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Die Thematisierung von Tod und Trauer. - d-nb, Archivserver ...

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Vorwort<br />

www.widerstreit-sachunterricht.de/Ausgabe Nr. 7/Oktober 2006<br />

„<strong>Die</strong> Wahrheit ist dem Menschen zumutbar“ <strong>und</strong><br />

„Kinder sind Menschen <strong>von</strong> Geburt an“ (Schuster-Brink 1997, S. 11)<br />

Im Sommersemester 2003 besuchte ich das Seminar „‚Wir sterben alle einmal‘ – ein Tabuthema als<br />

Aufgabe des Sachunterrichts“ an der Universität Lüneburg. Es war insbesondere der Titel der Veranstaltung,<br />

der mich neugierig werden ließ. „‚Ein Tabuthema‘ – was könnte das bedeuten?“, dachte ich.<br />

Ich hatte mir bis zu diesem Zeitpunkt nie Gedanken darüber gemacht, dass der Umgang mit den<br />

Themen <strong>Tod</strong> <strong>und</strong> <strong>Trauer</strong> ein Tabu sein könnte. In meiner Kindheit <strong>und</strong> Jugendzeit hatte ich nicht die<br />

Erfahrung gemacht, dass diese Themen ‚unter den Teppich gekehrt‘, verschwiegen oder mit negativen<br />

Assoziationen verb<strong>und</strong>en wurden. Soweit ich mich erinnere, waren sie eher positiv besetzt – im Sinne<br />

<strong>von</strong> ‚darüber sprechen können‘. Sowohl in meiner Familie als auch in meinem Fre<strong>und</strong>eskreis gab es<br />

das ‚Tabuthema <strong>Tod</strong> <strong>und</strong> <strong>Trauer</strong>‘ nicht.<br />

Aufgr<strong>und</strong> des Seminartitels suchte ich nach Bereichen in meinem Leben, in denen diese Thematiken<br />

ein Tabu gewesen waren. Schnell bemerkte ich, dass ein solcher Bereich die Schule war. Ich rekapitulierte,<br />

dass ich in dreizehn Jahren Schulzeit lediglich ein einziges Mal mit diesen Themen in<br />

Kontakt gekommen bin – im Religionsunterricht <strong>und</strong> dort in Form <strong>von</strong> Gesprächen über ein Leben<br />

nach dem <strong>Tod</strong>.<br />

Das benannte Sachunterrichtsseminar verdeutlichte mir in seinem Verlauf, dass es nicht wie in<br />

meiner Kindheit, normal war/ist, dass Eltern <strong>und</strong> Fre<strong>und</strong>e offen mit diesen Themen umgehen.<br />

Somit stellten sich mir Fragen:<br />

• Welchen Einfluss hat der Umgang mit <strong>Tod</strong> <strong>und</strong> <strong>Trauer</strong> während der (schulischen) Sozialisation<br />

auf das weitere Leben?<br />

• Was geschieht, wenn Kinder nicht über ihre Gefühle diesbezüglich reden können/dürfen?<br />

• Können <strong>Tod</strong> <strong>und</strong> <strong>Trauer</strong> Themen der Gr<strong>und</strong>schule sein?<br />

• Was hat der Sachunterricht damit zu tun?<br />

• Wie kann ein solches Thema in den Unterricht integriert werden?<br />

Auch nach dem Seminar waren diese Fragen für mich nur teilweise beantwortet. Deshalb entschloss<br />

ich mich ihnen im Rahmen meiner Examensarbeit nachzugehen.<br />

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