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Lesen mit Lust und Laune - DAAD-magazin

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12 titEl<br />

Auch im digitalen Zeitalter ist das „Schmökern“ im gedruckten<br />

Buch für viele Deutsche eine beliebte Freizeitbeschäftigung.<br />

Das Land, in dem Johannes Gutenberg vor r<strong>und</strong> 550 Jahren den<br />

europäischen Buchdruck erf<strong>und</strong>en hat, schätzt Bücher als Kulturträger.<br />

Alljährlich ist die Frankfurter Buchmesse bedeutende<br />

Drehscheibe des internationalen Buchhandels. Die Stadt Leipzig<br />

richtet jedes Frühjahr das größte europäische Lesefest aus.<br />

Bücherwurm“ nennt man in Deutschland<br />

einen Menschen, der seine Nase am liebsten<br />

in bedruckte Papierseiten steckt. Immer<br />

auf der Suche nach anregendem Lesestoff verweilt<br />

ein Bücherwurm gern vor Regalen <strong>und</strong><br />

greift nach den farbigen Buchrücken. Beschäftigt<br />

<strong>mit</strong> dem Blättern von Seiten, „schmökert“<br />

er sich durch die Lektüre, versinkt dabei in<br />

Sesseln oder Kissen, vergisst die Zeit <strong>und</strong><br />

nimmt Nahrung eher beiläufig auf. Bücher<br />

lesende Menschen sind in Deutschland ein<br />

alltägliches Bild. Sie sitzen in U-Bahnen <strong>und</strong><br />

Bussen, Wartezimmern <strong>und</strong> Parks.<br />

R<strong>und</strong> 400 Millionen gedruckte Bücher kauften<br />

die Deutschen im Jahr 2009 <strong>und</strong> da<strong>mit</strong><br />

zwei Prozent mehr als im Jahr zuvor, analysierte<br />

die Gesellschaft für Konsumforschung<br />

in Nürnberg (GfK). Von dem Geld, das Deutsche<br />

insgesamt für Unterhaltung ausgeben,<br />

fließen seit Jahren r<strong>und</strong> 40 Prozent in den<br />

Kauf von Büchern, berichtet das Marktforschungsunternehmen.<br />

Obwohl etwas über 40<br />

Prozent der Deutschen keine Bücher kaufen<br />

– darunter vor allem Schüler, Studierende <strong>und</strong><br />

24 Prozent Bibliotheksbenutzer –, standen<br />

2005 in jedem vierten deutschen Haushalt<br />

200 bis 500 Bücher zur Verfügung. Neun von<br />

zehn Deutschen haben 2008 mindestens ein<br />

Buch im Jahr gelesen. 50 Prozent aller Leser<br />

„schaffen“ neun bis 18 Bücher <strong>und</strong> mehr im<br />

Jahr. Nur r<strong>und</strong> sieben Prozent aller Deutschen<br />

lesen (<strong>und</strong> kaufen) nie ein Buch.<br />

Inhaltlich steht Unterhaltung im Vordergr<strong>und</strong>.<br />

Haben sich 1999 noch 54 Prozent der<br />

Buchkäufer <strong>mit</strong> Sachinformation versorgt,<br />

waren es 2010 nur noch 38 Prozent. Konkurrent<br />

ist hier das Internet. Zur besonders erfolgreichen<br />

Belletristik gehörten in den letzten<br />

heute schon<br />

Deutschland ist immer noch „Leseland“ –<br />

© picture-alliance/dpa<br />

Jahren auch hierzulande die Weltbestseller:<br />

nach den Harry-Potter-Büchern die Vampirromanzen<br />

von Stephenie Meyer. Sie kurbeln<br />

die Leselust der jüngeren Generationen an.<br />

Vor allem weibliche Teenager gehen regelmäßig<br />

einmal in der Woche in öffentliche Büchereien<br />

<strong>und</strong> versorgen sich <strong>mit</strong> Lesefutter.<br />

Der Roman in Geschenkpapier<br />

In deutschen Bestsellerlisten sind auch<br />

deutschsprachige Romanciers gut vertreten.<br />

Attraktiv sind Titel, die <strong>mit</strong> dem Deutschen<br />

Buchpreis ausgezeichnet wurden, wie etwa<br />

Uwe Tellkamps DDR-Schlüsselroman „Der<br />

Turm“ im Jahr 2008. Die Bandbreite reicht<br />

von ernster Literatur über Unterhaltung bis<br />

zu Autoren, die wie Cornelia Funke für alle<br />

Altersklassen schreiben. Kinder- <strong>und</strong> Jugendbücher<br />

werden von r<strong>und</strong> einem Fünftel aller<br />

Deutschen gekauft – <strong>mit</strong> steigender Tendenz<br />

von Menschen über 50 Jahren, die ihre Enkel<br />

beschenken. Generell überreichen die Deutschen<br />

zu privaten <strong>und</strong> geschäftlichen Anlässen<br />

oft <strong>und</strong> gern Bücher als Geschenk. „Das<br />

Buch wird nicht als Gebrauchsgegenstand aus<br />

Papier betrachtet, sondern als Kulturträger“,<br />

sagt die Erlanger Buchwissenschaftlerin Professor<br />

Ursula Rautenberg.<br />

<strong>DAAD</strong> Letter 1/11

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