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Lesen mit Lust und Laune - DAAD-magazin

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pflanze <strong>mit</strong> großer Wirkung<br />

<strong>DAAD</strong> Letter 1/11<br />

Fünf Hochschulpartner<br />

untersuchen<br />

die Verletzlichkeit von<br />

Graslandschaften<br />

verarmt, sinkt die Qualität des Futters für<br />

Wiederkäuer, die Milch <strong>und</strong> Fleisch liefern.<br />

In manchen Regionen droht hier ein Teufelskreis,<br />

etwa in China: Dort vernichten Bauern<br />

riesige Grasländer, um Mais für die Schweinezucht<br />

anzubauen. Oder im Norden Argentiniens:<br />

Durch die Klimaerwärmung kann dort<br />

neuerdings Reis angebaut werden, auch dadurch<br />

gehen Graslandflächen verloren.<br />

Ein Teufelskreis<br />

Grasländer auf verschiedenen Kontinenten<br />

haben vieles gemeinsam, es gibt aber auch<br />

regionale Unterschiede. Welche das sind, soll<br />

GrassNet klären. Die dort vertretenen Regionen<br />

<strong>mit</strong> ihren politischen Hintergründen<br />

könnten unterschiedlicher nicht sein: In China<br />

bestimmt die Regierung, wie Land genutzt<br />

wird, in Argentinien dagegen entscheiden das<br />

die Großgr<strong>und</strong>besitzer. Am flexibelsten <strong>und</strong><br />

am stärksten zu Kompromissen bereit sind die<br />

Verantwortlichen in Kenia, weil das Land dort<br />

von Nomaden genutzt wird. Das Klimanetz<br />

kümmert sich deshalb nicht nur um ökologische<br />

Aspekte, wichtig ist ebenso die sozialökologische<br />

Expertise, die von der Universität<br />

Kassel beigesteuert wird.<br />

Geplant ist, dass die Institute an den Partneruniversitäten<br />

in China, Kenia <strong>und</strong> Argentinien<br />

über die fünfjährige Projektlaufzeit<br />

insgesamt zwölf Masterstudenten nach Hohenheim<br />

beziehungsweise Witzenhausen<br />

schicken. Außerdem veranstalten die Partner<br />

fünf Summerschools, von denen die ersten<br />

beiden in Hohenheim stattfanden, die nächsten<br />

beiden in Witzenhausen. Dazu kommen<br />

so genannte Sandwich-PhDs, also Promotionen,<br />

bei denen der Doktorvater an einer der<br />

© Okapia/imagebroker/Florian Kopp<br />

Graslandschaft: Lebensgr<strong>und</strong>lage<br />

für andere Pflanzen <strong>und</strong> Tiere<br />

daad<br />

ausländischen Partnerunis sitzt, der Doktorand<br />

aber Teile seiner Arbeit in Deutschland<br />

absolviert. Deutsche Studierende waren bisher<br />

noch nicht bei den ausländischen Partnern,<br />

doch auch hier sind einige Entsendungen von<br />

Postdocs anvisiert.<br />

Breite Förderpalette<br />

„Mit den Klimanetzen hat der <strong>DAAD</strong> die ganze<br />

Bandbreite der Förderinstrumente ausgeschöpft,<br />

um den Beteiligten möglichst viele<br />

Freiheiten zu lassen“, sagt Joachim Schneider,<br />

beim <strong>DAAD</strong> Leiter des Referats Fach- <strong>und</strong> Sonderprogramme.<br />

„Gerade das macht es für uns<br />

so reizvoll“, lobt Folkard Asch. Verschiedene<br />

wissenschaftliche Interessen <strong>und</strong> Zeitskalen<br />

– von der Masterarbeit über die Promotion<br />

bis zu nachhaltiger, längerer Forschungsarbeit<br />

von jungen Wissenschaftlern – ließen<br />

sich so abdecken. Die eigentliche Forschung<br />

finanziert der <strong>DAAD</strong> allerdings nicht, diese<br />

Mittel müssen GrassNet <strong>und</strong> die drei anderen<br />

bewilligten Klimanetze zusätzlich einwerben.<br />

GrassNet hat seit dem Start 2009 vom B<strong>und</strong>esministerium<br />

für Wirtschaftliche Zusammenarbeit<br />

<strong>und</strong> Entwicklung den Zuschlag für vier<br />

weitere Projekte erhalten. Folkard Asch hofft<br />

auf eine Weiterförderung, wenn das Klimanetz<br />

2013 ausläuft, „weil wir möglichst viele junge<br />

Menschen auf die Klimaprobleme aufmerksam<br />

machen möchten“. Michael Müller<br />

Mehr Informationen: www.grassnet.info.<br />

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