Gerald<br />
Clayton, andy Milne<br />
37<br />
Joo Kraus & Tales In<br />
Tones Trio<br />
„Painting Pop“<br />
eDel ConTenT / eDel KUlTUr<br />
[Cool Jazz] Erinnert sich noch<br />
jemand an Tab Two? An dieses<br />
rätselhaft verschrobene Duo des<br />
früheren Kraan-Bassisten Helmut<br />
Hattler mit einem jungen<br />
Trompeter namens Joo Kraus?<br />
Richtig, es ist eben jener Newcomer,<br />
der sich inzwischen zu<br />
einem der führenden Instrumentalisten<br />
seines Fachs in der<br />
deutschen Szene gemausert hat.<br />
Und er kann es noch immer nicht<br />
lassen, mit seinen Projekten die<br />
Randgebiete des Jazz an der Grenze<br />
zum Pop abzugehen, um nach<br />
Inspirationen und Repertoireideen<br />
zu suchen. „Painting Pop“<br />
führt ihn nun mit seinem Trio<br />
Highlights:<br />
Fr., 04.11., 19.30 Uhr, Festsaal Ingolstadt<br />
Pat Metheny Trio<br />
w/Larry Grenadier & Bill Stewart<br />
So., 06.11., 19.30 Uhr, Festsaal Ingolstadt<br />
Earth, Wind & Fire<br />
Experience<br />
feat. The Al McKay Allstars<br />
Fr., 04.11., Jazz Party I:<br />
• George Duke Quartet • Tingvall Trio<br />
• Iiro Rantala<br />
Sa., 05.11., Jazz Party II:<br />
• The Bahama Soul Club • Magnus<br />
Lindgren Quartet • Raphael Gualazzi<br />
• Incognito • Mike Stern Band feat.<br />
Dave Weckl, Bob Malach, Chris Minh Doky<br />
über den Kosmos von Michael<br />
Jackson hinaus, den er mit dem<br />
vorangegangenen „Neverland“-<br />
Projekt erkundete. Wirkte die<br />
Hommage an den „King Of Pop“<br />
noch ein wenig konstruiert, so<br />
ist dieses Album ein gelungenes<br />
Experiment. Die Stücke stammen<br />
mal von Toto und 10cc, mal<br />
von Sade und sogar Nena, werden<br />
aber von den Musikern mit<br />
einer Nonchalance in die eigene<br />
Klangsprache übersetzt, dass<br />
einem stellenweise Gänsehaut<br />
kommt. So klingt ein „I’m Not In<br />
Love“ momenthaft wie eine verschollene<br />
Ballade von Chet Baker,<br />
und der „Smooth Operator“ hätte<br />
auch aus einer Laune von Art<br />
Blakey’s Jazz Messengers heraus<br />
entstanden sein können. Hier ist<br />
ein Konzept gereift und wirkt sogar<br />
bei den Liveaufnahmen der<br />
Bonus-CD von der Neverland-<br />
Tournee homogen und überzeugend.<br />
Was für ein cooler Typ dieser<br />
Kraus doch geworden ist!<br />
Paul Hammerthal<br />
Das komplette Programm & Tickets unter:<br />
www.ingolstaedter-jazztage.de, Tel.: 08 41/3 05 18 11