Lesen mit Lust und Laune - DAAD-magazin
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auf wissenschaftlicher Literatur, Sach- <strong>und</strong><br />
Fachbüchern. Der Umsatz <strong>mit</strong> E-Books machte<br />
2010 nur 0,5 Prozent vom gesamten Umsatz<br />
des deutschen Buchhandels aus. Auch die<br />
jüngste K<strong>und</strong>enbefragung der GfK vom März<br />
2011 belegt: 82 Prozent der Deutschen kaufen<br />
immer noch fast ausschließlich gedruckte Bücher<br />
<strong>und</strong> nur zwei Prozent im Wesentlichen<br />
E-Books. An das sinnliche Leseerlebnis käme<br />
digitales <strong>Lesen</strong> nicht heran, begründen 85 Prozent<br />
aller Befragten. Zudem müsse das E-Book<br />
in Deutschland im Vergleich zu den USA keine<br />
<strong>DAAD</strong> Letter 1/11<br />
© Johannssen/photothek.net<br />
Mit Buch in den Park:<br />
<strong>Lesen</strong> ist ein beliebtes<br />
Freizeitvergnügen<br />
Lücken in der Buchversorgung ausgleichen,<br />
betont Ursula Rautenberg. 4 000 stationäre<br />
Buchhandlungen bilden in Deutschland ein<br />
dichtes Netz zum Stöbern vor Ort. Ein bestelltes<br />
Buch kann innerhalb von zwölf St<strong>und</strong>en<br />
geliefert werden, <strong>und</strong> über 10 000 Bibliotheken<br />
stellen Bücher zur kostenlosen Nutzung<br />
zur Verfügung.<br />
Ungebrochene Attraktivität hat für viele<br />
Deutsche die berufliche <strong>und</strong> wissenschaftliche<br />
Beschäftigung <strong>mit</strong> dem Buch. Das Interesse<br />
am Buchhändlerberuf steigt, <strong>und</strong><br />
© picture-alliance / dpa<br />
titEl<br />
Ausbildungsmöglichkeiten passen sich an<br />
moderne Entwicklungen an. Anders als in den<br />
USA kann man Buchwissenschaft in Deutschland<br />
auch an der Universität studieren. Und<br />
während europaweit das Thema Buch in Fächer<br />
wie Geschichte oder Literaturwissenschaft<br />
integriert ist, hat Deutschland in Leipzig,<br />
Mainz, München <strong>und</strong> Erlangen gleich vier<br />
Institute für Buchwissenschaft. „Leipzig ist für<br />
die historische Forschung weltweit attraktiv,<br />
weil das sächsische Staatsarchiv über 50 riesige<br />
Verlagsarchive hat“, erzählt Siegfried Lokatis.<br />
Das Buch als Kommunikationsmedium,<br />
seine Funktionen in der Gesellschaft <strong>und</strong> seine<br />
Stellung im modernen Mediensystem sind<br />
dagegen Schwerpunkte der buchwissenschaftlichen<br />
Ausbildung in Erlangen. Dort hat auch<br />
die Chinesin Li Rui ihr Studium absolviert <strong>und</strong><br />
für ihre Abschlussarbeit Vergleiche gezogen:<br />
„Die Deutschen lesen viel mehr als die Chinesen“,<br />
sagt Li Rui, aber es gäbe auch Ähnlichkeiten.<br />
Kinderbücher werden auch in China<br />
sehr viel gekauft, gelesen <strong>und</strong> verschenkt –<br />
vor allem von den Großeltern.<br />
Bettina Mittelstraß<br />
Good Old Books<br />
Visitors to Germany see people reading everywhere:<br />
in the <strong>und</strong>ergro<strong>und</strong>, in parks, in waiting<br />
rooms, in trains, people have books in their hands.<br />
E-books are not widespread; German readers<br />
remain sceptical. They like their printed books.<br />
In Germany, books are regarded as an important<br />
vehicle of culture, and hence something to be<br />
preserved. Historically, reading books was an<br />
important part of the European Enlightenment,<br />
and of the rise of the German middle class. At<br />
the same time, books have been an important<br />
item of trade in Germany for over 500 years. In<br />
the 15th century, the golds<strong>mit</strong>h Johannes Gutenberg<br />
of Mainz made Europe’s first printed book.<br />
It was not long before Germany had two major<br />
book fairs: one in Frankfurt am Main and one in<br />
Leipzig. Today the Frankfurt Book Fair is the hub<br />
of the international book trade. And every spring,<br />
Europe’s biggest reading festival takes place in<br />
Leipzig. Germany remains the “Land of Reading,”<br />
and reading printed books remains a favourite<br />
leisure time activity here, even in the digital age.<br />
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