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Die Thematisierung von Tod und Trauer. - d-nb, Archivserver ...

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www.widerstreit-sachunterricht.de/Ausgabe Nr. 7/Oktober 2006<br />

was er will (vgl. ebd., S. 244). In dieser Arbeit wird die Kritik <strong>von</strong> Plieth in Einklang mit der Skepsis<br />

<strong>von</strong> Crase <strong>und</strong> Crase, als positiv bewertet. <strong>Die</strong> Gefahr einer Überforderung besteht meines Erachtens<br />

nur, wenn unklare <strong>und</strong> ‚schwammige‘ Aussagen getroffen werden. Religiöses Denken in unserer heutigen<br />

Gesellschaft ist etwas sehr individuelles zudem kann nicht da<strong>von</strong> ausgegangen werden, dass alle<br />

am Kurs Teilnehmenden den gleichen oder überhaupt einen Glauben haben. Kursleiter <strong>und</strong> Lehrkräfte<br />

sollten nicht ein eschatologisches Verständnis vermitteln, sondern viel mehr zugeben, das man etwas<br />

hoffen kann, dennoch niemand wirklich weiß, was zu hoffen ist.<br />

4.2 Das Konzept ‚Death Education‘<br />

Der vorgestellte ‚Lehr-Lern-Kanon‘ der ‚Death Education’, mit seinen spezifischen Inhaltsbereichen,<br />

Zielperspektiven <strong>und</strong> Lernzieldimensionen ist primär auf der Basis der neueren Recherchen <strong>von</strong> Plieth<br />

<strong>und</strong> der Forschungsergebnisse <strong>von</strong> Reuter in dieser Arbeit zusammengestellt worden, um einen Gesamteindruck<br />

<strong>von</strong> einer pädagogisch-psychologisch ausgerichteten ‚Death Education‘ zu bekommen.<br />

Meines Erachtens wird in der Literatur, insbesondere bei Plieth, der Versuch unternommen, zu zeigen,<br />

was ‚Death Education‘ ist, beziehungsweise sein könnte. Dennoch werden nur einzelne Vorschläge<br />

über Inhalte, Ziele <strong>und</strong> Methoden aneinandergereiht. Es wird nicht genau geklärt, wie beispielsweise<br />

die Durchführung eines ‚Death Education-Kurses‘ didaktisch zu planen <strong>und</strong> zu gestalten ist. Demnach<br />

wird im Folgenden der Versuch unternommen, auf der Basis des Erarbeiteten, dieses Defizit in Form<br />

eines umfassenden didaktischen ‚Death Education-Konzepts‘ auszugleichen.<br />

Das folgende Konzept 31 wird an dieser Stelle verstanden als erster Entwurf zur Planung <strong>von</strong> pädagogisch-psychologisch<br />

ausgerichteter ‚Death Education‘ als konzeptionell gr<strong>und</strong>legende Idee. In der<br />

Literatur gibt es, ausgehend <strong>von</strong> meinen Recherchen, ein wie im Folgenden dargestelltes ‚Konzept<br />

Death Education‘ noch nicht.<br />

<strong>Die</strong> nachfolgende Abbildung zeigt die Person, geprägt durch die Gesellschaft mit ihren individuellen<br />

Vorerfahrungen, als Ausgangspunkt der ‚Death Education‘. Aufgr<strong>und</strong> der Tatsache, dass das Leben<br />

Ziel- <strong>und</strong> Ausgangspunkt <strong>von</strong> ‚Death Education‘ sein soll, muss auch das durch die Gesellschaft<br />

geprägte Subjekt Ziel- <strong>und</strong> Ausgangspunkt dergleichen sein.<br />

Leben<br />

Gesellschaft<br />

Person<br />

Abbildung 4: Der Ausgangspunkt der ‚Death Education‘ Quelle: Eigener Entwurf<br />

Da<strong>von</strong> ausgehend sollte zunächst das informelle Wissen jeder Person aufgearbeitet werden. Den Teilnehmenden<br />

muss deutlich werden, was sie bisher über sich noch nicht wussten. Damit sind zum einen<br />

Verhaltensmuster, die innerhalb der Familie erlernt, jedoch nie erörtert wurden, <strong>und</strong> zum anderen<br />

emotionale Verknüpfungen innerhalb der Person, aufgr<strong>und</strong> persönlicher Erfahrungen, gemeint. Wenn<br />

diese erste Hürde, die mit großer Emotionalität <strong>und</strong> Anstrengung verb<strong>und</strong>en sein kann, überw<strong>und</strong>en<br />

ist, sollten die Fragen <strong>und</strong> Probleme der Teilnehmenden erörtert werden, um die inhaltliche Gestaltung<br />

<strong>und</strong> die Zielperspektive des Kurses in den Blick zu bekommen. Steht die Zielperspektive fest –<br />

wobei geklärt sein muss, dass die anderen beiden Perspektiven nie ganz ausgeschlossen werden können<br />

– sollten die Inhaltsbereiche mit den Teilnehmenden besprochen werden. <strong>Die</strong> Teilnehmer <strong>und</strong><br />

Teilnehmerinnen müssen dabei deutlich machen, wo ihre besonderen Interessen liegen. <strong>Die</strong> Lehrkraft<br />

beziehungsweise die Kursleitung sollte dann in der Lage sein, den Kurs nach der Bedürfnislage der<br />

Rezipienten auszurichten, wobei nicht die drei Inhaltbereiche zur Debatte stehen, sondern nur deren<br />

konkrete inhaltliche Ausrichtung. Eine so verstandene ‚Death Education‘ ist somit stark subjektorientiert.<br />

31 „Konzept [zu lat. conceptus „das Zusammenfassen“], [stichwortartiger] Entwurf, erste Fassung einer Rede oder Schrift;<br />

Plan.“ „Konzeption [zu lat. conceptio „das Zusammenfassen“], die einer Lehre oder einem Programm zugr<strong>und</strong>e liegende Idee;<br />

Entwurf.“ (Meyers Lexikonredaktion 1992, S. 122)<br />

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